Aus dem Licht in den Schatten und zurück

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Es beginnt ein kleiner Film, welcher auf der Videowand zu sehen ist und plötzlich fällt auch bei Max der Groschen, als er sich selbst auf der Bühne stehen sieht, wie ihm tausende Fans zujubeln. Entsetzt wirft er einen Blick zu Philipp, welcher mit den Schultern zuckt und dann seinen Bruder an sich zieht und ihm etwas zuflüstert. ,,Die 1Live Krone als bester Live-Act geht völlig zurecht an Kontra K!" Höre ich die Stimme des Sektors sagen

Überrascht steht Max auf, fällt seinem Bruder erneut in die Arme und stürmt dann auf die Bühne, wo er leicht überfordert die Krone entgegen nimmt. ,,Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll außer Danke! Ich glaube deswegen bleib ich dabei! Danke!" grinst er und schon verlässt er die Bühne wieder. Seufzend lässt er sich wieder auf seinen Platz fallen und beobachtet seine zweite Krone und schüttelt ungläubig den Kopf.

Etwas mehr als zwei Stunden später, stehe ich an der Bar und lausche der Musik, welche vor wenigen Minuten die Tanzfläche eröffnen sollte. ,,Was möchtest du trinken?" Fragt Max, welcher plötzlich neben mir steht und lässig an der Theke lehnt. ,,Wo hast du denn deine Kronen gelassen?" lächle ich. ,,Die hat Philipp mit ins Hotel genommen! Ich hoffe, dass du die Einladung für ein gemeinsames Essen nicht vergessen hast!" flüstert er mir zu und bestellt zwei Bier.

,,Ich würde ja sagen Wettschulden sind Ehrenschulden, aber da du gewonnen hast, muss ich dich leider enttäuschen!" murmle ich, bedanke mich für das Bier und schenke ihm mein schönstes Lächeln. Ich lasse meinen Blick über die Menschenmasse schweifen und bleibe bei einigen bekannten Gesichtern hängen. ,,Lou, wusste gar nicht, dass du auch kommst!" höre ich hinter mir fragen und sehe in das Gesicht von Sido, welcher mich direkt in eine Umarmung zieht. Wir halten kurz Smalltalk, bis er sich wieder verabschiedet und in der Menge untergeht.

Ich werfe Max einen letzten Blick zu und bewege mich langsam Richtung Tanzfläche, wo ich wieder auf Rico treffe. ,,Hast du Max gerade an der Bar stehen lassen?" fragend sieht er mich an und kann sicher aber ein Lachen nicht verkneifen. ,,Er meinte vorhin, dass ich mit ihm Essen gehen muss, wenn er nicht gewinnt und da er ja gewonnen hat-„ lachend unterbricht er mich. ,,Und weil Max gewonnen hat, löst du deine Wettschulden nicht ein! Ich glaub du bist die erste, die ihm nicht sabbernd hinter her rennt, sondern ihn etwas zappeln lässt. Find ich gut!" Versucht er gegen die Lautstärke der Musik anzukommen. Ich zucke Kur mit den Schultern ,,Wenn er wirklich mit mir Essen gehen möchte, findet er sicherlich einen Weg, dass ich zustimme!" grinse ich.

,,Ich wusste, dass du ihm gegenüber nicht abgeneigt sein wirst!" ,,Du wolltest uns verkuppeln?" Entsetzt sehe ich ihn an. ,,Naja, ich hätte es jetzt nicht so ausgedrückt, aber vielleicht schon!" kopfschüttelnd sehe ich zu ihm. ,,Du bist echt unmöglich!" lache ich. ,,Ich wette mit dir, dass er dich heute noch fragt, ob du mit ihm tanzt, auch wenn er nicht der größte Tänzer ist." ,,Was ist der Wetteinsatz?" ,,Du lässt dich auf ein Essen mit Max ein, wenn er dich nochmal fragt!" Ich strecke ihm mein Hand entgegen und schon steht die zweite Wette des Tages.

Gegen zwei ist die Tanzfläche mittlerweile gut gefüllt und auch die Musik hat sich glücklicherweise in etwas tanzbares geändert, sodass ich mich im Takt zur Musik bewege. Ich hatte mich noch ein wenig mit einigen Künstlern unterhalten, mit welchen ich bereits zusammen gearbeitet habe, sowie auch ein paar neuen Gesichtern. Plötzlich legt sich eine Hand an meine Taille und ich drehe mich erschrocken um, während ich einen Schluck meines Bieres auf dem Shirt meines Gegenübers verschütte. ,,Hättest du mich nicht so erschrocken, wäre dein Shirt noch trocken!" zwinkere ich ihm zu.

,,Ich wollte dich fragen, ob ich wir uns auf dem Weg zum Hotel ein Taxi teilen, da Rico ja mit ein paar Kumpels an der Bar versackt ist und so schnell nicht zurück ins Hotel fährt." das schiefe Grinsen auf seinen Lippen lässt mich kurz stocken, aber nicke dann. ,,Ich wollte dann eh los, wenn ich mein Bier leer habe und solang wollte ich noch die Tanzfläche mit meiner Anwesenheit bereichern!" kichere ich und spüre die alkoholischen Getränke des Abends langsam.

,,Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dir Gesellschaft leisten!" flüstert er mir zu und schon bewegt er sich ebenfalls im Takt zur Musik. Seine Hände hat er auf meiner Hüfte abgelegt und ich schweife kurz in Gedanken ab, als mir die Worte von Rico wieder in den Sinn kommen. Ich wette mit dir, dass er dich heute noch fragt, ob du mit ihm tanzt, auch wenn er nicht der größte Tänzer ist.