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Als ich durch das Klingeln meines Weckers aufgeweckt wurde war es dunkel. Keine Sonnenstrahlen, die mich weckten, wie ich es gewohnt war. Ich knipste meine Nachtischlampe an und schlug die Decke zurück. Nachdem ich zum Fenster gegangen war, um die hölzernen Fensterläden zu öffnen sah ich auf die Uhr. Es war erst 6:45 Uhr, deshalb ließ ich mir Zeit damit meine Sachen zusammenzusuchen. 

Bepackt mit allem was ich dachte für eine Dusche zu benötigen, trat ich auf den Korridor der Mädchen hinaus und peilte die Tür an, die Clementine mir gestern gezeigt hatte. Zu meiner Überraschung war es ziemlich voll. Alle der acht Waschbecken waren belegt. 

Ich seufzte innerlich auf und hoffte zumindest eine freie Dusche zu ergattern. Gut, dass ich früh aufgestanden war. Aber war das hier nicht eines der renommiertesten Privatinternate Englands? Sollte man uns nicht entweder ein eigenes Bad oder zumindest genügend Duschen zur Verfügung stellen? 

Ich hatte Glück, die vorletzte Kabine war frei. Ich stellte erneut überrascht fest, dass die Kabine größer war als erwartet. Na gut, vielleicht war es doch nicht so übel. Ich zog innerhalb von 20 Minuten mein volles Duschprogramm durch. Bekleidet mit einem Bademantel, der sich in meinem Schrank befunden hatte, und nassen Haaren verließ ich schließlich meine Kabine und fand tatsächlich ein freies Waschbecken.

Die Anzahl der sich schminkenden und quasselnden Mädchen hatte sich mindestens halbiert. Da es erst kurz nach sieben war und ich nicht gerade ein Fan von langem Frühstücken war, musste ich mich nicht beeilen. Ich schminkte mich zwar größtenteils dezent, doch auf den obligatorischen Eyeliner konnte ich nicht verzichten.

 Ich schminkte mich zwar größtenteils dezent, doch auf den obligatorischen Eyeliner konnte ich nicht verzichten

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Haare föhnen und bürsten, zwei Spritzer meines liebsten Parfüms und Schmuck, dann war ich soweit. Im Bademantel und mit einem Stapel meiner Sachen balancierte ich aus dem Gemeinschaftsbad heraus und versuchte ungefähr in die Richtung zu laufen, in der sich mein Zimmer befinden sollte. 

Ich war nicht weit gekommen, als ich plötzlich umgerissen wurde und mich auf dem Boden wiederfand. "Sorry" rief eine Stimme entschuldigend. 

Bevor ich mich überhaupt umsehen konnte um zu erfahren, wer um Himmels Willen so früh am morgen wildfremde Leute umrannte, hatten die gehetzten Schritte sich bereits entfernt. Verblüfft sah ich auf meine Sachen, die quer auf dem Boden verteilt lagen und begann verschlafen sie einzusammeln. 

Fast hatte ich alles wieder in meine Tasche gestopft, da kamen erneut Schritte auf mich zu. Sie waren nicht eilig, wie die vorherigen, sondern zielstrebig. Ich schaute auf und blickte in ein nahezu perfektes Gesicht. Das Mädchen, dem es gehörte, sah alles andere als erfreut aus mich kennenzulernen. Ihr perfekter milchweißer Teint bekam Falten, als sie die Augenbrauen spöttisch zusammenzog. 

"Ach du meine Güte" feixte sie und drehte sich zu den Mädchen hinter ihr um. "Wer hat die denn hier reingelassen? Ich dachte das hier sei eine Privatschule und kein Bauernhof." Die Mädchen lachten. Für wen hielt sie sich? Ich richtete mich elegant auf und sah sie an. Die Mädchen hinter ihr beachtete ich gar nicht erst. 

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