Kapitel 31- Erin Halvardson

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Erstaunt über diese Aussage, nickte ich zustimmend. Definitiv hatte ich Fragen. Ich war zwar nicht in der Stimmung mit irgendwem zu reden, doch war meine Neugierde gerade größer.

Zunächst herrschte Stille und wir liefen einfach nebeneinander, bis ich endlich mit der Sprache rausrückte.

„Nun gut, du bist mir ein paar Antworten schuldig.", sagte ich und lächelte dabei leicht, ohne ihn anzuschauen, während ich deutlich merkte, wie er mich von der Seite musterte.

„Ich bin für alles offen.", lachte er nur.

„Woher kommst du? Ich habe dich zuvor hier noch nie gesehen.", fragte ich ihn und schaute ihn ebenfalls kurz von der Seite an. „Wer bist du?"

„Ich komme aus Vanaheim. Hogun ist ein sehr guter Freund von mir. Nun, um genau zu sein, wurde ich, ebenfalls wie deine Freunde, zum Krieger erzogen, um unsere Welt und auch die neun Welten zu schützen. Odin bat kürzlich Krieger von unserem Volk, Asgard mit zu schützen, nachdem die Jotunen den Frieden gebrochen haben. Es sind einige von uns her gekommen, jedoch sind die alle anderen schon bei der Garde und ich eben nicht, deshalb habe ich jetzt auch die Ehre mit euch zu trainieren und euch kennenzulernen.", erklärte er mir, ohne sein charmantes Lächeln zu verlieren.

„Ein Krieger also hm? Wie gefällt es dir hier in unserem bescheidenen Heim?", durchlöcherte ich Erin erneut und deutete dabei auf den Palast hinter uns.

„Ganz richtig. Mir gefällt es hier wirklich sehr gut, besonders weil es eine große Abwechslung zu dem ist, was ich sonst jeden Tag sehe.", sprach er weiter und ich zog meine Augenbrauen hoch, denn ich war noch nie in Vanaheim und hatte deswegen auch keine Ahnung, wie es dort aussah.

„Wie meinst du das?", entgegnete ich ihm etwas verwundert.

„Ach naja, Vanaheim ist lange nicht so glanzvoll wie Asgard. Wir leben viel einfacher und ländlicher und trotzdem liebe ich meine Heimat.", erklärte er mir und man hörte den stolz aus seiner Stimme.

Verstehend nickte ich und lächelte noch einmal leicht.

„Und du bist also die Offizierstochter und Bogenschützin. Hogun erzählte mir bereits von dir und er hat mich wirklich neugierig gemacht, was dich betrifft."

„Ja, sieht ganz so aus.", sprach ich etwas leiser. „Um ehrlich zu sein, hat es aber auch seine Nachteile. Ich sehe meinen Vater so gut wie nie, weil er eben ständig unterwegs ist.", fügte ich noch hinzu und mein kleines Lächeln verschwand augenblicklich und ich senkte meinen Kopf etwas.

„Oh ja, das ist nicht leicht. Für deine Mutter ist das bestimmt auch sehr schwierig."

„Mhh.", brummte ich nur leise, ohne unhöflich wirken zu wollen, doch traf er damit einen wunden Punkt. Wenn ich über etwas nicht reden wollte, dann war es meine Mutter.

„Ist alles gut?", fragte er mich nun ebenfalls besorgt.

„Ja, ich rede einfach nicht so gerne über meine Mutter, weil sie uns... Ach egal. Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen. Tut mir leid.", versuchte ich ihm irgendwie zu erklären. Immerhin konnte er es ja nicht wissen, dass mir dieses Thema nicht leichtfiel.

„Es tut mir leid, ich wollte nicht..."

„Schon okay. Du konntest es ja nicht wissen.", sagte ich ruhiger als zuvor und lächelte leicht, damit er verstand, dass alles gut war.

Es herrschte wieder Stille und wir setzten unseren Weg fort, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Die Situation war irgendwie komisch, da er sozusagen ein Fremder war und doch war das Gespräch bis eben nicht einmal so schlimm, wie ich zunächst dachte. Er war mir aus irgendwelchen Gründen sympathisch, genau wie die Avengers. Bei ihnen fühlte ich mich total sicher, trotz dass sie mir völlig fremd waren.

Loki Laufeyson || Poisoned LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt