Kapitel 7

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"Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Auf meine Hilfe kannst du zählen. Gib ja nicht auf lächelndes Gesicht.
Bis morgen, Gruß, Robin",

ließt mir mein Talkback am nächsten Tag vor. Das Tief von gestern habe ich erfolgreich mit vielen Hörspielen und Energydrinks herumgebracht.

Ich muss grinsen. Ich muss nur noch ungefähr 24 Stunden herumschlagen, bis ich die sehe. Ich bin tatsächlich verrückt. Ich denke viel zu oft an jemanden, den ich kaum kenne. Eigentlich bin ich kein Mensch, der sich lesen lässt wie ein aufschlagenes Buch aber Robin gibt mir ein vertrautes Gefühl. Etwas behagliches, sicheres.

Mich packt übertriebener Bewegungsdrang und nach ein paar Minuten stehe ich in Sportkleidung vor unserem Laufband. Ich muss unbedingt überschüssige Energie loswerden. Langstrecken sind meine Stärke.

Nach dreiundzwanzig Liedern, die stetig durch meine Kopfhörer in meine Ohren dringen bin ich ziemlich fertig aber zufrieden. Ein Glück, dass ich nicht Fußkrank bin. Laufen nimmt mir für den kurzen Moment zwar Energie, dafür habe ich später umso mehr. Ich bin froh etwas gefunden zu haben, was ich auch blind tun kann.

"Was wünscht ihr euch eigentlich noch zu Weihnachten?", fragt unsere Mutter Thea und mich später beim Abendbrot. Ich zucke teilnahmslos mit den Schultern. Heute ist der 19., es wird also höchste Zeit seinen Liebsten etwas zu besorgen. Aber ich besorge nichts. Wie denn auch.

"Da seid ihr aber spät dran", meint Thea und ich kann das Grinsen in ihrer Stimme hören. Mein Vater ergreift das Wort.

"Lieber spät als gar nicht, oder? Außerdem haben wir schon was. Nicht, dass wir irgendwelche Kleinigkeiten vergessen haben. Also?"

"Wie gesagt, nein", grummle ich. Wow. Heute wieder ganz nett der Jason.

"Ich würde gern über die Ferien zu Oma", murmelt Thea.

Stille.

Meine SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt