Kapitel 4

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Ich wusste nicht wie spät es war oder wo ich lag und welchen Tag wir es hatten als ich langsam meine Augen öffnete. Das erste was ich sah, war eine schwarze Decke über mir, an der eine Lampe aus Kristallen hang. Ob die wohl echt waren? Ich wagte es mich, mich weiter umzuschauen und drehte mich deshalb leicht zur Seite. Ich sah, dass ich auf einem wunderschönem Sofa aus dunkelroten Samt lag. Ich schaute weiter zum Boden. Der Boden bestand aus hochwertigem Marmor und als ich mich aufrecht hinsaß, stand sogar paar Meter vor mir eine Minibar, die aber anscheinend schon benutzt worden war, denn auf ihr lagen viele geöffnete Snacktüten, sowie teilweise geöffnete Wasserflaschen und sogar Fertigsalate. Gesunde Ernährung scheint hier wohl vorne mitzuspielen.
Ich schaute mir nun die linke Seite dieses Zimmers an. Ich entdeckte ein Poster von einem Film mit einer Person drauf, die mir sehr bekannt vor kam. Jetzt fiel es mir wieder ein! Filmpremiere? Timothée Chalamet? Meet&Greet? Heute? Sturz? Gerade?? Ich schaute weiter zu dieser Seite und sah plötzlich einen großen Security Mann, der vor einer Tür stand. Innerlich erschrak ich sehr, weil ich dachte, dass ich hier alleine wäre. Ich starrte ihn an, in der Hoffnung er würde mit mir reden. Doch es kam nichts. Ich konnte auch keine Emotionen erkennen. Diese Kerle waren wirklich wahre Meister im „Pokerface aufsetzen".
„Entschuldigung?" versuchte ich nun, eine Konversation zu starten, doch von ihm kam nichts. Er starrte einfach nur gerade aus, über mich hinweg. Ich wollte gerade anfangen ihn eine Frage zu stellen, als er durch sein kleines Funkgerät am Ohr  eine Nachricht erhielt und daraufhin die Tür öffnete.
Timothée Chalamet. Er kam durch die Tür und unsere Blicke trafen sich sofort. Nun kam er  auf mich zu. Ich traute mich gar nicht den Blickkontakt abzubrechen aber irgendwie konnte ich es auch nicht.
Vom Nahem sieht er sogar noch besser aus.
„Wie geht es dir?" fragte er mich und begutachtete mit einem ernsten gleichzeitig aber auch besorgtem Blick meine Wunden. „Mir geht es gut",antwortete ich. „Sieht aber nicht danach aus" ,sagte er nun mit einem besorgten Lächeln. Ich gab ein leichtes Lächeln zurück und merkte, dass meine Aufregung verschwunden war...als wäre er nichts weiter als ein junger Mann ohne irgendwelche Titel.
Er schaute weiter auf mich. Auf meine Wunden. Sein Blick wanderte aber dann über meinem Körper...und wieder zu meinem Gesicht. Als würde er sich sämtliche Details von mir einprägen wollen. Sogar ein Blinder hätte diese Spannung zwischen uns beiden nicht übersehen können. „Brauchst du einen Arzt" fragte er mich. „Nein alles ist gut."
Ich verdeckte meine Wunden mit meinen Händen um mir nichts anmerken zu lassen, obwohl ich den Schmerz leicht pochen fühlte. Dies hatte ich eindeutig von meinem Vater geerbt. Wir waren beide schon immer gut darin so zu tun, als wären wir ok, obwohl es eigentlich nicht stimmte.
Er schüttelte leicht seinen Kopf. Er kniete sich nun zu mir hin. „Du kannst ruhig ehrlich zu mi-
Noch jemand kam durch die Tür.
„Timothée komm jetzt du musst ausgeruht sein, nächste Woche geht es weiter und bis dahin sind es nur noch zwei Tage. Du brauchst dringend Ruhe nach dieser Woche. Ich bestell der Kleinen ein Taxi und dann gehts Nachhause", sagte ein Mann zu ihm in einer navy-farbenen Hose mit dem dazu passendem Jacket und einer Laptoptasche unter seinem Arm. Zudem trug er auch ein kleines Funkgerät in seinem Ohr. Dies war wahrscheinlich sein Manager.
Einen guten Style hat er, das muss man ihm lassen.
"Wo sind denn die anderen? Sind sie schon weg? Haben sie nach mir gefragt?" traute ich mich nun auch mal was zu sagen. "Ich fürchte das sie schon weg sind. Sie waren alle ziemlich durch den Wind" sagte Timothée.
"Verdammt. Das ist nicht gut nein gar nicht gut. Wir wären eigentlich hiernach direkt ins Hotel und dann zum Flieger gefahren."
,,Na dann komm" sagte er zu mir.
,,Joseph, sie geht nun vor"sagte er zu seinem Manager. Dieser schaute ihn erst unglaubwürdig an aber nickte dann streng. Wir liefen schnell zu der kleinen Limousine mit der Timothée gekommen war. Der Fahrer brachte uns dann zu meiner Unterkunft. Wir stiegen aus und ich lief so schnell es ging zu der Rezeption ich musste diesen Flieger heute noch erwischen egal ob ich noch mehr Zeit mit einem der größten Filmstars verbringen konnte.
Mir fiel auf das es hier sehr leer war ich sah keine Leute nur eine ältere Dame hinter der Rezeption die ich schon kannte.
,,Hallo Natascha ist meine Gruppe noch hier?" fragte ich sie panisch.
,,Och Liebes tut mir leid du hast sie gerade verpasst. Aber deine Sachen sind noch oben." ,,Weißt du zufällig wann mein Flieger abfährt?"
Doch Natascha zuckte nur mit den Schultern.
„Danke." 
Ich suchte mit einem schlechtem Gefühl die Homepage unseres Flughafens auf und meine Befürchtung verwirklichte sich. Ich hatte meinen Flug verpasst. Dies war so die einzige Chance um wieder nach Deutschland zu kommen. Zu meiner Familie...meinem Zuhause. Ich ließ mich auf den Boden zusammenfallen.
,,Was ist passiert?" fragte Timothee und kniete sich zu mir hin. "Ich habe meinen Flug verpasst und habe auch kein Geld um mir ein neues Ticket zu kaufen. Ich weiß ja noch nicht mal wo ich heute schlafen soll. Dieses Hotel wurde für mich nur für einen Tag gebucht" erklärte ich ihm den Tränen nahe.
„Ich mache dir einen Vorschlag" fing er nun an. ,,Du bleibst bei mir solange, bist du deine Familie kontaktierst hast, die dir dann Geld für ein neues Flugticket schicken." Meine Kinnlade klappte fast runter. ICH? BEI IHM?!! HEUTE!
Ich nickte. "Wenn es dir keine Umstände macht dann gerne." ,,Du? Mir? Niemals. Wenn du aber irgendjemandem verräts wo ich wohne, sieht es nicht gut für dich aus." Er zwinkerte mir zu woraufhin ich hektisch mit dem Kopf schüttelte.
„Nein natürlich nicht."
Ich ging nach oben zu meinem Zimmer und holte meine Sachen. Wir gingen dann gemeinsam raus zu seinen Wagen und auf einmal fiel es sich gar nicht mehr so an, neben einem Filmstar zu laufen, sondern als würde ich neben einen attraktiven jungen Mann laufen, der mir genauso fremd war wie ich ihm.

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