Ich ging ein paar Schritte auf das Haus zu, als ich vor der Tür stand suchte ich die Klingel. Als ich sie endlich fand stand „Martinez" auf ihr drauf. Ich klingelte einmal, aber es machte niemand auf. Also klingelte ich nochmal, aber wieder machte niemand auf. Dann kramte ich mein Handy raus, vielleicht war das einfach die falsche Adresse. Das wäre echt peinlich. Aber es war die richtige. Ich war hier richtig, aber nochmal klingeln wollte ich auch nicht. Also beschloß ich einfach Monse anzurufen.
„Hallo?", sagte sie hektisch.
„Hey, ich bins Sam. Ich bin bei der Adresse, aber keiner macht auf."
„Leute es ist nur Sam, Jamal mach die Tür auf.", sagte sie, aber definitiv nicht zu mir. Und dann hat sie auch schon wieder aufgelegt. Die Haustür öffnete sich und Jamal zog mich ins Haus. Plötzlich ertönten laute Geräusche. Waren das Schüsse? Aber dadurch, dass man sie nur leise hörte, vermutete ich, dass sie weiter weg waren.
Das Haus war sehr schön eingerichtet und als ich richtig eintrat, erblickte ich ein Sofa, auf dem Ruby, Cesar und Monse saßen. Alle sahen sehr besorgt aus.
„Alles okay?", fragte ich vorsichtig.
„Nein, nichts ist okay! Cesar ist in einer Gang, sein Bruder Spooky ist der Anführer und irgendwo in Freeridge wird gerade geschossen!", platzte es Jamal raus. Ich machte nur große Augen.
„Warte, was?"
„Cesar ist in einer Gang, sei-", setzte Jamal an, aber ich unterbrach ihn.
„Das habe ich schon verstanden."
Ich drehte mich in Richtung Sofa und blickte in drei Gesichter, die mich entschuldigend ansahen.
„Ich weiß wir hätten es dir erzählen sollen, aber wir wollten dich erstmal kennenlernen.", sagte Monse.
„Alles gut, immerhin habt ihr es gesagt.", erwiderte ich.
Ich ließ mich neben Ruby auf das Sofa fallen und schaute einfach die Wand an. ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Plötzlich klingelte es an der Tür, Cesar, Ruby, Monse und ich sagten wie im Chor: „Jamal geht die Tür aufmachen.". Dieser ließ dann nur ein genervtes Seufzen von sich und ging zur Tür. Als er sie aufmachte zog er erschrocken Luft ein und schmiss die Tür wieder zu.
„Wer war das?", fragte ich, doch er antwortete nicht.
Dann machte er die Tür wieder auf.
„Es gab ne üble Schießerei. Hast du Cesar gesehen? Er geht nicht ans Telefon.", gab eine Stimme von sich, die ich irgendwo her kannte. Ich konnte sie aber einfach nicht zuordnen. Als Antwort nickte Jamal nur heftig und zeigte mit seinen Fingern hinter sich auf das Sofa, wo wir alle sahen.
„Okay, bin dann mal wieder weg. Cesar passt auf, dass dich keiner sieht, wenn du nach Hause gehst."
Dann wurde die Tür wieder geschlossen. Okay, jetzt war ich wirklich verwirrt. Eine Schießerei?
Auf einmal hämmerte es heftig an der Tür, Jamal rannte hin und öffnete sie. Plötzlich stürmte jemand ins Haus. Es war der Mann, der Cesar letztens zur Schule gefahren hat und mir vermutlich den Arsch gerettet hat.
„Die Bullen.", sagte er nur.
Er trug ein Tanktop, kurze Baggy Jeans, seine Socken hatte er bis zu den Knie gezogen und dazu trug er noch Nike Cortez.
Als er mich erblickte musterte er mich scharf, wand seinen Blick, aber ab als er Cesar erblickte.
„Man warum hast du dich nicht gemeldet?", fragte er.
„Habs vergessen, tut mir leid.", sagte Cesar.
„Tut dir leid? Man da draußen wurde geschossen und du meldest dich nicht. Ich dachte dir wäre was passiert."
Ich rückte ein bisschen näher an Monse heran und flüsterte ihr zu: „Wer ist der Typ und was hat er mit Cesar zu tun?"
„Das ist Spooky, der Anführer der Santos. Er ist Cesars großer Bruder."
Mit einem Nicken gab ich ihr Bescheid, dass ich verstanden habe. Es herrschte eine unangenehme Stille, alle schauten auf ihre Handys, bis Ruby plötzlich bekannt gab, dass eine Ausgangssperre, wegen der Schießerei, verhängt worden war. Ich seufzte nur laut auf, was Spookys Aufmerksamkeit auf mich zog. Schon wieder musterte er mich. Das ging ungefähr zwei Minuten so, bis ich aufstand und nach dem Klo fragte um meiner Abuela Bescheid zu sagen, dass ich sicher bin. Ruby schilderte mir den Weg und ich ging aus dem Raum. Ich schrieb meiner Abuela: Hey wollte nur Bescheid geben, dass ich sicher bin. Bin bei einem Freund aus der Schule und komme wahrscheinlich etwas später wegen der Ausgangssperre. Geht es dir denn auch gut?
Ich machte mein Handy aus und wollte gerade gehen, als sich Spooky mir auf einmal in den Weg stellte. Ich versucht nach links zu gehen, dann nach rechts, aber er stellte sich mir immer wieder geschickt in den Weg.
„Was willst du?", fragte ich genervt.
„Wie ist dein Name, bonita (Hübsche)?".
„Ich wüsste nicht was dich das angeht, idiota."
Sein Kiefer spannte sich an und es war offensichtlich, dass ich ihn wohl provoziert habe.
„Nenn mich nicht so.", sagte er leicht wütend.
„Sonst was?"
Er aber antwortete mir nicht, also beschloss ich einfach zu gehen. Ich drängelte mich an ihm vorbei und wollte gerade gehen, als er mich am Handgelenk festhielt.
„Du bist mutig.", sagte er zu mir.
Ich konnte aber leider nicht ernst bleiben, weshalb mir ein kleines Lachen entfuhr. Er schien es aber gar nicht lustig zu finden.
„Idiota.", sagte ich und ging...
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New Town- New Mood
FanfictionDie 17 jährige Sam zieht von Florida nach Freeridge zu ihrer Abuela. In Florida war das Leben und vor allem die Leute langweilig, aber hier läuft alles anders. Gangs und Drogen waren für Sam vorher fremd, aber sie lernt damit umzugehen. Außerdem fin...