Keine fünf Minuten später verließen wir das Gebäude und traten hinaus in die Kälte. Der Schnee war mindestens eineinhalb Meter hoch, doch die Straßen waren schon größtenteils freigeräumt.
Ohne Plan, wo wir eigentlich hingingen, liefen wir durch weiße Straßen und Gassen. Es war zwar eiskalt, doch wunderschön.
Auf einmal entdeckte ich ein großes Tor, das vermutlich in einen Park führte. Ich sah einmal lächelnd zur Seite zu Aidan und er nickte. Wir liefen über die Straße zu dem Tor. Wir traten ein und erblickten einen verschneiten Weg.
Anscheinend hatte man hier im Park schon ein wenig den Schnee weggeräumt, doch es hatte noch einmal geschneit, weil sonst wäre der Schnee hier viel höher.
Gemeinsam und erzählend schlenderten wir den Weg entlang. Nach einer Weile kam eine wunderschöne Brücke zum Vorschein. Auch hier hatte der Schnee ganze Arbeit geleistet.
Eine einzige Frau kam uns entgegen und als sie uns bemerkte, lächelte sie. Sie war mittleren Alters und sah sehr freundlich aus.
„Ihr beiden gebt ein süßes Pärchen ab", sagte sie immer noch mit einem warmen Lächeln.
Ich wurde rot und blickte hilfesuchend zu Aidan. Dieser schien genauso überrascht wie ich zu sein, doch ergriff Gott sei dank das Wort.
„Ähm...Wir sind kein Paar", meinte er und erwiderte ihr Strahlen, was sich allerdings nach der Wirkung seiner Worte in ein peinlich gerührtes Gesicht umwandelte.
„Oh, Entschuldigung, das wusste ich nicht", antwortete sie und man konnte in ihrer Stimmlage deutlich heraushören, dass ihr das gerade peinlich war.
„Alles gut", meldete ich mich nun auch zu Wort und schenkte ihr mein schönstes Lächeln, damit sie wusste, dass sie kein schlechtes Gewissen haben musste.
„Dankeschön. Entschuldige, ich muss jetzt weiter. Einen schönen Tag euch noch", verabschiedete sie sich und zwinkerte uns noch einmal zu, ehe sie sich umdrehte und davonging.
Aidan warf mir einen fragenden, doch ebenso lächelnden Blick zu und ich gab ihm zu verstehen, weiterzugehen.
Es herrschte einige Minuten Stille zwischen Aidan und mir, in denen nur das Knirschen des Schnees unter unseren Schuhen zu hören war, ehe Aidan diese unterbrach.
„Sehen wir wirklich aus, als wären wir ein Paar?" Er würdigte mich währenddessen keines Blickes, sondern starrte nur in die Ferne. Ein wenig Belustigung lag aber in seiner Stimme.
„Höchstwahrscheinlich. Ich meine, wenn sogar sie das so sieht...Omg, das war jetzt fies." Aidan lachte kurz auf, wurde aber gleich danach wieder ernst.
„Also, wäre das so schlimm?", fragte er und sah jetzt mit einem Grinsen im Gesicht zu mir.
Nicht sein Ernst?! Jetzt reichst aber!
„Eyyyy!", rief ich und formte mit der Hand einen Schneeball.
So schlimm wäre es eigentlich nicht. Aidan ist nett, sehr nett sogar. Doch wie gesagt, noch nicht.
Ich schmiss Aidan mit dem Schneeball ab, was sich aber als schlechte Entscheidung herausstellte, denn kurz danach bekam ich auch einen ab. Und wer hätte es gedacht? Alles eskalierte zu einer Scheeballschlacht.
Als wir nach einiger Zeit schließlich Frieden schlossen, war es bereits schon zwölf Uhr. Ich schwitzte. Wir gingen den Weg wieder zurück und langsam wurde mir echt kalt.
„Dir ist kalt oder?", bemerkte Aidan.
Ohne auf meine Antwort zu warten, zog Aidan seine Jacke aus und legte sie mir um. Sofort wurde mir warm und ich lächelte.
„Aidan, diiir wird doch kalt! Du kriegst noch ne Erkältung oder so", sagte ich, denn darauf hatte ich echt keinen Bock.
„Nein, mir ist warm", meinte er, doch ich konnte hören, dass er log.
„Na wenn du meinst und das so willst...", stöhnte ich und verdrehte die Augen.
„Ja, lieber bekomme ich eine Erkältung, als dich frieren zu sehen", sagte er und schmunzelte dabei.
„Nawww."
Scheiße, was war das für ein Gefühl? Dieses Kribbeln im Bauch und mir wurde schlagartig warm um die Ohren.
Wir gingen gerade durch das Tor zurück auf die Straße. Gemeinsam liefen wir wieder den Weg zurück zum Hotel. Wir begrüßten die Empfangsdame freundlich und gingen zum Fahrstuhl. Wir stiegen ein und fuhren nach oben.
„Gut, dann bis nachher", verabschiedete ich mich noch mit einem Lächeln, ehe ich in meiner Etage ausstieg und Aidan mit einem Grinsen im Gesicht zurückließ.
„Klar, ich freu mich", konnte ich ihn mir noch nachrufen hören, als ich den Gang zu meinem Zimmer entlanglief.
Da war es wieder. Dieses Gefühl, was ich noch nie gefühlt hatte. Ich war glücklich, sehr sogar. Und ich freute mich auf den gemeinsamen Dreh mit Aidan heute.
(722 Wörter)
——————————————————————————
Eigentlich dachte ich, dass ich heute kein Kapitel schaffe, doch wie ihr seht, hab ich's doch irgendwie hingekriegt. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ihr mir ein kleines Feedback gebt. Und ja, sorry, wenn ich immer damit nerve.
Ich hab heute übrigens auf die Ränge dieser Story geguckt und hab mich echt gefreut. Es ist echt krass. Für einige ist es vielleicht wenig, doch für mich bedeutet es viel.
Danke nochmal an alle, die entweder einen Vote, einen Kommi oder beides dalassen.
Ich laber mal wieder viel zu viel, ich merk schon. Bye❤️
DU LIEST GERADE
PROMISED || Aidan Gallagher
RomanceTEIL EINS der Promised-Dilogie Y/n hat sich für den Dreh der dritten Staffel von The Umbrella Academy beworben, eigentlich nur aus Spaß. Doch an ihrem Geburtstag kam ein Brief an, der ihr Leben im Folgenden bis auf Weiteres umkrempeln würde... Aidan...