Zuhause

219 6 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte Nala gähnend auf und streckte sich. Nach dem Gespräch mit dem Erdmännchen, war sie sofort eingeschlafen und musste nun erstmal ihre Gedanken sortieren, um sich an alle Geschehnisse des Vortags zu erinnern. Nachdem sie dies getan hatte, lief sie los, um das Erdmännchen zu suchen da es ja versprochen hatte, ihr zu helfen. Langsam trottete Nala durch den Jungel und legte sich schonmal ein paar Worte zurecht, mit denen sie Simba überzeugen könnte mit ihr zu kommen. Hey Simba, es tut mir leid was ich zu dir gesagt habe, aber du musst mit mir kommen, das Leben des Rudels steht auf dem Spiel. Nein, das klingt zu erzwungen dachte sich Nala. Es muss so klingen, als ob er die Wahl hätte, immerhin weiß er ja nicht, dass ich ihn, wenn er ablehnt, auch bis zum Felsen zerren würde. In Gedanken versunken lief Nala weiter und bemerkte gar nicht, wie sie auf die Lichtung kam. Erst als sie das Schnarchen von Pumbaa hörte, realisierte sie wo sie war. Sie lief langsam auf die beiden zu und blieb direkt vor ihnen stehen. Das Erdmännchen, lag auf dem Bauch des Warzenschweins und da es genauso wie das Schwein noch tief und fest schlief, stupste sie es mit der Pfote an und sagte ,,He, he wacht auf." Verschlafen, ob das Erdmännchen seinen Kopf, doch als es Nala erblickte, entfuhr ihm ein Schrei. Es rannte hinter das Warzenschwein, welches durch die Schreie auch aufgewacht war und genauso wie das Erdmännchen fing es an zu schreien. ,,Beruhigt euch! Schon gut, beruhigt euch. Ich bin's! Sagte Nala und tatsächlich schien das Erdmännchen sich langsam zu beruhigen, denn nun lief es über den Bauch des Warzenschweins auf Nala zu und sagte vorwurfsvoll:,, Mach das nie wieder, verstehst du?" Und fügte dann noch theatralisch hinzu ,,Fleischfresser." Doch Nala war es egal, dass sie das Erdmännchen erschreckt hatte und überging deshalb seine Aussage. ,,Wisst ihr wo Simba ist?" Fragte sie und nun drehte sich Timon überrascht zu ihr um und sagte:,, Ich dachte der währe bei dir." ,,War er auch aber jetzt ist er weg" sagte Nala in der sich langsam ein Gefühl von sorge breitmachte. Ist er etwa weggelaufen. Ihretwegen. Dieser Gedanke versetzte Nala einen Stich und sie fragte erneut mit einem Hauch von Verzweiflung in der Stimme ,,Wo ist er?" ,,Wir wis..." setzte das Erdmännchen gerade an da hörten sie auf einmal ein Lachen in den Bäumen und blickten auf. Über ihnen auf einem Ast saß Rafiki und sagte mit fröhlicher Stimme ,,Hier findet ihr ihn bestimmt nicht! Haha, Der König, ist ZURÜCKGEKEHRT!" Nala traute ihren Ohren nicht als sie diese Worte aus Rafikismund hörte. Simba kehrt in das Geweihte Land zurück. Sie hat es geschafft, auch wenn Rafiki ihm vermutlich den letzten Stoß versetzt hat. Eine unglaubliche Freude breitete sich in ihr aus und sie konnte sich gerade so zurückhalten vor Timon und Pumba ein jauchzen auszustoßen. Stattdessen sagte sie mit leichter Euphorie in der Stimme:,, Ich kann es nicht glauben. Er geht wieder zurück." ,,Zurück? Was meinst du damit? He, was geht hier eigentlich vor?" Fragte das Erdmännchen Nala die es immer noch nicht so ganz fassen konnte. Er geht zurück, er geht zurück diese drei einfachen Worte wiederholten sich in Nalas Kopf immer wieder und obwohl es nur drei Worte waren, waren es die drei Worte, die sie am sich am meisten gewünscht hat, oder? Denn immer, wenn sie an Simba denkt spucken in ihrem Hinterkopf noch drei andere Worte rum, die ihr aus Simbas Mund noch mehr bedeuten würden als die Tatsache, dass er zurückkehrt. Doch bevor dieser Gedanke sich völlig in Nalas Kopf ausbreiten konnte wurde sie schlagartig von Timon aus ihren Gedanken gerissen. ,,Wo kommt der Affe her? Nala die erstmal bei seiner ersten Frage ansetzte antwortete,, Er geht zurück und wird gegen Scar antreten" ,,gegen wenn?" hackte Timon nach. ,,Gegen Scar" ,,Was ist ein Scar?" Mischte sich jetzt auch das Schwein ins Gespräch ein. ,,Sein Onkel" Antwortete Nala und nun war es wieder das Erdmännchen das dumm dreinblickte ,,der Affe ist sein Onkel?" fragte es und Nala verlor so langsam die Geduld. ,,Nein! Simba will Scar, also seinen Onkel vertreiben und seinen Platz als rechtmäßigen König einnehmen".. ,,Ahhh" machten daraufhin Simbas komische Freunde vor Nala welche nur die Augenvertrete und sagte ,,kommt ihr mit oder bleibt ihr hier? Ich werde jetzt auf jeden fall Simba folgen." Die beiden Tiere vor Nala sahen sich kurz stumm an dann blickten sie wieder zu Nala und sagten wie aus einem Mund ,,Wir kommen mit." ,,Gut dann folgt mir" sagte die Löwin und die kleine Gruppe lief in Richtung des Geweihten Landes.

Es hat eine Weile gedauert, doch nun stand Nala neben Simbas beiden freunden an der Grenze zum Geweihten Land. Auf ihrem ganzen Weg hatten sie es nicht geschafft Simba einzuholen, doch das hat Nala nur gezeigt, wie stark er ist, immerhin ist sie die schnellste Jägerin im Rudel und konnte ihn dennoch nicht einholen.

Nun standen sie also da und als Nala ihren Blick über die Simbas Reich gleiten ließ wurde ihr schwer ums Herz. Nach dem Üppigen Grün des Jungels sah die Gegend noch trostloser aus und sie konnte sich Simbas geschocktes Gesicht nur zu gut vorstellen. ,,Hey Nala" sagte auf einmal das Erdmännchen und Nala blickte zu ihm. ,,Täusche ich mich oder steht da vorne Simba" sagte es und deutete in eine Richtung. Nala folgte seinem Blick und tatsächlich stand dort etwas, dass aussah wie ein Löwe, doch im roten Licht der Abenddämmerung konnte sie es nicht genau erkennen. Aus diesem Grund sagte sie ,,kommt, gehen wir hin und finden es raus."

Langsam kamen sie ihrem Ziel näher und es war tatsächlich Simba wie sie feststellten, nachdem sie sich bis auf einige hundert Meter genähert hatten. Nala beschleunigte nochmal ihr Tempo und als Simba schon so aussah, als ob er von seinem Felsen runterspringen würde rief sie ,,Simba, warte" und tatsächlich drehte er seinen Kopf und blickte hinter sich. Nala lief denn Felsen hoch auf dem Simba stand und blieb mit dem Worten ,,Es ist furchtbar nicht wahr?" neben ihm stehen. ,, Ja... ich wollte es dir gar nicht glauben" erwiderte Simba. ,,Und warum bist du dann hier?" Fragte Nala und ein kleiner egoistischer Teil in ihrem Kopf wünschte sich, dass er sagen würde, dass er nur wegen ihr hier ist, doch Nala verdrängte diesen Teil sofort wieder und Simba antwortete:,, Weil ich zur Vernunft gekommen bin, wenn auch mit ein paar Kopfschmerzen. Außerdem ist das mein Königreich und wenn ich nicht dafür kämpfe, wer dann." ,,Ich werde kämpfen" antwortete Nala, die in seiner kleinen Rede denn alten Simba wieder erkannt hat. ,,Es wird gefährlich werden" sagte Simba und Nala erwiderte mit leicht verstellter Stimme ,,Gefahr? Ha! Hörst du mich Gefahr? Ich lach dir ins Gesicht ha ha ha" nach diesen Worten zuckten Simbas Mundwinkel leicht nach oben was Nalas Herz wieder leicht zum Flattern brachte. Doch plötzlich hörte sie eine altbekannte Stimme hinter sich die sagte,, Was soll daran so komisch sein?" ,,Timon, Pumbaa was macht ihr denn hier?" fragte Simba freudig  und das Wildschwein machte daraufhin eine tiefe Verbeugung und sagte:,, Stets zu diensten, Majestät. Das Erdmännchen dagegen schaute sich nur um und sagte abschätzig ,,Ohhh, kämpfen wir mit deinem Onkel etwa um... das hier?" ,,Ja Timon, das ist mein zuhause" antwortete Simba und bei dem Wort zuhause fing Nalas Herz wieder leicht an zu flattern. ,,Oh, ok... sieht etwas überholungsbedürftig aus... aber wenn es dir so Wichtig ist, bleiben wir bis zum bitteren Ende" sagte das Erdmännchen bevor es Simba einmal freundschaftlich in die Seite boxte und sagte ,,Jetzt gehen wir aber erstmal schlafen, wir können deinem Onkel ja nicht müde gegenüber treten und überhaupt..." und mit diesen Worten entfernte sich Timon langsam von der Simba und Nala dicht gefolgt von Pumbaa. Kurz lies Nala nochmal ihren Blick über das Land schweifen und wollte schon hinterher gehen, da sagte Simba,, halt, warte bitte noch kurz." Nala blickte ihn also an und nach einem kurzen Augenblick des Schweigens fuhr er fort:,, Es tut mir leid was ich dir bei unserem Streit an denn Kopf geworfen habe... können wir wieder Freunde sein?" Hoffnungsvoll blickte Simba Nala an und eine Stimme in ihrem Kopf sagte, nein ich will nicht nur mit dir befreundet sein. Ich will mehr... doch wie immer setzte sich ihre Stimme der Vernunft durch und sie sagte,, Klar können wir wieder freunde sein immerhin habe ich auch ein paar unschöne Dinge zu dir gesagt." Und nach diesen Worten liefen sie zusammen zur Höhle, um sich auszuruhen.

Mitten in der Nacht gab es ein Gewitter und ein Blitz erhellte den Dunklen Nachthimmel. Nala lag zusammen mit Simba in einer Höhle, während das Schwein und das Erdmännchen sich eine Höhle etwas weiter weg vom Königsfelsen teilten. Nala war durch das Donnergrollen des Gewitters aufgewacht und obwohl sie keine Angst mehr vor diesen hat, wünschte sie sich gerade nichts sehnlicher als sich in Simbas Brustfell zu kuscheln. Und als hätte er ihre Gedanken gelesen legte er auf einmal seine Pfote quer über sie und zog sie an sich so wie damals als sie noch klein waren. Und genau wie damals fing Nalas Herz an schneller zu pochen und sie schloss wieder ihre Augen, denn in diesem Moment wollte sie jetzt nur noch eins: Hier liegen, in unendlichem Frieden, und seine Nähe spüren die sie so lange für verloren geklaubt hatte. Alle anderen Gedanken und sorgen verband sie aus ihrem Kopf und glitt wieder ins Land der Träume.

Am nächsten morgen wachte Nala auf und das erste was sie spürte war, dass sich kein warmes Brustfell mehr an sie schmiegte. Aus diesem Grund stand sie mühsam auf, streckte sich und wollte gerade die Höhle verlassen, da entdeckte Simba, der nur wenige Schritte vom höhlen Eingang entfernt saß, sie entschlossen anschaute und sagte:,, Bereit für einen letzten Kampf."

nach etwas längerer Zeit mal wieder ein Kapitel und ich hoffe es gefällt euch. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche,
Viele Grüße Corn.

Königin der Löwen *König der Löwen aus Nalas Sicht* Von Corn Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt