Kapitel 6

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Ich war wieder zu den anderen zurückgekehrt und ließ mich auf das Sofa fallen.
„Wie wär's wenn wir Kiss, Marry, Kill spielen? Wir haben schließlich nichts besseres zu tun.", schlug Monse vor. Ich nickte nur bestätigend. Wir begaben uns auf dem Weg zum Esstisch und ließen uns alle auf einen Stuhl fallen.
„Ruby, bitte dreh die Klimaanlage auf. Es fühlt sich so an als ob wir in der Wüste wären.", sagte Jamal.
Ruby drehte die Klimaanlage auf und es fühlte sich so an als ob die Luft schon kühler werden würden, bis auf man auf einmal nur ein Geräusch und dann waren alle Lichter aus. Im ganzen Haus gab es keinen Strom. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Wo ist Spooky eigentlich?
„Okay, Sam du fängst an. Kiss, Marry, Kill.", sagte Monse.
„Okay. Kiss Monse, Marry Ruby und Kill Jamal. Sorry, aber dich kenne ich bis jetzt am wenigsten.", zum Schluss hin wurde ich immer leiser. Ich wollte nicht, dass Jamal mir böse ist oder so. Er aber hielt sich nur gespielt verletzt an die Brust und ließ seine Kinnlade runterklappen, überspielte dies dann aber mit einem Lachen, was mir signalisierte, dass er mir nicht böse war. Ich stieg in sein Lachen ein. Ruby lächelte nur triumphierend. Dann war Monse dran.
„Ich töte Cesar-", sagte sie und warf Cesar eine bösen Blick zu. „Ich küsse Ruby und ich heirate Jamal.". Ruby und Jamal schienen nicht ganz zufrieden mit ihrer Antwort, sagten aber nichts.
„Okay, ich heirate Sam, küsse Monse und töte Cesar.", warf Ruby in den Raum. Von Cesar bekam er nur einen bösen Blick, bis Monse auf einmal sagte: „Wirklich? Du kennst sie doch gar nicht man. Nichts für ungut Sam.", am Ende drehte sie sich zu mir, ich aber warf eine Hand in die Luft und gestikulierte ihr, dass es schon okay ist. Doch dann ertönte auf einmal ein Lachen von der linken Seite des Esstisches. Spooky stand dort am Türrahmen angelehnt und grinste vor sich hin.
„Was gibts zu lachen?", fragte ich frech. Spookys Lachen verstummte und er schaute wieder ernst. Jamal trat mir unter dem Tische gegen den Fuß und schüttelte nur leicht mit einem verängstigten Gesichtsausdruck den Kopf.
„Dich töte ich", sagte Spooky und zeigte auf Ruby, „Dich auch", jetzt zeigte er auf Jamal, „Dich poppe ich.", sein Finger richtete sich auf Monse und dann richtete er seine Finger langsam auf mich, dabei grinste er nur schelmisch, bis er dann sagte: „Und dich popp ich auch.". Ich warf ihm einen angeekelten Gesichtsausdruck zu und nuschelte vor mich hin „Nicht in diesem Leben." Spooky hat dies wohl bemerkt, jetzt grinste er mich an und sagte: „Hast du was gesagt?". Ich aber zeigte keine Reaktion und ignorierte ihn. Jetzt warf mir Monse einen geschockten Blick zu, den ich nur mit einem verwirrten Blick erwiderte. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe mir an diesem Tag einen Hoodie angezogen, was sich jetzt als Fehler raus stellte.
„Man ist das warm.", sagte ich bevor ich mir meinen Hoodie über den Kopf stülpte. Dadurch, dass ich ein T-Shirt drunter trug, konnte ich das schließlich machen. Als der Hoodie knapp von meinem Gesicht entfernt war, spürte ich Spookys Blick auf mir. Er betrachtete mich jetzt ganz genau, er schaute überall hin, außer in mein Gesicht.
„Meine Augen sind hier.", motzte ich ihn genervt an. Er schaute mich wütend an, verließ dann aber den Raum.
„Man Sam, was machst du denn? Spooky ist der Gang-Leader, warum legst du dich so mit ihm an?", fragte Jamal beängstigt.
„Ich lege mich nicht mit ihm an, ich lasse mir seine dummen Kommentare nur nicht gefallen.", erwiderte ich.
„Kommt wir schauen einfach ein bisschen Fern.", schlug Ruby vor. Wir alle stimmten ihm zu, er schmiss den Fernseher an und machte einen Film an, den wir alle zusammen ausgesucht haben.
Nachdem der Film zu Ende war, beschloss ich nach Hause zu gehen.
„Aber die Ausgangsperre, was ist wenn dir etwas passiert. Du kannst jetzt nicht einfach gehen.", wand Monse ein.
„Ich kann schlecht bis morgen hier bleiben.", sagte ich nur.
„Dann bring ich dich nach Hause.", ertönte eine Stimme hinter mir. Spooky. Ich verdrehte nur die Augen.
„Das ist nicht Disney Land, dir könnte was passieren.", sagte er.
„Und wenn schon? Was geht dich das an?", sagte ich kalt. Wieder spannte sich sein Kiefer an.
„Tschüß Leute, bis morgen.", verabschiedete ich mich. Ich bekam von allen nur ein „Tschüss, pass auf dich auf zurück". Dann nahm ich auch schon meine Sachen und ging aus der Tür. Gerade als ich mein Board auf den Boden lassen kommen wollte, ertönte eine Stimme hinter mir.
„Warte!", rief Spooky. Ich aber ignorierte ihn. Wieder rief er „Warte!", jetzt aber ein bisschen lauter. Als ich dann immer noch nicht stehen blieb, haute er auf eine Motorhaube. Ich blieb wie angesteinert stehen und drehte mich langsam um.
„Hast du sie noch alle?", fragte ich lauthals.
„Tut mir leid.", sagte er nur. Ich gab nur ein ‚Pff' von mir und fuhr wieder weiter. Ich fuhr nicht sonderlich schnell, weshalb er mich laufend einholte. Als Zeichen der Höflichkeit, das er eigentlich nicht verdient hatte, stieg ich von meinem Board und ging zu Fuß. Er nickte mir dankend zu.
„Warum bist du so abweisend?", fragte er.
„Warum bist du so ein Idiot?", fragt ich konternd.
„Was ist dein Problem man?", fragte er nur genervt.
„Ach keine Ahnung."
„Neuanfang?"
„Von mir aus.", brachte ich leise raus. Mir lag schon seit längerem eine Frage auf der Zunge, weshalb ich einfach fragte.
„Wie ist dein echter Name?", platze es mir heraus.
„Was?", er sah mich fragend an.
„Na dein echter Name, ich glaube nicht, dass dein echter Name Spooky ist."
„Oscar."
Dann herrschte eine unangenehme Stille, aber zum Glück erblickte ich schon das Haus meiner Abuela.
„Wir sind da. Bis dann.", sagte ich und lief los.
„Bis dann.", rief er mir hinterher.

New  Town- New MoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt