Kapitel 13- Zorn und Begehren

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„Thor wird als Erstgeborener der neue König Asgards sein.", verkündete Odin stolz und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. „Außerdem wird Loki nun die volle Verantwortung übernehmen, was das Aufpassen auf Arya angeht. Thor wird dafür kaum noch Zeit finden als werdender König."

Thor freute sich riesig und begann daraufhin seine Mutter fest in dem Arm zu nehmen, was er kurz darauf bei mir auch tat. Ich freute mich wirklich für ihn, doch ging mein Blick sofort zu Loki, der wie immer eine perfekte Maske trug und sich nicht anmerken ließ, wie gekränkt er doch war. Trotzdem konnte ich die Enttäuschung mehr als deutlich in seinem Blick erkennen.

„Du hast meine Glückwünsche, Bruderherz.", erhob sich nun auch Loki, um seinem Bruder zu gratulieren. Er lächelte und tat wirklich so, als würde es ihm nichts ausmachen. Im Lügen war er eben schon immer ein Meister.

„Ich freue mich ebenfalls sehr für dich.", ertönte nun auch meine Stimme und ich schenkte Thor ein erfreutes Lächeln.

Noch immer machte Loki keine Anstalten und spielte sein Spiel mühelos weiter. Als sich jedoch unsere Blicke trafen, sah ich deutlich die Wut in seinen Augen und ich konnte es mehr als nur gut nachvollziehen. Er gab stets sein Bestes, nur um am Ende zurückgewiesen zu werden.

„Wenn ihr mich für einen Augenblick entschuldigen würdet.", sagte Loki ruhig und ging schnell hinfort, nachdem er ein Nicken von seinen beiden Eltern erhalten hatte.

Loki:

Zum Glück saß mein aufgesetztes Lächeln perfekt und ich zeigte vor ihnen keine Schwäche. Diese Genugtuung würde ich sicher niemandem lassen. Mit zügigem Tempo lief ich die Gänge entlang, bis ich schließlich mein Zimmer erreichte und wütend die Tür zuschlug. Das konnte nicht Odins Ernst gewesen sein. Er setzte den größten Volltrottel, den es überhaupt gab, auf den Thron Asgards.

„Was eine Glanzleistung, Vater.", brummte ich wütend und setzte mich in einen Sessel.

„Wenn er denn so erpicht auf den Untergang Asgards ist, kann er doch gleich ein Kleinkind zum König krönen. Würde auch kaum einen Unterschied machen.", sprach ich weiterhin voller Zorn.

Sobald ich allein war, war dies der einzige Zeitpunkt, all diese angestauten Emotionen herauszulassen und es war ein befreiendes Gefühl. Es passierte so viel in letzter Zeit, was mich einfach nur noch wahnsinnig machte. Zum einen war das Arya selbst, weil ich einfach nicht weiß was da momentan zwischen uns war und andererseits störten mich all die Geheimnisse, die sie mit sich trug. Dazu kommt noch ihr kürzliches Verschwinden.

Ich wollte einfach wieder ein Bisschen Ruhe, doch bevor ich die bekam, hatte ich noch was ganz anderes zu erledigen. So leicht werde ich die Tatsache sicherlich nicht hinnehmen.

Ein plötzliches Klopfen an der Tür versetzte mir kurz einen Schreck, also atmete ich nochmal tief durch und setzte diese perfekte Maske über mein wütendes und angespanntes Gesicht. So öffnete ich die Tür und vor mir stand Arya. Im Gegensatz zu mir war sie ziemlich klein und schaute zu mir nach oben. Sie wirkte sehr besorgt, das sah ich ihr an, also machte ich ihr mit einem kurzen Handzeichen klar, dass sie eintreten durfte.

Sie setzte sich auf mein Bett und musterte mich noch immer, während ich wieder zurück zu meinem Sessel ging und nach unten sank. Ich suchte soweit es ging den Abstand zu ihr und wich ihren Blicken aus, damit sie nicht sah was in mir vorging.

„Loki, du kannst mir nichts vormachen. Ich weiß wie es dir damit geht.", sprach sie vorsichtig in meine Richtung, da sie anscheinend deutlich merkte wie wütend ich war.

„Du weißt gar nichts, Arya.", sprach ich jedoch nur eiskalt und blickte zur Wand, ohne jegliche Emotionen zu zeigen. Sie durfte mich einfach nicht so sehen.

„Ich habe dir nichts getan. Ich möchte dir einfach nur helfen. Mit dir reden.", versuchte sie nochmal anzusetzen und ich merkte wie nun auch sie lauter wurde.

Zu gerne hätte ich mich ihr geöffnet, doch konnte ich nicht. Mein Stolz stand mir dafür einfach zu sehr im Weg, weshalb ich nur spöttisch lächelte und merkte wie doll ich sie damit verletzte.

Plötzlich stand sie vom Bett auf und kam in meine Richtung. Ihre Blicke lagen währenddessen die ganze Zeit auf mir. Kurz bevor sich mich erreicht hatte stoppte sie und nun konnte ich nicht anders, als sie auch anzuschauen. So erhob ich mich aus dem Sessel und stand ihr direkt gegenüber, sodass ich erneut zu ihr herunter schauen musste.

„Wenn du so einen Rededrang verspürst, dann geh doch zu meinem tollen Bruder, der würde sich sicher gerne mit deinen Problemchen befassen. Ich habe deutlich Besseres zu tun.", sagte ich verbittert und hasste mich zugleich dafür, so zu ihr sein zu müssen. Doch was hatte ich schon für eine Wahl. Ich würde sicherlich nicht vor ihr schwach werden.

„Weißt du, ich kann verstehen warum Odin Thor als König möchte und nicht dich!", sagte Arya nun sehr wütend und drehte sich um und ging geradewegs zur Tür.

Das reichte mir, dass sie es auch nur wagte, sowas zu äußern. Also packte ich sie am Arm und drückte sie somit gegen die nächste Wand.

„Lass mich verdammt nochmal los!", sprach sie sehr laut und wütend, während sie versuchte sich aus meinem Griff zu lösen.

„Daran bist du selbst schuld. Komm nicht nochmal auf die Idee, so eine Äußerung zu bringen. Ich mag es nicht sonderlich, wenn jemand vorlaut ist", hauchte ich zu ihr herunter und ein zynisches Grinsen zierte meine Lippen, während sie noch immer zwischen mir und der Wand gefangen war.

Ich musterte sie von oben bis unten und sie schien ziemlich nervös zu sein, was mich erneut lächeln ließ.

„Ich bin der wahre künftige König und das wird Odin auch noch erkennen."

„Davon bist du wirklich überzeugt, hm?", sagte sie nun auch sarkastisch und hörte auf sich gegen meinen Griff zu wehren und suchte stattdessen erneuten Augenkontakt zu mir, was mich nun leicht aus der Fassung brachte. Sie wusste ganz genau, wie sie mich weich kriegte.

Ich war nachdem was Arya sagte so wütend auf sie und doch machte ihr Blick was ganz anderes mit mir. Es war wieder dieses Verlangen, so wie in dem Moment, als ich sie einfach küsste und ich wusste ich konnte dieser Frau nicht widerstehen.

„Ja, das bin ich und du bist es auch, Darling.", flüsterte ich zu der Göttin und drückte sie noch etwas fester gegen die Wand.


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Loki Laufeyson || Poisoned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt