Kapitel 6

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Acelya's Sicht

Zwei Wochen später...

Schon seit zwei Wochen schrieben wir durchgehend in unserer Gruppe und haben auch in diesen zwei Wochen zu viert etwas unternommen. Mal waren wir nur gemeinsamen Essen und mal waren wir im Kino oder in der Stadt. Unsere gemeinsame Zeit war herrlich und so schön. Ich konnte sorgenlos lachen und mich ablenken. Außerdem schrieben Seyid und ich privat miteinander und lernten uns besser kennen. Ich habe erfahren, dass er vier weitere Geschwister hat und alle fünf eine enge Bindung haben. Er selber ist der dritt älteste und sein größter Bruder ist als einziger verheiratet. Seine Familie kommt aus der Stadt Kayseri in der Türkei und er selber ist Galatasaray-Fan.(Türkische Fußballmannschaft) Er liebt es zum Fitness zu gehen und liebt außerdem Kinder und mag Großfamilien sehr. Ich wollte selber auch immer eine große Familie haben und umso mehr freute es mich wie er zu seiner Familie stand und das er genauso wie ich Kinder liebte. Ich bin zwar Besiktas-Fan (Türkische Fußballmannschaft) und komme aus Trabzon, ebenfalls eine Stadt aus der Türkei, aber dennoch hatten wir einiges gemeinsam. Ich mag es auch Sport zu treiben.

In diesen zwei Wochen war ich auch meinen Vater besuchen und erzählte ihm von alles. Das wir gerne was unternahmen und uns so gut verstanden. Er freute sich sehr für mich, denn er wusste, das ich nach all dem Leid, mal endlich glücklich war und wieder anfing mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Nach dem Tod von meiner Mutter hatte ich zu fast allen den Kontakt abgebrochen außer zu Nihal. Sie war die einzige ,die neben mir stand und zu mir hielt sogar an meinen schlimmsten Tagen. Zwar wusste Seyid nichts von dem Tod meiner Mutter und das mein Vater im Knast ist aber Burak schon. Ich war noch nicht bereit es ihm zu erzählen aber es wunderte mich warum er nicht mich gefragt hat, da er wusste, das ich bei meinen Großeltern lebe. Vielleicht hatte er es nicht bemerkt oder er wollte das ich es selber erzähle.

Ich hatte meine Vater sehr vermisst. Es einfach vermisst in seinen Armen zu liegen und nur seine Nähe und Sicherheit zu spüren. Schon seit drei Jahren trennt uns dieses Gitter und es fehlen nur noch zwei Jahre. Drei Jahre ohne Mutter und Vater. Alleine und einsam. Es war sehr hart für mich aber zum Glück standen meine Großeltern und meine beste Freundin bei mir und halfen mir immer hoch.

~*~

Es war Freitag und ich hatte gerade Schulschluss und lief zur Bushaltestelle, als plötzlich mein Handy klingelte. In Groß Buchstaben Stand sein Name drauf und mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich hustete und atmete tief ein und aus bevor ich ran ging.

"Hallo."
"Hey Acelya. Was machst du?"
"Hab jetzt Schluss und du Seyid?"

Jedesmal wenn ich mit ihm Rede oder in seiner Nähe bin, werde ich nervös und mein Herz gerät außer Kontrolle. Ich werde öfters verlegen und weiß selber nicht wie ich mich benehmen soll oder damit umgehen soll.

"Ach wie schön ich habe auch jetzt Schluss. Also eigentlich wollte ich dich etwas fragen. Und zwar hast du heute...vielleicht...ähm..."
"Ja Seyid weiter."
"Also etwas vielleicht vor?"

Seine Stimme klang zwar fest aber wurde gegen Ende leiser.

"Nein habe nichts vor. Wo treffen wir uns denn heute alle?"
"Wen meinst du mit alle Acelya?"
"Burak, Nihal und so. Habe ich etwas verpasst?"
"Nein hast du nicht aber ich meinte eigentlich ein Treffen unter uns. Nur du und ich."

Wieder wurde seine Stimme am Ende leise und ich stockte. Er wollte sich tatsächlich mit mir alleine treffen. Ein Date also oder doch eher nur ein freundschaftliches treffen? Ich war verwirrt.

"Hallo? Acelya? Kiz bist du noch dran?" (Mädchen)

Ich musste wegen dem Wort 'kiz' lachen und somit entlockte mein Lachen ihm auch eins.

"Ja ich bin dran. Also nur wir beide?....Zu zweit?"
"Jep.",antwortete er mir und betonte das 'p' am Ende.
Ich atmete tief ein und aus bevor ich mit einer sicheren Stimme ihn antwortete.

"Okay von mir aus. Wohin gehen wir denn hin Seyid?"
"Überraschung."
"Offf...sag es doch einfach."

Mein Bus kam angefahren und ich setzte mich auf einen freien Platz und telefonierte weiterhin mit ihm.

"Nein es ist eine Überraschung. Ich hole dich um 15 Uhr ab. Wir sehen uns."
"Off na gut. Bis gleich."

Wir hatten Viertel vor zwei also hatte ich noch ungefähr eine Stunde, wenn ich es in 15 Minuten nachhause schaffe. Ich musste grinsen und war aufgeregt. Es ist unser erstes gemeinsames offizielles Treffen. Zwar sind wir mal zusammen spazieren gegangen und waren anschließend im Café aber man konnte dies nicht als richtiges treffen sehen. Ich rief sofort Nihal an und wartete bis sie ran ging. Sie hatte mich schon vor zwei Wochen ausgefragt und hatte alles mit bekommen. Ich wusste es und machte keine große Sache draus und da ich ihr sowieso nichts verheimlichte, erzählte ich ihr alles. Meine Gefühle sowie Gedanken und sie gab nur ein nachdenkliches 'Hmm' von sich und meinte es würde alles sich mit der Zeit herausstellen. Sie ging nach längerem klingeln ran und ich erzählte ihr alles und redete wie ein Wasserfall alles runter. Am Ende hörte ich sie nur quietschen und kichern. Sie wünschte mir viel Glück und freute sich extrem für mich. Wir tratschten eine Weile über mein Outfit, welches ich anziehen wollte, bis ich mich von ihr verabschiedete und an meiner Haltestelle an kam und ausstieg. Zuhause sah ich nur das meine Oma dar war und umarmte sie erstmal. Meine Laune war einfach perfekt und nichts konnte mir meinen Tag verderben. Sie lachte nur und meinte ich sei verrückt aber ich küsste sie daraufhin nur auf ihre roten Wangen. Summend ging ich ins Bad und duschte mich schnell und ausgiebig. Nach meiner Dusche nahm ich mir meine Anziehsachen raus und zog mir zu erst meine schlichte Unterwäsche an. Darauf folgend zog ich meine schwarzen Basic top und meine schwarze langärmlige Bluse drüber. Dazu kombinierte ich meine dunkelgrüne Hose und die Kette von meiner Mutter. Sie war schlicht und hatte einen 'Schneeflocken'-Anhänger. Ich fand die Kette einfach nur schön und schlicht und für mich war sie ebenfalls sehr wertvoll. Es war eines der einzigen Sachen, die ich von ihr besaß.
Ich schminkte mich dezent und föhnte meine Haare um sie danach zu locken und sprühte zu guter letzt mein Parfüm drauf und fertig war ich. Ich hörte mein Handy klingen und sah das mich Seyid anrief. Rechtzeitig geschafft, dachte ich mir nur und packte wichtiges in meine Tasche und zog meine Jacke und Schuhe an und verließ das Haus. Zuvor jedoch habe ich mich von meinem Opa und meiner Oma verabschiedet. Ich ging eine Straße weiter runter und sah sein Auto und wie er angelehnt da stand. Er hatte eine normale Jeans und ein weißes Tshirt an. Dazu trug er eine Lederjacke und hatte eine Mütze auf. Das Wetter war recht schön und in der Sonne war es auch warm. Mit einem breiten Lächeln lief ich auf ihn zu und als er mich sah erwiderte er dies und zog mich dann in eine enge innige Umarmung. Ich umarmte ihn zurück und zog mir wie jedesmal seinen Duft ein und streichelte kurz über sein Rücken. Ich merkte wie er auch tief ein atmete und mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Handflächen fingen an zu schwitzen. Wir lösten uns und der Gentleman öffnete mir geschickt die Tür und schloss sie wieder. Ich konnte nur schmunzeln und er joggte auf die Fahrerseite und setzte sich an Steuer. Wir schnallten uns an und blickten dann uns in die Augen und lächelten. Das Blut in meinen Adern floss schneller und mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Ich wusste, dass dieser Tag besonders wird, aber das es so enden wird nicht...

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• langsam wird es spannender und ihr erfährt mehr über Seyid und Acelya :D wie findet ihr die beiden?

• freue mich über Meinungen und votes ♥️ markiert eure Freunde :)

Viel Spaß beim lesen! :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 21, 2015 ⏰

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