Kapitel 2

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Acelya's Sicht

Nachdem ich meinen Vater besuchen war, machte ich mich auf den Weg Nachhause. Draußen war es kalt und windig. Graue Wolken bedeckten den Himmel und es sah aus als würde gleich ein großes Gewitter entstehen. Ich lief zur Bushaltestelle und holte nebenbei meine Kopfhörer raus. Ich musste mich irgendwie ablenken, denn meine Gefühle waren echt am Ende und meinen Nerven sowieso. Ich musste mich zusammen reißen um nicht zu weinen.
Ab und zu hob ich mein Kopf damit ich nicht gegen jemanden lief oder auf irgendetwas drauf tritt. Als ich meine Kopfhörer gefunden hatte, steckte ich sie an mein iPhone und schaltete irgendein Lied an. Musik war sehr wichtig für. Ohne Musik geht nichts. Beim gehen, beim putzen, beim schreiben, egal wann, egal wo, ich hörte immer Musik. Mein Musikgeschmack ist echt sehr groß, denn wenn mir etwas gefällt höre ich es. Ich habe keine besondere Musikrichtung, die ich höre, denn ich höre wirklich alles. Von R'n'B bis hin zu Slow. Es lenkt mich immer ab und ich kann, auch wenn es nur für paar Minuten ist, abschalten.

Ich schaute mir den Zeitplan an und stellte fest ,dass der nächste Bus in 5 Minuten kommen würde. Ich hatte heute mal echt Glück, denn sonst muss ich immer sehr lange auf den Bus warten, da er entweder neu weggefahren ist oder sich verspätet. Ich stellte mich so hin, dass ich den Bus sehen konnte und richtete meinen Schal und machte den Reißverschluss meiner Jacke zu. Der Wind wehte meine Haare hin und her und ich wusste, dass ich später einen großen Knoten in den Haare haben werde und wusste auch, dass ich echt schlecht aussehe. Rote, geschwollene Augen, blasse, trockene Haut und Lippen und die Haare unordentlich. Aber im Moment war mir mein Aussehen egal, denn ich kämpfte mit mir selbst und versuchte mich zu beherrschen um meinen Gefühlen keinen freien Lauf zu lassen. Ich mochte es nicht meine Gefühle jedem zu zeigen und das auch zurecht, denn wen interessiert es schon. Jeder ist mit sich selber beschäftigt und keiner hat Zeit dafür.

Ich merkte wie der Bus angefahren kam und holte mein Ticket raus. Der Busfahrer hielt genau vor mir und öffnete mir die Tür. Nachdem ich mein Ticket auf den Schalter gelegt und der Zeiger grün geleuchtet hatte, schloss der Fahrer die Tür, fuhr los und ich begab mich nach Hinten und setzte mich auf einen freien Platz. Ich musste bis zur Endhaltestelle fahren und am Hauptbahnhof dann umsteigen und noch weitere 5 Minuten fahren.
Ich schrieb meinem Opa, dem Vater meines Vaters, dass ich unterwegs bin und er sich keine Sorgen machen soll.

Ich hörte einen Donnerschlag und schon regnete es, wie, als würde man einen Eimer ausschütten. Es donnerte und blitze und man sah, wie das Wasser an den Fenstern herunter floss. Es waren keine Tropfen sondern es floss in großen strömen. Der Bus stoppte ich merkte wie jemand sich vor mich setzte und leise fluchte. Ich schaute hoch und sah einen Jungen, der nass vom Regen war. Der Bus fuhr fort und er setzte sich nun auf den Platz gegenüber von mir. Er schüttelte an seiner nassen Jacke und fluchte leise auf Türkisch. Ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen, als ich sah wie er sich aufregte. Der Junge schaute mich an und ich hörte auf der Stelle auf zu lachen und schaute ihn mit großen Augen an. Es war der Cousin von meiner besten Freundin Nihal.

"Hey Burak." ,sagte ich unsicher, da ich nicht wusste ob er mich erkannt hatte.
Er jedoch lächelte mich an und antwortete mir.

"Hey...Acelya. Richtig?"
"Ja richtig."
"Lange nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?"
"Ja hast recht und gut danke dir?"
"Auch."

~*~

Während der ganzen Busfahrt redeten wir über alles mögliche, da wir beide bis zur letzten Haltestelle fahren müssen und am Hauptbahnhof dann zusammen umsteigen müssen. Er brachte mich oft zum Lachen und sagte mir auch, dass er es gut findet, dass Nihal eine Freundin wie mich hat und er mich auf freundschaftlicher Ebene sehr mag. Ich sagte ihm ebenfalls, dass ich es Wert schätze Nihal als Freundin zu haben und ich ihn auch mag.

Als wir am Hauptbahnhof angekommen sind, gingen wir schnell noch zu McDonald's, da er Hunger hatte. Er kaufte sich ein Menü und mir ein Eis.
Burak war echt ein netter Junge. Er war nicht, wie die Jungs heutzutage.

Nachdem wir unser Essen verspeist hatten, gingen wir zum Bus und schafften es gerade noch ihn zu erwischen. Im Bus sah Burak einen seiner Kollegen und zog mich einfach mit zu ihm. Er setzte sich gegenüber von ihm und ich mich neben Burak.

"Hey Bruder."

Sie gaben sich einen Handschlag und der Junge erwiderte seine Begrüßung. Seine Stimme war rau aber dennoch warm.
Ich schaute ihn mir an und er sah wirklich gut aus. Er ähnelte Burak leicht. Aber hatte der Junge etwas an sich, was anziehendes.
Die Jungs sprachen eine Weile und es kam mir vor als hätten sie mich vergessen. Sie lachten auf einmal laut auf und ich zuckte zusammen. Der Junge sah so schön aus beim Lachen. Er hatte Grübchen, welche ihm echt sehr standen und ihn netter wirken ließen, da er sonst echt markante Gesichtszüge hatte, die ihn ernst wirken ließen.

"Achja Bruder. Das ist Acelya, die Freundin von Nihal und Acelya, dass ist mein Bruder und bester Freund Seyid."

Als er mich seinen Freund vorstellte, schaute dieser mir direkt in meine Augen und ich merkte, wie schnell mein Herz klopfte. Seyid hatte wunderschöne Augen. Leuchtendes Grün mit einem Hauch von warmen Braun.

Ich würde mich über Meinungen und votes freuen ♥️

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