Tobiramas Geschichte - Tobiizu

Kapitel 13

Die beiden Eichhörnchen klettern immer noch durch die Bäume, es sammeln sich immer mehr Menschen auf den Straßen und wir schweigen wieder einmal vor uns hin. Wie lange schon kann ich beim besten Willen nicht  mehr sagen.

...

,,Wir kommen nicht weiter, wenn wir hier nur schweigend herumsitzen.", beschließe ich und stehe auf. Izuna sieht einen Moment irritiert zu mir hoch, erhebt sich dann aber ebenfalls und so schlendern wir durch die Stadt, allerdings sieht er immer noch so bedrückt aus und ich werde dieses verdammte Schuldgefühl nicht los. Aber was tut man denn in so einer Situation?

Ich schlage den Weg zu einer Gasse etwas abseits des Trubels ein, so kann es doch schließlich nicht weitergehen. Ich bleibe stehen, drehe mich zu ihm um und lege ihm meine Hände auf die Schultern. 

,,Ich habe keine Ahnung, was das vorhin zwischen uns war oder was dich daran jetzt so bedrückt. Rede mit mir, Izuna.", verlange ich, aber von dem Uchiha kommt nur ein Kopfschütteln. ,,Du verstehst aber auch wirklich Garnichts oder?", ich muss wirklich gut zuhören, um ihn noch verstehen zu können, so leise, wie er spricht.

Er sieht mich endlich an, aber mir bleibt schlagartig der Atem stehen, als ich in seine roten Augen sehe. Nur ein einziges Tomoe kann ich in jedem Auge erkennen, aber trotzdem kneife ich reflexartig die Augen zu. Das letzte Mal, dass ich bei ihm nicht ins typische Schwarz gesehen habe, ist Wochen, sogar Monate her. Es war in unserem letzten Kampf...

Izuna lacht leise auf. ,,Das dachte ich mir schon.", er schlägt meine Arme von sich weg, ,,Du vertraust mir nicht einmal, dabei war ich mir ziemlich sicher, dass wir zumindest Freunde sind. Sogar dabei habe ich mich getäuscht und dann habe ich dir sogar noch meine Gefühle gestanden." Er fährt sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare, während sich seine Augen auch wieder schwarz färben. Aus einer Mischung von geschockt und verwirrt, stehe ich nun wie angewurzelt da. Izuna sieht mir feste in die Augen und auf seine Lippen legt sich ein brüchiges Lächeln.

,,Du bist wirklich ein dämlicher Idiot, Tobirama Senju."

...

Izuna ist weg und ich stehe hier seit unbestimmter Zeit nur herum und sehe ins Leere. Immer noch schmerzt es in meiner Brust, seine Worte haben mich nicht kaltgelassen, im Gegenteil. Eine Erklärung konnte ich mir in den letzten Minuten ganz einfach zusammenreimen. Da Madara Izunas Augen hat, musste Izuna ein neues Sharingan aktivieren und das ist gerade passiert. Und das bedeutet wiederum ich habe auf ganzer Linie versagt, schließlich weiß ich seit geraumer Zeit, wie das Sharingan funktioniert. Negative Emotionen, durch beispielsweise einen Liebesverlust und für die habe ich selbst gerade gesorgt.

Liebe... So ein Mist aber auch, natürlich liebe ich ihn auch, wieso habe ich das denn nicht einfach gesagt? Dämlicher Idiot, die Bezeichnung trifft es doch eigentlich ganz gut.

Erzähler P.O.V.

Den restlichen Tag verbringen beide Konohanins alleine, ihren Gedanken hinterherhängend und auch am Abend läuft Tobirama durch die inzwischen so gut wie menschenleeren Gassen des kleinen Dorfes. Hofft dabei innerlich einfach aus Zufall auf Izuna zu treffen, damit er ihm sagen kann, was er zuvor schon hätte sagen sollen, auch wenn es nun eventuell schon zu spät dafür sein könnte.

Eine Entschuldigung, das ist es, was ihm auf dem Herzen liegt, nur hat er keine Ahnung, wie er diese zu Stande bringen soll, so dass es auch glaubhaft rüberkommt. Und sie bestenfalls auch angenommen wird. Wenn sie nämlich beide so deprimiert wieder nach Konoha kommen, würde es vermutlich einige Fragen aufwerfen, da sie sich ja doch ganz gut verstanden hatten im vergangenen halben Jahr.

Aber das ist im Moment seine kleinste Sorge, was andere davon halten, ist dem Senju gerade egal, er möchte einzig und alleine wieder Izuna bei sich haben. Er hatte zwar auch schon darüber nachgedacht vorerst die Probleme einfach mit ein wenig Alkohol aufzuschieben, aber den Gedanken schnell wieder verworfen, da bisher irgendwie alles, was mit Izuna und Alkohol zur gleichen Zeit zu tun hatte, in einem absoluten Desaster geendet hat und das hieß meistens Madara, selbst wenn gerade weder der eine Uchiha noch der andere bei ihm waren.

Womit er in dieser Nacht weniger gerechnet hatte, war Izuna wirklich zufällig zu treffen. Er hatte es sich zwar erhofft, aber nicht wirklich daran geglaubt. Während er einfach seinem Gefühl folgte, ist er vermutlich aus Erinnerung den selben Weg wie am Vortag gegangen, zu der Bank, wo Izuna an seiner Schulter eingeschlafen war. Als alles zwischenzeitlich mal so perfekt wirkte. Und genau dort sitzt der Uchiha wieder und sieht hinauf in den sternenbedeckten Himmel.

Der Senju warnt sich selbst ein letztes Mal sich zusammenzureißen und geht auf die Bank am Wegesrand zu und da der Schwarzhaarige keine Anstalt macht wegzugehen oder aber nur Tobirama eines Blickes zu würdigen, setzt er sich stumm neben ihn und sieht ebenfalls in den dunklen Nachthimmel. Und auf einmal ist ihm nicht mehr klar, was er überhaupt sagen soll, weshalb er beschließt es einfach darauf ankommen zu lassen.

Er dreht sich zu Izuna um, nimmt dessen Kinn in die Hand und nähert sich dem Gesicht des Uchiha. Sie sehen sich einen Moment tief in die Augen, bis Tobirama seine einfach schließt und dafür seine Lippen denen seines Gegenübers näherbringt.

Überrascht vom plötzlichen Wandel, weiß Izuna zwar erst nicht, wie er darauf reagieren soll, legt dann aber die Arme um den Hals des weißhaarigen Senju und erwidert den Kuss. Und würde nicht beiden irgendwann die Luft ausgehen, hätten sie sich bestimmt die ganze Nacht nicht mehr voneinander getrennt.

,,Es tut mir leid, alles, ich liebe dich Izuna, ich war ein Idiot und ich habe mich wirklich echt dämlich angestellt...", stottert Tobirama nervös - wie nie zuvor - vor sich her, was der Uchiha doch ganz süß findet.

,,Das warst du und jetzt halt endlich die Klappe, Idiot." Damit vereint er wieder die Lippen der beiden, woraufhin auch der Senju sofort verstummt und sich stattdessen dem leidenschaftlichen Kuss widmet.

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