𝒑𝒓𝒆̄𝒍𝒖𝒅𝒆

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𝒍𝒂𝒕𝒆𝒊𝒏 𝒑𝒓𝒂𝒆𝒍𝒖𝒅𝒊𝒖𝒎 - »𝑽𝒐𝒓𝒔𝒑𝒊𝒆𝒍«

𝒊𝒏𝒔𝒕𝒓𝒖𝒎𝒆𝒏𝒕𝒂𝒍𝒘𝒆𝒓𝒌 𝒎𝒊𝒕 𝒆𝒓𝒐𝒆𝒇𝒇𝒏𝒆𝒏𝒅𝒆𝒎, 𝒉𝒊𝒏𝒇𝒖𝒆𝒉𝒓𝒆𝒏𝒅𝒆𝒎 𝑪𝒉𝒂𝒓𝒂𝒌𝒕𝒆𝒓

𝒏𝒆𝒖: 𝑪𝒉𝒂𝒓𝒂𝒌𝒕𝒆𝒓𝒔𝒕𝒖𝒆𝒄𝒌𝒆 𝒇𝒖𝒆𝒓 𝑻𝒂𝒔𝒕𝒆𝒏𝒊𝒏𝒔𝒕𝒓𝒖𝒎𝒆𝒏𝒕𝒆
𝒎𝒊𝒕 𝑺𝒑𝒂𝒏𝒏𝒖𝒏𝒈 𝒛𝒘𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒅𝒖𝒆𝒔𝒕𝒆𝒓𝒆𝒓 𝑴𝒆𝒍𝒂𝒏𝒄𝒉𝒐𝒍𝒊𝒆, 𝒑𝒐𝒆𝒕𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒓 𝑴𝒆𝒍𝒐𝒅𝒊𝒆𝒔𝒆𝒍𝒊𝒈𝒌𝒆𝒊𝒕 𝒖𝒏𝒅 𝒌𝒓𝒂𝒇𝒕𝒗𝒐𝒍𝒍 𝒂𝒖𝒇𝒇𝒍𝒂𝒎𝒎𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓 𝑳𝒆𝒊𝒅𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒂𝒇𝒕

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Mai 1827

"Yoonie, du musst mir auch sagen, was ich falsch mache, damit ich besser werde", beschwere ich mich bei meinem besten Freund, der neben mir sitzt und aufmerksam meine Klavierspielversuche beobachtet.

"Aber du machst nichts falsch Ggukkie, du spielst wirklich gut..."

"Das ist nicht wahr. Bei mir klingt es längst nicht so toll wie bei dir. Du Wunderkind."

Ich schiebe meine Unterlippe vor und schaue meinen besten Freund beleidigt an, dessen Wangen sich bei der Erwähnung seines Spitznamens leicht rötlich färben. Ich nenne ihn so, seit Yoongi sein erstes Lied komponiert hat.
Damals war es nur, weil sein Vater ihn so genannt hat. Sein kleines Wunderkind.
Mittlerweile nutze ich den Namen, um meine Bewunderung für ihn auszudrücken. Der Junge neben mir ist nämlich wirklich ein Wunder. Und der Spitzname, der ihn immer noch jedes einzelne Mal, wenn ich ihn gebrauche, in Verlegenheit bringt, ist mittlerweile sozusagen sein Titel. Yoongi ist auch einfach die Definition eines Wunderkindes. In Musikerkreisen ist er hier in Österreich schon weit und breit bekannt, obwohl er gerade erst siebzehn geworden ist.

Sein Vater hat sein Talent früh erkannt und ist überhaupt erst deswegen mit der ganzen Familie nach Wien gezogen, in die Stadt der Musik, um seinen Sohn berühmt zu machen - mit vollem Erfolg wohlgemerkt.

Nachdem mein bester Freund seine ersten eigenen Stücke geschrieben hat, ist er mit seinem Vater durch die halbe Welt gereist. Immer seltener ist er bei mir. Immer häufiger unterwegs.
Damit das Wunderkind Min überall bekannt wird.

Aber das war keine Überraschung.
In unserem kleinen Vorort von Wien gab es immer schon nur wenige Musiker, über kurz oder lang ziehen sie alle entweder ins Stadtzentrum oder ganz weg.
Seit Yoongi hier ist, warte ich eigentlich nur darauf, dass auch die Familie Min wieder ganz wegziehen wird.

"Musiker sind rastlos. Immer unterwegs. Freunde dich nicht zu sehr mit dem Jungen an", hat mein Vater mir schon gesagt, als ich das erste Mal von Yoongi erzählt habe. Und damals war ich gerade erst sechs Jahre alt.

Ich habe nicht auf ihn gehört.
Wollte gar nicht auf ihn hören.
Will ich immer noch nicht.
Und ich möchte auch nicht zugeben, dass er in dieser Hinsicht doch irgendwie Recht hatte.

Yoongi ist nie bei mir. Ich vermisse ihn jeden Tag, wenn er in den großen Adelshäusern dieser Welt spielt und reiche, mächtige Menschen mit seiner Musik erfreut.

Er antwortet nicht mehr auf meine Aussage, sondern wartet darauf, dass ich weiter spiele, aber ich schaue ihn nur an. Er erwiedert den Blick ruhig und zieht dann eine leichte Grimasse, die mich normalerweise zum Lachen gebracht hätte.
Aber ich bin zu abgelenkt von seinen Augen und den Worten, die mir auf der Zunge liegen...

so far away • bts yoonkook ˢʰᵒʳᵗ ˢᵗᵒʳʸ ✔︎️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt