Kapitel 28- Für immer verloren

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Loki löste seine Lippen von meinen, schenkte mir noch einen letzten Blick, so voller Verzweiflung, ehe er mich ruckartig losließ und mit schnellen Schritten hinter der nächsten Ecke verschwand.

Wie in Trance ging ich in den Raum hinter mir, in dem ich mich verstecken sollte, schloss die Tür, welche ebenfalls wie ein Regal voller Bücher aussah, und schaute mich um. Bücherregale zierten den gesamten Raum, doch waren diese so viel prunkvoller, mit so viel mehr Gold und überall waren Sitzmöglichkeiten und kleine Tische.

Erschöpft ließ ich mich in den nächst gelegenen Sessel fallen und das war sie wieder...

Diese Leere...

Ich war wie erstarrt, so bewegungsunfähig wie eine Eisskulptur. Regungslos saß ich einfach da und blickte an die Wand.

Hin und wieder hörte ich die schmerzverzehrten Schreie aus den Gängen. Es war grausam und allein diese Geräusche ließen mich erzittern. All das was ich die letzten Wochen und Tage befürchtete, was ich in meinen Träumen sah, schien plötzlich so greifbar. Es war nicht mehr nur diese surreale Vorstellung, die mich nicht schlafen ließ.

Es war die Realität, der wir nicht aus Weg gehen konnten. Es war nur eine Frage der Zeit und diese Zeit war uns nah... Es gab kein Zurück mehr, ebenso war der letzte Funken Hoffnung in den Frieden erloschen...

Loki, Sif, Fandral, Hogun und Volstagg und mein Vater waren irgendwo da draußen. Sie kämpften für Asgard, sie kämpften für die, die ihnen wichtig waren. Sie riskierten ihr Leben und ich?

Ich saß hier, so voller Verzweiflung und Unwissenheit, ob es allen gut ging.

Ich sollte bei ihnen sein, auch wenn es mir untersagt wurde.

Ich konnte doch nicht tatenlos dabei zusehen, wie meine Freunde um ihr Leben kämpften, während ich hier saß und einfach wartete.

Auf die Erlösung? Auf den Tod?

Ich wusste nicht worauf ich wartete. Ich tat es nur für Loki, denn er wollte mich in Sicherheit wissen.

Doch was bracht es wenn ich in Sicherheit war, so lange sie es nicht waren?

Ich merkte wie meine Augen sich allmählich mit Tränen füllten, diese Angst machte mich noch wahnsinnig.

Ich konnte sie nicht sterben lassen!

Mit einem Ruck stand ich auf und meine Hand ging zu meinem Bogen, welchen ich fest umklammerte und vor Wut, wegen diesen Kreaturen, atmete ich schnell und unruhig.

Ich durfte das nicht...

Kopfschüttelnd legte ich den Bogen neben mich und setzte mich wieder, während ich mich langsam wieder selbst beruhigte.

Inzwischen war bestimmt schon eine Stunde vergangen und dieses Warten brachte mich noch um meinen letzten Nerv. Ich wollte sie einfach nur alle wieder in Sicherheit wissen. Dieser Albtraum sollte endlich ein Ende finden.

Mein Blick war stets auf die Tür gerichtet, in der Hoffnung Loki würde nun endlich durch diese treten und mich fest in den Arm nehmen, seine Lippen auf meine legen und mir sagen das alles endlich eine Ende hatte, dass dieser Schrecken vorbei war und wir nun endlich glücklich werden konnten...

Doch passierte nichts...

Er war nicht da.

Ich wartete schon so lange und allmählich wurde ich unruhiger, weshalb ich aufstand und nervös durch den Raum lief.

Die Schreie waren inzwischen verstummt oder vielleicht hörte ich sie auch einfach nicht mehr. Mit diesem Elend hatte ich mich inzwischen abgefunden. Ich hatte nicht einmal Angst, dass ich jede Sekunde hier drin gefunden werde, diese Sorge und Sehnsucht nach Loki machte mich blind.

Loki Laufeyson || Poisoned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt