𝒎𝒂𝒛𝒖𝒓𝒌𝒂

187 29 54
                                    

𝒎𝒂𝒛𝒖𝒓𝒌𝒆𝒏 - »𝑷𝒐𝒍𝒏𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆 𝑮𝒆𝒔𝒆𝒍𝒍𝒔𝒄𝒉𝒂𝒇𝒕𝒔𝒕𝒂𝒆𝒏𝒛𝒆«

𝒏𝒆𝒖: 𝑻𝒂𝒆𝒏𝒛𝒆 𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒆𝒆𝒍𝒆
𝒎𝒊𝒕 𝒑𝒐𝒆𝒕𝒊𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒁𝒖𝒆𝒈𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒓 𝒏𝒆𝒖𝒆𝒏 𝑭𝒐𝒓𝒎 𝒅𝒆𝒔 𝑨𝒖𝒔𝒅𝒓𝒖𝒄𝒌𝒔

~

Mai 1827 - Juni 1829

Natürlich reist er ab.

Natürlich gehe ich nicht mit ihm mit.

Meine Eltern brauchen mich auf dem Feld.

Und ich bin auch nicht wie Yoongi. Ich kann mein Geld nicht verdienen, indem ich meinen Traum lebe. Ich habe auch gar keinen Traum, den ich leben könnte. Ich habe noch nicht einmal einen richtigen Beruf erlernt.

Natürlich kann ich auf dem Feld arbeiten, aber diese Arbeit erfüllt mich nicht. Macht keinen Spaß.

Mein Vater sagt, dass das schon recht so ist. Arbeit soll keinen Spaß machen.

Aber ich sehne mich nach einem Beruf, wie Yoongi ihn hat. Künstler vielleicht? Dafür müsste ich künstlerisch begabt sein. Lehrer? Dafür war ich vermutlich zu wenig in der Schule. Ernte ging immer vor allem Anderen, auch vor Schule. Aber ich war trotzdem ein guter Schüler, also ist das vielleicht gar nicht so abwegig? Lehrer sein stelle ich mir auf jeden Fall interessant vor, wobei wahrscheinlich die meisten Berufe spannender sind, als Felder zu bestellen.

Vor Yoongis Abreise haben wir nicht mehr geredet. Zumindest nicht richtig. Wir haben Worte benutzt, die am eigentlichen Thema vorbeigegangen sind, damit wir nicht sagen mussten, was wir wirklich sagen wollten.

Ich zumindest wollte unbedingt darüber reden. Aber der Gedanke an seine Reaktion hat mir viel zu viel Angst gemacht. Wahrscheinlich ist es gut, dass ich das Thema nicht angesprochen habe. Vermutlich will Yoongi diese letzte richtige Begegnung von uns am liebsten einfach vergessen, sonst hätte er die Situation zwischen uns doch auf jeden Fall angesprochen. Er nutzt Worte zwar weniger gerne als ich, aber wenn er redet, dann weil er will, und er sagt auch, was er will. Immer. Er lässt sich nicht den Mund verbieten. Von Niemandem. Auch vor Königen und Kaisern sagt er stets seine Meinung, heuchelt keine falsche Ehrfurcht und Wertschätzung vor. Das ist etwas, was seinen Vater regelmäßig verzweifeln lässt, aber ich bewundere das an ihm. Ich wünschte, ich wäre auch in dieser Hinsicht mehr wie er.

Aber zurück zum Thema; es ist absolut verständlich, dass er nicht darüber reden will. Was wir getan haben ist unnatürlich. Es ist verboten und das nicht ohne Grund. Es ist krank.

Und trotzdem kann ich an nichts anderes mehr denken, als an Yoongis weiche Lippen auf meinen.

Ich weiß, dass es eine Ausnahme war. Dass das zwischen uns nie wieder passieren wird. Und doch wünsche ich mir nichts mehr auf dieser Welt.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Ein Tag gleicht dem anderen. Ich schließe meine Schule ab, arbeite von morgens bis abends auf den Feldern, feiere Weihnachten, Yoongis 18. Geburtstag, Ostern, meinen 18. Geburtstag, alles ohne meinen besten Freund. Er reist durch die Welt, während ich meine Zeit in Wien verbringe - an dem Ort, an dem ich wohl mein ganzes Leben bleiben werde.

so far away • bts yoonkook ˢʰᵒʳᵗ ˢᵗᵒʳʸ ✔︎️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt