3

17 1 0
                                    


Vor mir ragte ein gigantischer Gebäudekomplex auf, von dem eins das Hauptgebäude zu sein schien. Der Baustil war viktorianisch angehaucht und alles an diesem Gebäude wirkte majestätisch und eher weniger einladend. Der Teil des Geländes, den ich mit bloßem Auge erfassen konnte, war weitläufig und bewaldet. Etwas an all dem war jedoch ungewohnt, auffällig anders, aber ich konnte nicht feststellen, was mich so skeptisch machte. 

Aus der Doppeltür des Hauptgebäudes trat eine rothaarige, schlanke Frau, die lächelnd auf sie zu kam

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Aus der Doppeltür des Hauptgebäudes trat eine rothaarige, schlanke Frau, die lächelnd auf sie zu kam. Ich bemerkte, wie meine Eltern ebenfalls herzlich lächelten. Das war ungewöhnlich, denn das taten die beiden wirklich selten. Nachdem die Frau bei ihnen angelangt war, streckte sie die Hand aus und ihre Eltern schüttelten sie höflich. Als sie sich jedoch mir zu wandte, trat ich einen Schritt nach hinten. Ich hörte wie mein Vater hinter mir missbilligend mit der Zunge schnalzte. Die Frau hingegen zog die Hand unbekümmert zurück als wäre nichts und lächelte weiter. "Mein Name ist Theodora James, ich bin die Direktorin der Aurora Prep Academy. Du musst Genevieve sein, freut mich sehr." stellte sie sich vor. 

"Guten Tag, ja, das bin ich." erwiderte ich nur widerstrebend. Ich wollte nicht hier sein und das konnte auch ihre freundliche Art nicht ändern. Ich weiß, dass ich unhöflich war, jedoch was wollten meine Eltern noch tun? Sie hatten ohnehin schon die schlimmste Strafe für mich ausgewählt. "Ich will es kurz machen, ihr müsst euch hier leider bereits voneinander verabschieden. Eine meiner Regelungen, um den Einstieg an der Academy für neue Schüler zu erleichtern."

 Ich warf meinen Eltern einen Blick aus dem Augenwinkel zu, um ihre Reaktion einzufangen, aber ich konnte keine erkennen. Meine Mutter kam auf mich zu und umarmte mich kurz aber herzlich und flüsterte, dass ich mich hier wohl fühlen werde und ich jederzeit zu Hause anrufen kann, wohingegen mein Vater mit beiden Händen meine Schultern umfasste, sagte es würde mir hier gefallen und mich dann umdrehte und nach vorne schob.

 Meine Koffer neben mir, die Direktorin hinter mir und das Auto meiner Eltern langsam von der Auffahrt rollend, stand ich da. Allein. Auf einem riesigen Gelände, auf dem ich weder sein wollte noch mich auskannte. Der Abschied von meiner Mum tat weh und ich wusste der Schmerz würde noch eine Weile bleiben.

"Na dann komm, Genevieve. Dein Gepäck wird gleich nachgebracht." riss die Direktorin, Theodora James, mich aus meinen trüben Gedanken. Sie ging los in Richtung Haupteingang und öffnete mir die schwere Holztür, als wir sie erreichten. Ich ging wortlos an ihr vorbei und betrat das Gebäude. Die Halle, in der ich nun stand, war atemberaubend. Die Decke war hoch und von Holzschnitzereien geschmückt. Die Wände waren ebenfalls mit Holz verkleidet und in regelmäßigen Abständen waren Ölgemälde aufgehängt worden. Sie zeigten Menschen, die ich nicht kannte und streng und kaltherzig aussahen. Schnell ging ich weiter hinter der Rektorin her.

Sie führte mich durch mehrer ähnlich imposante Räume wie den Ballsaal, der für sämtliche Veranstaltungen genutzt wurde, den Speisesaal, den Gemeinschaftsraum und die Küchenräume. Allerdings waren alle diese Räume leer gewesen. Jetzt wusste ich auch, was mir bei meiner Ankunft sofort aufgefallen war. Es war nirgendwo auch nur das kleinste Geräusch zu hören. Man könnte meinen auf dieser riesigen Schule müssten Hunderte von Schülern seien, doch es herrschte Stille. Das Gebäude sowie das Gelände wirkten verlassen. Ich fragte mich warum wir hier die einzigen waren.

Aurora AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt