Kapitel 59 2/3

2.7K 117 8
                                    

Harry P.o.V.

Mit zittrigen Beinen gehen ich den Gang entlang. Ich fühle mich leer und alleine. Immer wieder hallen die Worte vom Arzt in meinem Kopf. Es ist wie ein Echo, das wahrscheinlich nie wieder aus meinem Kopf verschwindet.

"Es tut mir leid Mister Styles. Aber ihre Frau ist eben gestorben. Mein herzliches Beileid." waren die Worte, die mein leben gerade für immer zerstört haben.

In diesem Moment ist alles in mir zerbrochen. Ich kann und will es einfach nicht glauben. Ich will sie sehen. Ich muss sie noch einmal sehen.

Eine Schwester führt mich gerade in die Leichenhalle. Wortlos folge ich ihr. Ich hoffe einfach das es eine Verwechslung ist oder ein schlechter Scherz.

Die schweren Türen gehen auf und im Raum steht eine Liege, wo ein Körper unter einem Bettlaken liegt.

"Ich lass sie kurz alleine, damit sie sich verabschieden können." sagt die Schwester zu mir und lässt mich alleine.

Ich gehe zu der liege und habe einen dicken Kloß im Hals. Langsam greife ich zu dem Laken. Mein ganzer Körper ist am zittern. Während ich das Laken wegziehe schluchze ich bitterlich.

Nun sind meine letzten Hoffnungen genommen.

Ich starre auf dem leblosen Körper meiner Frau. Obwohl sie aussieht als würde sie schlafen. Ich spüre einen unbeschreiblichen stechenden, zerstörerischen Schmerz in mir. Er ist einfach unbeschreiblich.

"Du darfst nicht Tod sein. Du kannst mich nicht alleine lassen." wimmere ich.

Ich streichel ihr über ihre kalte, blasse Wange. Sie ist immer noch wunderschön. Sie wird für mich immer die wunderschönste Frau bleiben.

"Du kannst mich nicht alleine lassen. Bitte mach die Augen wieder auf." flehe ich sie verzweifelt an.

Mein Flehen wird aber nicht von ihr erhört. Sie liegt immer noch reglos vor mir. Langsam nehme ich ihre kalte Hand, drücke sie an meine Wange. Gerade wünsche ich mir so sehr sie würde mir über meine Wange streicheln. Mich in ihre Arme nehmen und sagen:" alles ist gut."

Doch es ist nicht alles gut. Sie wird ihre Augen nie wieder aufmachen. Mich nie wieder an lächeln. Nie wieder soll ich ihr bezauberndes lachen hören.

"Du darfst einfach nicht Tod sein." wimmer ich und lass meinen Kopf auf ihren Körper sinken.

Mir kommt sofort wieder ihr vertrauter Geruch in meine Nase. Ein überwältigder Schmerz packt mich, mein Nacken kribbelt und ein Kloß in meinen Hals bildet sich. Ich habe das Gefühl ich ersticke an diesem Kloß in meinen Hals.

Sie ist Tod und kommt nicht wieder. Nie mehr wird sie mit mir lachen. Nie mehr wird sie mich fast ausdem Bett schmeißen, wenn sie nicht schlafen kann, weil ich mal wieder schnarche. Nie mehr mehr wird sie mich an motzen, wenn ich die verdammte Zahnpastatube nicht zu gemacht habe oder wenn ich meine dreckige Wäsche im ganzen Raum verteile. Gerade wünsche ich mir ich hätte diese verdammte Zahnpastatube öfters zu gemacht oder meine Wäsche immer sofort weggeräumt. Nie wieder wird sie für unsere Kinder da sein. Unsere Kinder müssen ohne ihre Mutter groß werden. Amy und Henry werden nie ihre wundervolle Mama kennenlernen. Das ist alles nicht fair!

"Wie soll ich nur ohne dich weiter leben? Ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen. Nimm mich mit." jammere ich bitterlich an ihrem Körper.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich ohne sie weiter leben soll. Alles ist verloren ohne sie und ich sehe keine Zukunft. Sie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Wir ein leben voller Liebe geschenkt.

"Es gibt mich nur mit dir."flüster ich.

Alles scheint gerade so sinnlos. Wir hatten Pläne für die Zukunft. Wir wollten nochmal heiraten und nochmal zusammen in die Flitterwochen fahren nach Paris. Es ist alles schon geplant. Außerdem wollten wir zusammen alt werden. Unsere Kinder aufwachsen sehen.  Später wollen wir alt und runzeltig im Garten sitzen und unseren Enkelkindern bei spielen zu schauen. Vorallem wollte wir einfach glücklich sein.

Doch diese Zukunft existiert plötzlich nicht mehr. Ich bin jetzt allein.

Ich habe das wichtigste in meinen leben verloren. Ich habe die Frau verloren, die ich überalles liebe und ein leben ohne sie ist für mich einfach sinnlos.

"Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Verdammt komm zu mir zurück." schluchze ich.

Irgendwie hoffe ich das sie mir auch sagt das sie mich liebt. In meinem Herzen weiß ich das sie mich liebt. Aber ich will es einfach noch mal von ihr hören. Ich will es einfach ein letztes mal von ihr hören. Ich werde es aber nie wieder hören. Sie wird mir nie wieder sagen das sie mich liebt.

"Bitte verlass mich nicht. Komm zu mir zurück. Ohne dich ist alles dunkel, kalt und sinnlos." sage ich zu ihr.

Mein Kopf ist immer noch an ihrem kalten Körper. Irgendwer hat seine Hand an meine Schulter gelegt und ruft meinen Namen. Ich ignore diese Stimme und gebe mich weiterhin meiner Trauer und meinem Schmerz hin. Weine die tränen weiter die wahrscheinlich nie wieder versiegen werden...

You and me, Forever? ( Book 4)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt