Tim Pov.Ich beließ es dabei, aber so leicht würde er mir nicht davon kommen. Früher oder später würde ich noch heraus kriegen, was ihn so bedrückte. Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Von Giselas Ausrufen, ließ ich mich nicht beirren, aber sie verhinderten dass ich einschlief. Die Nacht war ja doch dezent anstrengend gewesen und ich wurde langsam müde. Meine Mutter war immer noch drinnen und schien sich mit Marion zu unterhalten. Zumindest hörte es sich so an. Ich blinzelte zu Jan rüber und musste lachen. Während ich die Sonne überalles liebte, versuchte er dieser immer weiter aus zu weichen. „ Warte", sagte ich zu ihm und suchte in meinem Rucksack nach meiner Cappy. Lächelnd setzte ich ihm diese auf und sah seinen dankbaren Blick. Endlich kamen unsere Mütter wieder raus: „ Tut uns leid, wir mussten gerade noch die Spülmaschine ausräumen, dass hatte ich total vergessen.", meinte meine Mutter. Jan und ich werten sofort ab und ich meinte, dass sie uns ja auch mal Bescheid geben hätten können. Doch dies werten sie sofort ab. Mara spielte immer noch mit Henry, was verdammt süß aussah. Das weiße T-Shirt war jetzt leicht grünlich, aber das machte nichts. Wenn sie spielen wollte, dann wäre ich der letzte, der sie davon abhielt, sich schmutzig zu machen. Jan sah ihr lächelnd dabei zu, was mich glücklich machte. Ich hatte ehrlich gesagt am Anfang Angst, dass es gerade für ihn ein bisschen schwerer werden würde, mit der kleinen so langer Zeit zu Recht zu kommen und sich eigentlich durchgängig um sie kümmern zu müssen. Klar am Anfang sollten es nur zwei Tage sein und das wäre auch gegangen, aber schon als Paul und Elli uns gefragt hatten, schien er unsicher. Er hatte sich dann doch überzeugen lassen, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass es solange werden würde. Aber jetzt saß er neben mir und schien einfach Glücklich. Ich sah Marion an wie sie ihren Sohn beobachtete. Auch ihr Ausdruck war super Glücklich. Ich konnte mir denken, wie stolz sie auf ihn war und das sah man ihr echt immer an. Sie setzte sich wieder hin und meine Mutter auch. „ Geht ihr jetzt eine Runde mit Henry?" fragte mich meine Mutter und ich nickte. Pfiff Henry zu mir und Mara kam hinter her, was uns alle zum Lachen brachte. Die kleine war echt was Besonderes... Jan ging schon mal rein und holte Henrys Hundeleine, während ich mir erst Mara schnappte und dann Henry beruhigte. Wir verabschiedeten uns und liefen los. Ohne einen richtigen Plan. Auf einer Spielstraße gab ich Mara die Hundeleine und sie lief stolz vor Jan und mir her. Wir mussten natürlich langsam gehen, aber das war nicht schlimm. Mara gab das Tempo vor. Henry lief tatsächlich auch nicht schneller und guckte immer wieder hinter sich, als würde er überprüfen, ob es nicht zu schnell für Mara war. Jan lief gemächlich neben mir. Wir hatten nichts zu besprechen, denn das Thema von gerade eben wollte ich nicht noch mal aufgreifen. Mein Freund war gerade so glücklich und das wollte ich ihm nicht kaputt machen. Meine Hand stahl sich in seine und er verschränkte seine Finger in meinen. Lächelnd liefen wir weiter, bis uns ein älteres Ehepaar entgegen kam. Ich wollte gerade zu Mara und aufpassen, dass Henry nicht irgendwelche Dummheiten anstellte, aber der Herr winkte ab: „ Ach lassen Se das Mädchen doch den Hund führen. Da passiert schon nichts." Wir blieben stehen und fingen an uns zu Unterhalten. Jans Tourette fühlte sich natürlich getriggert, aber auch das machte dem Ehepaar nichts aus. Sie fragten uns, wie alt die Kleine wäre und natürlich nach ihrem Namen. „ Darf ich sie was fragen? Also das ist mir jetzt irgendwie ein bisschen unangenehm, aber ich wollte fragen wie lange haben sie die Kleine denn schon adoptiert?" Jan lächelte freundlich: „ Alles gut. Das ist tatsächlich gar nicht unsere Tochter. Mara ist die Tochter von Freunden, die gerade...die keinen Bock mehr auf sie hatten... auf einer Insel festhängen und wegen eines Sturms nicht wegkommen. Wir passen solange auf Mara auf.". Das Ehepaar nickte verständlich und die Dame meinte: „ Aber was man sagen muss, ich glaube sie wären echt gute Eltern. Wir haben ja auch zwei Kinder, die sind jetzt auch schon ausgezogen, aber ich sehe, dass es Mara echt gut geht.". Jan und ich bedankten uns und ich merkte, wie es in Jans Kopf ratterte. Dann verabschiedeten wir uns und gingen weiter. „ Die waren aber sehr nett." , meinte Jan zu mir und ich konnte dies nur bestätigen. Wir kamen an einer Hundewiese an und Jan nahm Mara vorsichtshalber auf den Arm, damit sie von den Hunden nicht umgerannt wurde. Ich schloss das Tor hinter uns wieder und wir gingen in eine Ecke, wo eigentlich kein anderer Hund war. Henrys Lieblingsspielzeug hatte ich natürlich mit dabei und warf es ein paar Mal. Mara gab ich es auch und sie durfte auch werfen. Natürlich warf sie nicht weit, aber Henry und sie fanden es beide Lustig und das war die Hauptsache. Als Mara das erste Mal versuchte zu werfen wollte hatte Henry den Wurf falsch eingeschätzt und als ihr Arm oben war, rannte er los obwohl Mara nur ungefähr 1 Meter weit geworfen hatte. Jan und ich mussten mal wieder unglaublich Lachen. Das war bei uns ja eigentlich Dauerzustand. Immer noch lachend legte ich meinen Arme um Jan und meinen Kopf auf seine Schulter. „ Junge, hör auf mir ins Ohr zu pusten!" Das ganze ließ mich noch mehr lachen. Jan lehnte sich gegen mich und schloss die Augen. Ich küsste ihn auf die Wange und sah, wie er es genoss. Die Kleine spielte mit Henry und ich konnte Jan auch mal wieder Aufmerksamkeit schenken. Dadurch, dass Mara bei uns war, kam unsere Beziehung an vielen Ecken zu kurz und umso wichtiger waren diese Momente. „ Ich liebe dich...", murmelte Jan. Meine Cappy hatte er immer noch auf, dadurch war es schwieriger ihn richtig zu küssen, aber ich bekam es doch irgendwie hin. „ Ich dich auch!", sagte ich, als wir uns wieder lösten. Ich behielt ihn im Arm, bis Henry und Mara zurück gelaufen kamen und Jan die Kleine Maus auf den Arm nahm. Sie war Müde und schlief wenig später ein. Deshalb liefen wir zurück nach Hause und auch Henry war ausgetobt. Zum Glück war Mara nicht schwer, so konnten wir sie ohne Probleme nach Hause getragen, da der Kinderwagen zusammen geklappt im Auto lag. Auf dem Weg schnappte ich mir aber meine Cappy von Jans Kopf und setzte sie mir selbst wieder auf. „ Die hatte ich ja komplett vergessen...", meinte dieser zu mir und ich grinste: „ Ich auch. Erst als ich dich Küssen wollte und es irgendeinen Widerstand gab, der nicht deine Lippen waren, habe ich es bemerkt." Jan lächelte und wurde leicht rot. Er sah unglaublich süß aus und grinste mich schräk an. Wie konnte man überhaupt so süß sein? Wir kamen vor dem Haus an und Marion verabschiedete sich gerade von meiner Mutter. Wir schlossen uns gleich an und Jan legte Mara vorsichtig in den Kindersitz, damit sie nicht aufwachte. Der Abschied von Henry fiel mir wie immer schwer, aber ich wusste, dass ich ihn bald wieder sehen würde. Meine Mutter drückte uns noch ein Rest von der Lasagne in die Hand, die sie Gestern gemacht hatte. Sie hatte sich in der Menge verschätzt und uns gefragt, ob wir den Rest nicht mit nehmen wollten. Das Angebot hatten wir Dankend angenommen, da die Lasagne auch vegetarisch war. Als hätte meine Mutter was geahnt. Ich stellte die Box auf die Rückbank und sicherte sie, damit das Auto nicht vollgesaut wurde. Dann setzte ich mich ins Auto, wo Jan schon drin saß und fuhr los. Natürlich ging das nicht, ohne einen Fail. Dadurch, dass wir auf der Hinfahrt Musik gehört hatten und ich vergessen hatte diese zu pausieren, bevor ich das Auto ausgemacht hatte, spielte sie relativ laut weiter als ich jetzt das Auto anmachte. Jan hatte schnelle Reflexe und drehte sofort leiser. Unsicher sahen wir erst uns an und dann langsam nach hinten zu Mara. Zum Glück war diese davon nicht aufgewacht. Wir mussten unser lachen unterdrücken, was mehr schlecht als recht funktionierte. Trotzdem schlief Mara weiter. Es war erstaunlich, aber sie hatte natürlich auch nicht viel in der Nacht geschlafen und dringenden Nachholbedarf. Wir unterhielten uns leise über unseren Youtubekanal. Hoffentlich waren unsere Fans wegen der Pause jetzt nicht zu sauer. Es fielen ja nur drei Videos aus und die letzten hatte ich ja schon früher als geplant hochgeladen. „ Schlaf ruhig eine Runde.", sagte ich zu Jan, der neben mir auch mit seiner Müdigkeit kämpfte. Er wollte erst mit mir diskutieren, aber ich griff kurz nach hinten, um an meinen Hoodie zu kommen. Diesen gab ich ihm und Jan nahm ihn als Kopfkissen. Meine Hand hielt er fest, als ich sie wieder wegziehen wollte. Kurze Zeit später hörte ich Jans regelmäßigen Atemzüge und wusste, dass er eingeschlafen war. Im Auto war es jetzt ganz still und ich merkte, wie es mich auch stiller stimmte. Leise machte ich die Musik wieder an, wechselte allerdings in meine Playlist. Es war echt gemütlich und ich fühlte mich zum ersten Mal seit Tagen wieder ruhig. Jans Hand zuckte in meiner, aber ich ließ nicht los. Das seine Tics auch im Schlaf da waren, daran habe ich mich schon lange gewöhnt. Ein kleiner Junge winkte mir aus dem Nachbarauto zu und ich grinste. Kurz ließ ich Jans Hand los, um zurück zu winken. Ich sah, wie er mit unserem Pommeskissen wedelte und musste noch mehr grinsen. Dann fuhr das Auto mit ihm über eine Ausfahrt von der Autobahn. Ich wäre ihm gerne gefolgt, aber musste nach Hause. Ich nahm Jans Hand selbstverständlich wieder und merkte, wie er wieder wach wurde. Das war ja kein langer Schlaf gewesen. „ Naa? Gut geschlafen?" Noch leicht verschlafen nickte er und ich musste lachen. Ich fuhr kurz bei einer Tankstelle von der Autobahn und tankte das Auto wieder voll. Als ich vom bezahlen wieder kam, war Mara immer noch am schlafen und Jan hatte sich meinen Hoodie übergezogen. „ Ist dir kalt? Du wirst nicht krank oder?", besorgt sah ich ihn an, als ich wieder auf die Autobahn drauf fuhr. Ich sah wie er die Augen verdrehte: „ Nein. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass deine Pullis super gemütlich sind?" „ Ach so. Ich glaube, dass musst du mir noch öfter sagen.", erklärte ich ihm und erzählte dann von dem Jungen gerade eben. Wenig später kamen wir in Köln an. Vorsichtig hob ich die immer noch schlafende Mara aus ihrem Sitz. Den Kinderwagen ließen wir einfach im Auto und nahmen nur das nötigste mit hoch. Natürlich haben wir erst den Kuschelhasen vergessen, sodass Jan noch mal runter laufen musste. Mara wurde langsam wieder wach und ich machte die Lasagne warm. Gerade, als ich sie auf den Tisch stellte, öffnete Jan die Tür und Mara lief ihm entgegen. Zusammen kamen sie wieder und ich tat jeden etwas auf. Das ganze eskalierte ein bisschen, sodass ich froh war, dass Mara ein Lätzchen um hatte. Darauf landete auf jeden Fall mehr, als in ihrem Bauch. Ich räumte den Tisch ab, während mein Freund die Kleine sauber machte und in Schlafsachen steckte. Sie flitzte noch eine Weile durch die Wohnung, bis wir uns mit ihr vor den Fernseher setzten und noch eine Folge „ Zoes Zauberschrank" guckten. Irgendwie mochte ich die Serie, aber Jan schien sich zu langweilen. Deshalb brachte ich Mara nach der einen Folge auch ins Bett. Diesmal meckerte sie nicht und schlief auch relativ schnell ein. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo Jan uns schon einen Film ausgesucht hatte. Seine Augen sahen mich erwartungsvoll an. Der Film war „Charlie und die Schokoladenfabrik". „ Ich dacht du feierst den Film nicht so?", fragte ich ihn, nahm ihn in den Arm und fing an über diesen zu streicheln. „ Ja, aber du wolltest den Film doch schon heute Morgen gucken.". Das hatte ich ja total vergessen. Immer wieder vergaß ich, wie aufmerksam er doch war. Oft auch bei Dingen, bei denen ich es nicht erwarte. Wir starteten den Film und Jan kuschelte sich an mich. Mir war klar, dass er bei dem Film einschlafen würde und so zogen wir ins Schlafzimmer um. Wieder registrierte ich, dass Jan meinen Pulli weiterhin anbehielt. „ Komm her.". Das Angebot nahm Jan nur zu gerne an, das merkte ich. Er lag mit dem Kopf auf meiner Brust und ich fing an Kreise auf seinen Arm zu zeichnen. Der Film lief weiter, aber ich konnte mich zum ersten Mal nicht drauf konzentrieren. Meine Augen waren eigentlich durchgängig auf Jan gerichtet. Ich atmete den Geruch von seinem Haarspray ein, den ich so liebte. Meine Hand wanderte von seinem Arm zu seinen Haaren und fing an, an diesen herum zu spielen. Jan grummelte leise, aber er genoss es. Ich glaube, dass er sich auch nicht auf den Film konzentrierte, sondern seine Augen geschlossen hatte. Diese Vorstellung brachte mich zum lächeln und ich drückte ihm einen Kuss, in die roten Haare. Der Film war schon ziemlich am Ende und den Schluss guckte ich mir jetzt doch an. Leise lief der Abspann und ich machte den Fernseher aus. Im Zimmer war es jetzt ganz dunkel, aber ich war sowieso kurz vorm Einschlafen. Ich musste nur noch meine Schlafposition ein bisschen ändern, was Jan allerdings nichts ausmachte. Er blieb einfach auf meiner Brust liegen. Er drehte allerdings seinen Kopf noch mal zu mir hoch und gab mir den täglichen Gutenachtkuss. Ich weiß nicht, seit wann wir das machten, aber ohne konnte ich irgendwie nicht mehr Einschlafen.
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Wenn sich was verändert: Plötzlich Papas
FanfictionNoch ungefähr eine Woche, dann sind es drei Monate Tian. Und es ist auch alles Okay, aber Plötzlich... eigentlich sollten Jan und Tim nur zwei Nächte auf 1,5 Jährige Tochter von Freunden aufpassen, während diese auf einer Fortbildung auf einer klein...