Schicksal

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*Blooms pos.* 

Ein Klingeln ertönt im Raum und alle schauen sofort zu mir. Natürlich warum auch nicht, ich habe mir ja gerade nur einen Löffeln voll mit Müsli in den Mund geschoben. Ich schaue alle an, immer noch mit Löffel im Mund, versuche klarzumachen, dass jemand anderes auch mal ans Telefon könnte, doch keiner rührt sich, alle sehen nur auffordernd zu mir, bis Valtor sich von seinem Platz bewegt und das Telefon ergreift. Ich kann es nicht glauben, will er mir jetzt helfen? Das wäre wirklich unglaublich. 

Und genau das ist es auch, denn anstatt das Gespräch anzunehmen, kommt er mit schnellen Schritten auf mich zu, stellt sich vor mich hin, versperrt mir jeden Blick und streckt seine Hand mit dem Telefon nach mir aus. ,,Das Telefon klingelt." sagt er und lächelt mich frech an. Ich kann es nicht fassen, das ist noch dreister als dreist. Immer noch befindet sich der volle Löffel in meinem Mund, meine Augen sind geweitet und langsam mischt sich der Zorn dazu. ,,Kleiner Tipp, du solltest vorher mal den Mund leer machen, nicht das du dich noch verschluckst." sagt er und zwinkert mir zu. Langsam ziehe ich den Löffel aus meinen Mund und schlucke das Müsli runter, doch ich behalte ihn die gesamte Zeit über im Auge. Das wird er bereuen, ich werde es ihm zeigen. ,,Na siehst du, hat doch gut geklappt, bevor du jetzt vor Zorn platzt, könntest du dieses nervige Gespräch durchführen, danke." sagt er und dreht sich gelassen weg von mir und geht wieder auf seinen Platz zu. 

Keine Sekunde verliere ich ihn aus den Augen. Zögerlich drücke ich die Taste und nehme den Anruf an. ,,Guten Morgen." sage ich monoton. ,,Morgen Bloom, schön dich zu hören." ,,Sagen Sie mir bitte, dass sie gute Nachrichten haben." flehe ich. Stille, mehr nicht. Währenddessen haben sich schon alle um mich versammelt und hören gespannt zu. ,,Miss Faragonda?" ,,Leider nicht." ,,Wollen Sie mir wirklich sagen, dass es in dieser verfickten Dimension nichts gibt, wirklich nichts, was diese Armreifen von uns löst, nichts, was den Fluch löst und uns hier rauslässt, abgesehen davon, dass Valtor und ich eine Romanze starten müssen?" ,,Bloom, wir suchen alle eine Lösung, wir brauchen Zeit." ,,Zeit? Diese Armreifen zerren an uns, sie machen uns voneinander abhängig, dann die Anwesenheit aller hier, Zeit, Zeit die wir nicht haben! Ich würde Sie gerne mal hier erleben, wie sie hier klarkommen würden. Und haben Sie eigentlich schon überlegt, wie Sie meinen Eltern erklären wollen, in was für einer Lage ich hier bin?" ,,Bloom, wir..." ,,Was?" ,,Wir haben schon lange von solch einer Prophezeiung gehört, wir haben es nur verdrängt und gehofft, dass es niemals dazu kommen wird." ,,Ist das Ihr Ernst? Wieso wissen immer alle Bescheid, nur die Beteiligten nicht? Ich meine wie stellen Sie sich das alles vor, ich komme mit dem zusammen, er wird teil meiner Familie, er lernt meine Eltern kennen und ich seine?" ,,Dazu wird es nicht kommen, wir bemühen uns, aber es geht nicht von heute auf Morgen." ,,Sie können froh sein, dass wir überhaupt die erste Nacht alle überlebt haben." ,,Ihr müsst durchhalten, ich muss jetzt auch weiterforschen." Und schon legt sie den Hörer auf und lässt mich wütend zurück. 

Alle sehen mich abschätzend an. Erst bin ich ruhig, doch dann reicht es mir und ich schleudre das Telefon mit voller Wucht und aller Kraft gegen die gegenüberliegende Wand und verfehle nur um einen Hauch Valtor. Dieser dreht sich nach dem Aufprall zur Wand und schaut das zerschmetterte Telefon an. ,,Das war knapp." sagt er lachend. ,,Nein, das war verfehlt." sage ich nun lachend und sehe, wie er leicht schluckt. ,,Ach komm schon, sind das Manieren einer Prinzessin?" ,,Ich zeige dir gleich, was ich für Manieren habe." sage ich und stehe auf und will auf Valtor zugehen, doch Nabu stellt sich mir in den Weg. 

Ich versuche an ihm vorbei zu gelangen, doch er lässt mich nicht. ,,Leute beruhigt euch alle, ich weiß, es ist eine scheiß Situation, aber wir sollten nicht die Nerven verlieren, wir hatten das gestern schon mal, ihr seid euch gegenseitig an die Gurgel gegangen und habt uns fast in die Luft gejagt, das wollen wir alle nicht nochmal, also beruhigen wir uns jetzt alle wieder und holen tief Luft." ,,Du hast Recht, wir hatten das schon mal, also bitte, ich gebe Ruhe, aber wenn er nochmal einen dummen Spruch sagt, dann wird er brennen." ,,Das will ich sehen." sagt er gelassen und legt sich auf sein Bett und schaut zu mir. ,,Den Gefallen tu ich dir nicht." ,,Ist auch gut so, schließlich würdest du damit dein Ticket hier raus verlieren." ,,Mein Ticket?" ,,Ja, schließlich wissen wir doch beide, dass du mich liebst, du denkst ständig an mich, wenn du mich damals hättest vernichten wollen, hättest du es geschafft, aber nein, du hast einen Rückzieher gemacht, weil du mich nicht töten konntest, also, gib es doch einfach zu." ,,Wie bitte?!" ,,Jetzt ist alles aus!" sagt Stella und schaut geschockt zwischen uns her. ,,Ich und dich lieben? Vergiss es, du liebst mich, du denkst ständig an mich, stalkst mich, spukst in meinem Kopf umher, liest meine Gedanken." ,,Wie süß." ,,Ach ja und wieso hast du deine Feindin dann auf Andros vor dem Ertrinken gerettet? Du hasst mich doch so sehr, wieso musstest du mich dann retten? Schlechtes Gewissen oder Gefühlschaos?" ,,Meine Liebe, das Wort Gefühl kenne ich nicht." ,,Ach ja? Und wieso wolltest du dann, dass ich mich dir im finalen Kampf anschließe? Du wolltest mir helfen, meine Eltern zu finden, reine Nächstenliebe? Vergiss es, du liebst mich." ,,Leute, was passiert hier?" ,,Sei mal leise Sonnenfinsternis, es wird gerade spannend." sagt Anagan. Einige hören gespannt zu, andere sind geschockt, was so alles auf den Tisch gelegt wird. ,,Na fehlen dir auf einmal die Worte?" frage ich provokant. ,,Nein, keines Wegs, ich merke nur, wie sehr ich Recht habe, du liebst mich." sagt er süffisant, doch ich schnaube nur und lache laut los. ,,Ja klar und der Weihnachtsmann ist mit dem Osterhasen verheiratet." ,,Leugnen bringt nichts." ,,Nicht wahr, Valtor?" ,,Leute, merkt ihr eigentlich noch, was ihr redet?" fragt Layla und schaut uns an.

Valtor und ich schauen zu Layla, dann wieder zu uns und dann wieder zu Layla. Mit einem Mal, hören wir auf zu reden, starren uns wieder fassungslos an und während ich knallrot anlaufe, errötet auch Valtor leicht.

Fortsetzung folgt...

Ganz ehrlich, keine Ahnung, was ich da geschrieben habe, es kam einfach, ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Es wird nur noch ein oder zwei Kapitel in dieser Geschichte erscheinen. Wie gesagt, es ist nur eine Kurzgeschichte. 😁😁😁😁😁😉

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