Kapitel 3- kein Treffer

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Als er endlich das Zimmer verließ, konnte ich aufatmen. Lügen ist echt nicht mein Ding. Ich starrte einfach nur an die Zimmerdecke und fühlte mich elendig. Um ehrlich zu sein, bereute ich jetzt schon meine Neugierde. Wieso hätte ich mich nicht einfach damit zufrieden geben können, dass mein Vater nicht über die ganze Tesserakt- Geschichte reden wollte? Es war von meinem Vater ebenso unüberlegt, mir davon zu berichten, doch konnte er noch nie Nein sagen, wenn ich ihn mit meinen flehenden Blick durchbohrte. Außerdem konnte er ebenso wenig gut lügen wie ich. Es muss anscheinend in der Familie liegen.

Als ich kurz einen Gedanken daran verschwendete, kam mir sofort meine Mutter in den Sinn. Ich kannte sie nicht wirklich gut. Jedenfalls kann ich mich kaum noch an sie erinnern. Sie verließ mich und meinen Vater als ich noch sehr, sehr jung war. Sie ging ohne ein Wort und ließ uns einfach im Stich. Ich weiß nur noch, dass sie wirklich wunderschön war. Sie hatte in etwa dieselbe Haarfarbe wie ich und strahlend blaue Augen. Ich wüsste wirklich gerne wie es ihr ging, doch wenn ich daran dachte, dass ich ihr anscheinend nichts bedeutete, war es mir im nächsten Moment auch wieder egal. Sie brach meinem Vater und mir das Herz, also werde ich dieser Frau sicherlich kein weiteres Bisschen meiner Aufmerksamkeit schenken.


„Hey Arya, kann ich kurz reinkommen?".

Ich erschrak augenblicklich, bis ich bemerkte, dass es Sif war, die da sprach. Bereits wenige Sekunden später trat sie auch schon ein und das ohne meine Erlaubnis. Das machte sie zu gerne. Ich finde es aber nicht schlimm, da wir ebenfalls sehr gut miteinander befreundet sind.

„Wieso fragst du überhaupt, wenn du doch eh einfach reinkommst.", sagte ich schmunzelnd.

„Weil ich höflich bin, schätze ich.", lachte nun auch Sif und nahm mich in den Arm. „Ich hab gehört, dass was vorgefallen ist und es dir nicht gut geht, deswegen dachte ich, ich statte meiner Lieblings- Offzierstochter mal einen Besuch ab."

„Mit wie vielen Töchtern der königlichen Offiziere bist du denn befreundet? Nun wie dem auch sei, ich kann dir versichern, dass es mir wirklich gut geht. Ich hatte lediglich Kreislaufprobleme.", versuchte ich so glaubwürdig wie möglich rüberzubringen und anscheinend hakte sie auch nicht weiter nach.

„Also ob ich dir das glauben soll, weiß ich noch nicht. Aber das sollten wir später besprechen. Lass uns doch trainieren gehen. Thor meinte die anderen warten schon auf uns.", schlug sie vor und ich nickte einverstanden. Training war jetzt definitiv die beste Chance, um mich von all den verwirrenden Gedanken zu befreien.

Ich holte nur schnell meinen Bogen aus der Halterung für diesen, welche sich an der Wand befand und gemeinsam gingen wir zum Trainingsplatz am Palast. Hier hielt ich mich die meiste Zeit am Tag auf. Es ist einfach der perfekte Ausgleich.

„Mit euch hätte ich ja gar nicht mehr gerechnet. Besonders nicht mit dir, Arya.", raunte Loki uns schon von der Ferne entgegen.

„Wie du aber siehst, Loki, sind wir hier.", sagte Sif ziemlich unbegeistert von seiner Aussage und zog mich weiter.

Thor kämpfte gegen Fandral, während Hogun und Volstagg die Klinge kreutzten. Bei den beiden wirkte es ziemlich ausgeglichen, doch Thor schien Fandral fertig zu machen. Ich war mir sehr sicher, dass das eskaliert wäre, wäre Sif nicht mit einem lauten: „Genug jetzt, ihr sollt euch nicht verprügeln, sondern die Trainingszeit sinnvoll nutzen. Sind wir hier im Kindergarten oder was?", hingegangen.

Sif war wirklich schlagfertig, das ist auch eine Eigenschaft an ihr, weshalb man sie nur mögen konnte.

Auf einmal vernahm ich immer lauter werdende Schritte hinter mir und konnte mir auch schon denken, zu wem diese gehörten.

„Idioten.", hauchte Loki leicht herablassend und stand plötzlich direkt hinter mir, was mich erschrecken ließ und ich mich ruckartig umdrehte.

„Loki...", mehr bekam ich jedoch nicht raus, da mich diese Nähe leicht irritierte.

„ Ja?", fragte er nun und schaute mich von oben mit einem aufgesetzten unschuldigen Blick an.

Seine Augen fielen direkt auf meine und ich verlor mich förmlich in ihnen. Noch immer blickte er mich eindringlich mit seinen grünen Augen an und erneut steig diese Hitze in mir auf. Ich kann einfach nicht beschreiben was er mit mir machte, doch ließ es mich nicht klar denken. Es war so eigenartig, trotzdem bewegte ich mich keinen Zentimeter, um dieser Situation zu entfliehen.

„Ich... Ich muss trainieren.", stammelte ich nur, während er seinen Blick immer noch nicht löste. Dieser Gott machte mich wahnsinnig.

„Viel Spaß.", flüsterte er, ehe er ein Stück zur Seite ging.

Ich nahm mir mit leicht zittrigen Händen ein paar Pfeile und begann den Bogen zu spannen und das Ziel vor mir anzuvisieren. Ich spannte für einen kurzen Moment meinen noch immer unruhigen Körper an und konzentrierte mich ein letztes Mal bevor ich schoss. Okay, das ist jetzt peinlich. Der Pfeil hat nicht einmal das Ziel getroffen sondern ging geradewegs vorbei.

Loki schien das ebenfalls mitbekommen zu haben und äußerte sich dazu mit einem erfreuten Lachen.

Loki schien das ebenfalls mitbekommen zu haben und äußerte sich dazu mit einem erfreuten Lachen

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Loki Laufeyson || Poisoned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt