Kapitel 1 - gefährliches Geheimnis

1.4K 43 8
                                    

Als  ich mich kurz nach Sonnenuntergang zum Abendessen begab, konnte man schon von außen ein tobendes Gelächter hören, bei welchem Thor natürlich als erstes herauszuhören war. Der „mächtige" Thor, wie er sich in einem Satz mindestens 5mal selbst betitelte, prahlte mit seinen tapferen Erlebnissen. Ich war mir wirklich ziemlich sicher, dass nicht mal die Hälfte davon stimmte, aber lassen wir ihm mal in diesen Glauben.

Sobald ich vorsichtig den Raum betrat lagen auch schon alle Blicke auf mir und ein komisches Gefühl von Unbehagen durchströmte meinen gesamten Körper. Schließlich setzte ich mich zügig auf meinen Platz, in der Hoffnung nicht mehr die Hauptattraktion in diesem Raum zu sein. Zum Glück ergriff Thor wieder lautstark das Wort und ich konnte endlich in Ruhe essen.

Dachte ich zumindest, denn ein Blick fiel nicht von mir ab. Loki saß mir direkt gegenüber und konnte es einfach nicht lassen mich zu provozieren. Um ehrlich zu sein tat er seit Kindesalter nie was Anderes, doch seit Neustem machte es etwas mit mir, was ich nicht erklären konnte.

Er wird schon sehen was er davon hat, dachte ich mir. Hatte ich irgendwas gemacht oder warum scheine ich urplötzlich für ihn so interessant zu sein? Aber diesen Gefallen werde ich ihm ganz sicher nicht tun, dass ich mir über das was er tat Gedanken machte. Das ist doch genau das, was er wollte und damit kam der liebe Loki nicht weit. 

„Ich wusste ja gar nicht, dass ich so interessant für dich bin.", zwinkerte ich ihm zu und ging ohne, dass er noch ein Wort dazu sagen konnte.

Auf direktem Wege ging ich zu meinem Zimmer. Ich hatte heute einfach kein Hunger und wollte lieber meine Ruhe. In meinem Raum angekommen legte ich mich auf mein Bett und es dauerte auch nicht wirklich lange, bis ich einschlief.


Am Nächsten Morgen, es muss schon 11 Uhr gewesen sein, schrak ich auf und erinnerte mich wieder dran was heute anstand.

Mein Vater war für einige Monate mit der Garde in den Welten unterwegs, wollte mir aber nicht sagen warum, was mich leicht stutzig machte. Er erzählte mir sonst immer alles. Naja wie dem auch sei, sah ich ihn heute endlich wieder und habe ihn auch richtig vermisst. Schnell stieg ich aus meinem Bett, zog mir ein luftiges Sommerkleid an und ging zu meines Vaters Raum, um dort auf ihn zu warten.

Ich stand da eine ganze Weile und wurde auch langsam unruhig, was mein wippendes Bein mir sehr deutlich zeigte. Doch dann trat endlich ein großer, ziemlich breit gebauter Mann um die Ecke, bei dem es sich eindeutig um meinen Vater handelte. Er schloss mich daraufhin sofort in eine knochenbrechende Umarmung, ehe er die Tür öffnete und ich es mir direkt auf seinem Sofa bequem machte.

Mein Vater ist üblicherweise immer fröhlich gestimmt, doch heute war er anders. Sein Gesicht, sowie sein ganzer Körper wirkte angespannt und er guckte mich ernst an.

„Ist alles gut bei dir?", fragte ich ihn sanft und ziemlich besorgt.

„Es ist nichts worum du dir Sorgen machen musst, Arya.", behauptete er nur stur.

„Danach siehst du aber nicht aus. Bitte sag mir was los ist. Ich ertrage diese Ungewissheit nicht.", sagte ich diesmal nun etwas lauter als zuvor.

„Nun gut, aber versprich mir, dass du es keinem sagst, nicht mal den beiden Prinzen. Wir befinden uns in gefährlichen Zeiten und besonders jetzt darf keine Panik ausbrechen. Ich war so lange weg, um den Tesserakt sicher zu verstecken, es hat eine ganze Weile gedauert, doch nun ist er auf Midgard sicher untergebracht und wird dort bewacht.", sagte er mir und ich musste kurz schwer schlucken.

Mein Vater erzählte mir bereits von dem Tesserakt und wie mächtig er doch sei, allerdings verstand ich nicht warum und vor wem dieser plötzlich versteckt werden musste.

„Wieso muss er versteckt werden, Vater?", murmelte ich beunruhigt.

„Ich habe dir schon viel zu viel gesagt. Bitte mach dir keine Sorgen. Du bist hier sicher und sage niemanden, was ich dir eben offenbarte. Ich vertraue dir, mein Kind.", erwiderte mein Vater leicht nervös.

Verstehend nickte ich, verabschiedete mich noch von ihm und lief wieder zurück zu meinem Zimmer.

 Tausende Fragen stellte ich mir währenddessen und doch fand ich nicht eine plausible Antwort.

Was hatte er damit gemeint?

Wieso sollten Loki und Thor nichts davon erfahren?

Noch immer komplett in Gedanken versunken schritt ich eilig durch den endlosen Gang. Es herrschte absolute Stille, was mich ziemlich verwunderte, da sonst immer etwas los war.

Jedoch hielt diese nicht lange an, denn ertönten schwere Schritte hinter mir, die langsam immer lauter wurden.

 Plötzlich und aus dem Nichts verspürte ich einen festen Druck um mein Handgelenk. 

Erst jetzt realisierte ich, dass ich nicht mehr allein war und das eben nicht nur Einbildung war. Hinter mir stand ein schwarz maskierter Mann, welcher schon meinen Arm packte und diesen sehr fest drückte.

 Ich wollte eben zu einem lauten Hilfeschrei ansetzen, als der Fremde mir auch schon mit seiner anderen Hand den Mund zuhielt und mich gegen die nächste Wand drückte.

 Ich zappelte unaufhörlich, doch brachte es nichts.

Diesen Kampf würde ich nicht gewinnen.

Er war stärker.

 Das letzte was ich hörte bevor ich in eine Art Schockstarre verfiel, war das tiefe Raunen des Unbekannten:

 „Wir wissen beide, dass du weißt wo der Tesserakt ist und du, meine Schöne, wirst mir jetzt sagen wo. Wir wollen doch nicht, dass dem lieben Papi was zustößt, nicht wahr Kleine?".






Loki Laufeyson || Poisoned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt