Noch 4 Tage

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Jan Pov.

Die Rückfahrt war sehr ruhig. Ich war etwas müde, da der Tag schon anstrengend war. Tim saß dieses Mal vorne, damit ich einen Trigger weniger hatte. Dass das half wusste ich, aber ich vermisste seine Nähe trotzdem. Er saß zwar nur vor mir, aber trotzdem fühlte es sich Meilenweit entfernt an. Als hätte er mit bekommen, dass er mir fehlte und streckte seine Hand nach hinten, die ich sofort ergriff. Ich lächelte ihn durch den Rückblickspiegel an. Mara erzählte irgendwas vor sich hin und war beschäftigt. Ich lehnte mich zufrieden zurück, schloss meine Augen und öffnete sie erst wieder, als wir zu Hause angekommen waren. Auch von Filipe verabschiedeten wir uns. Wir trugen alles was wir mitgenommen hatten,  nach oben und wollten uns gerade aufs Sofa setzten, als Tims Handy klingelte. Seufzend ging er dran und aus dem Wohnzimmer. Mara kletterte neben mir aus Sofa und hielt mir ein Spielauto und ein paar Spielfiguren entgegen: „ Jan mit Mara spielen?". „ Okay. Welche Figur soll ich nehmen? Ich mach die kaputt! Nein natürlich nicht." Mara schien meinen Ausruf zu ignorieren oder so. Sie guckte lieber auf ihre Figuren und gab mir am Ende eine die rote Haare hatte und eine mit braunen Haaren. „ Wer ist denn das Mara?", fragte ich sie. „ Das Tim und Jan.", sagte sie sehr bestimmt, dann zeigte sie auf die kleinere Figur in ihrer Hand: „ und das Mara.". Wir spielten schon eine Weile, als Tim mit ernstem Gesicht wieder reinkam. Fragen schaute ich ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf, setzte sich neben mich und fing an mit zu spielen. Wenn mir vor vier Monaten einer gesagt hätte, dass ich neben Tim(als mein Fester Freund) auf dem Sofa sitze und zusammen mit ihm und mit der kleinen Tochter von Freunden spielen würde... ich hätte diesen jemanden für verrückt erklärt. Aber jetzt saß ich hier wirklich. Tim und Mara waren voll in ihrem Element, also drückte ich Tim meine Figur in die Hand und sagte: „ Ich mach mal Abendessen. Ist ja schon spät und die kleine muss dann auch mal schlafen.". Er nickte und küsste mich, bevor ich aufstand und in die Küche ging. Für Mara machte ich das warm, was Elli schon vor gekocht hatte. Für Tim und mich schmiss ich einfach die Nudeln vom Vorabend in die Panne und machte Käse, klein geschnittene Tomaten und noch Tomatensoße drüber. Was Besseres fiel mir nicht ein.

Es wurde ein gemütliches Essen und war anschließend kein Problem, Mara ins Bett zu bringen. Wir hatten das Bett im Gästezimmer mit Decken und Kissen gesichert, damit sie nicht rausfallen konnte und ein Babyphone, um gucken zu können ob sie wirklich schlief. Leise verließ Tim das Gästezimmer und kam zu mir ins Wohnzimmer zurück. Wir setzten uns aufs Sofa und ich schlief schon fast ein. Es war erst 20 Uhr, aber meine Müdigkeit sagte eher 2 Uhr morgens... „ Alles gut? Du bist so still?", fragte Tim mich. Ich lehnte mich an ihn: „ Ja, bin nur unnormal müde." Der Große nickte: „ Ich auch. Aber bevor wir schlafen gehen, das gerade eben am Telefon war Elli. Das mit dem Sturm sieht nicht gut aus... sie wissen nicht, ob sie morgen zurück kommen können." „ Okay... lass uns morgen gucken, was das Wetter macht. Es ist nicht schlau sich jetzt Sorgen zu machen.Doch!". Tim stimmte mir zu und wir gingen erst Zähne putzen und dann ins Bett. Zufrieden kuschelte Tim sich an mich: „ Janni? Ich habe noch eine Frage für das nächste Video. Soll ich den Kuss mit rein schneiden?". Ich überlegte kurz: „ Ich glaube das Teampommes würde sich freuen.". „ Glaube ich auch.". Ich schloss meine Augen, als ich plötzlich Lippen auf meinen spürte. „ Ich gehe ganz bestimmt nicht ohne einen Kuss schlafen.", murmelte Tim und ich grinste." Na gut.", erwiderte ich und küsste ihn zurück. Dann schloss ich meine Augen wieder und schlief ein.

Dadurch, dass wir so früh schlafen gegangen waren, waren wir schon relativ früh morgen wach. Auch weil sich was im Gästezimmer bewegte, also Mara wach wurde. Ich ging Mara holen und Tim in die Küche um Frühstück zu machen. „ Ich schneide gleich schon mal das Video. Was machst du?", fragte er mich. Ich überlegte kurz: „ Ich muss noch ein paar E-Mails beantworten und Papierkram erledigen. Wir können uns ja beide an den Esstisch setzten, dann kann Mara auf dem Teppich spielen. Und ich kann dich nerven." „ Das könntest du auch, wenn wir nicht zusammen sitzen würden.", „Da hast du wahrscheinlich Recht. Nein!". Also räumten wir alles auf den Esstisch und Tim suchte das Spielzeug für Mara zusammen. Ich bekam eine Nachricht

Chat Paul und Jan

Paul: Hi

Hi :Jan

Paul: Es gibt Neuigkeiten... Der Sturm ist echt heftig. Unsere Fortbildung wurde abgebrochen und wir dürfen das Hotel nicht verlassen. Es fahren, auf unbekannte Zeit, keine Schiffe mehr. Wir stehen im engen Austausch mit der Küstenwache, die uns sobald wie möglich ans Festland bringt. Es ist echt ein Glück, dass wir noch Netz haben.

Ok. Danke fürs Bescheid sagen. Wenn es euch nichts ausmacht, holen wir dann noch ein paar Sachen für Mara aus eurer Wohnung... Viel Glück! :Jan

Paul: Dankeschön und klar kein Problem. Den Schlüssel habt ihr ja. Bei Fragen einfach schreiben.

Chat Ende Paul und Jan

„ Tim?. Wir müssen unseren Plan umstellen...", Ich zeigte ihm den Chat mit Paul. „ Scheiße... Okay... ich gehe zur Wohnung und hol den Kram.", fragend sah Tim mich an und ich nickte. Wir arbeiteten noch ein bisschen, bis Tim sich auf den Weg machte und ich Mara zum Mittagsschlaf hinlegte. Meine Tics waren heute eigentlich ganz normal, allerdings nicht so aktiv wie vor der Kamera, was echt angenehm war. Nachdem ich den Papierkram erledigt hatte, beantwortete ich noch die E-Mails die in den letzten Tagen reingekommen waren und ein paar Insta DMs. Kurz darauf wurde Mara wieder wach und ich nahm sie auf den Schoß und gab ihr ihre Milchflasche. Ich zuckte immer wieder, aber die Kleine schien das nicht weiter zu nerven. Sie saß einfach zufrieden da. Mindestens 20 Minuten saßen wir da, als Tim wieder kam. Er hatte neue Anziehsachen, Spielzeug, Bücher und alles Mögliche für Mara mit gebracht, damit sie sich so wohl wie möglich fühlte. Wie es aus sah, würde sie noch länger bei uns bleiben. Dies würde einige Umstellung bedeuten, auch für den Kanal. Tim und ich besprachen, dass wir heute(also am Sonntag) das schon fertig geschnittene Video mit Rob und Dima hochladen würden und am Montag dann ein kurzes Erklärvideo über die Situation, wenn Mara noch länger bei uns bleibt. Wir würden es nicht schaffen, dann noch weitere Videos zu drehen. Wir beschlossen außerdem, dass die Zeit jetzt Mara gehörte, weil sie ja nichts dafür konnte, dass ihre Eltern gerade nicht da waren. Also lud Tim das Video schon um 14:00 Uhr hoch und wir machten uns fertig, um mit der Kleinen auf einen Spielplatz in der Nähe zu gehen. Wir hatten uns den Spielplatz ausgesucht, da er 1. Halt in der Nähe war und 2. Auch immer relativ leer, da er sehr versteckt lag. Zu dritt machten wir uns auf den Weg und nahmen den Kinderwagen auch wieder mit, allerdings lief Mara an Tims Hand. Das Bild war schon süß... Das kleine Mädchen an der Hand von einem 1,86 großem Mann, der noch den Kinderwagen schob. Zumindest so lagen, bis ich ihm diesen abnahm.  Als wir ankamen, war es wirklich recht leer. Vereinzelt spielten Kinder und zwei Mütter saßen auf einer Bank und unterhielten sich. Den Kinderwagen stellte ich in eine Ecke und folge meinem Freund und Mara zu den Schaukeln. Ich muss zugeben, dass ich seit Ewigkeiten nicht mehr auf einem Spielplatz war, aber ich wusste dass  Tim Mara auf die falsche Schaukel setzte: „ Tim!!! Wie wäre es, wenn du Mara oder dich. In die Babyschaukel setzt? Sie ist gerade mal eineinhalb Jahre alt!" „ Jan. Das ist eine sehr gute Idee." Lachte er und wechselte die Schaukel. Bevor er irgendwas machen konnte, setzte ich mich auf die freigewordene Schaukel: „ Tim. Schubs mich an." „ Nee. Erst ist die Kleine dran.", immer noch lachend schubste er mich jetzt doch leicht an. Da er mich nicht vorgewarnt hatte, fiel ich fast runter: „ Tim!". Jetzt musste er wirklich lachen. Er lachte so sehr, dass er Mara und mich ansteckte. Danach ging es zur Rutsche(Von der Tim natürlich runter rutschen musste) und von dort zur Wippe und diesen Schaukeltieren( Diese Pferde, Motorräder, etc. auf die man sich drauf setzt und so wippt). Es war unfassbar, dass ich schon wieder die Welt um mich herum vergaß und mich kurz dabei erwischte, zu überlegen, wie mein Leben mit Kind sein würde. Langsam wurde es später und wir liefen wieder nach Hause. Kurzfristig endschieden uns in dem Restaurant an der Ecke essen zu gehen und saßen 10 Minuten später vor unseren Pizzen. Für die kleine hatten wir eine Mini Pizza Margherita bestellt, die extra sehr weich und klein geschnitten war. Da Mara allmählich einzuschlafen drohte, nahm Tim sie auf den Schoß und wiegte sie langsam hin und her. Ich sah wie ihr die Augen langsam zu fielen und sie wirklich einschlief. Langsam legte Tim sie in den Kinderwagen, während ich bezahlte und wir liefen durch einen lauen Abend nach Hause.

Wenn sich was verändert: Plötzlich PapasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt