Wenn Worte meine Sprache wär'n

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Wenn ich hier oben stehen und predige,
führe ich eigentlich nur Selbstgespräche.
Dabei sind meine Worte stets lauter als ich,
denn Worte sind alles, was ich habe.

Ich wünschte, dass da jemand ist.
Jemand, der mich hört, wenn ich schweige,
der mich versteht, auch wenn ich nichts sage,
und keine Worte braucht, um mit mir zu sprechen.

Und dann kamst du.
Du mit dem Benehmen eines kindischen Affen,
dem Einfühlungsvermögen einer pubertären Katze,
und dem Gedächtnis eines Goldfischgreises.

Bin ich was für dich?
Ist auch egal, denn du bist was für mich.
Irgendwas, und ich weiß nicht was.
Vielleicht nur ein Moment aus Glas.

Wenn Worte meine Sprache wär'n,
könnte ich dich fragen oder dir sagen,
und du würdest sehen, vielleicht verstehen,
was dahinter ist und was du für mich bist.

Jetzt sehe ich, dass ich es bin.
Ich höre dich, wenn du schweigst,
verstehe dich, auch wenn du nichts sagst,
und brauche keine Worte, um mit dir zu sprechen.

Manchmal ist das, wonach wir streben,
das, was wir bestimmt sind zu geben.
Bis du siehst, dass all das, wovor du fliehst,
wonach du suchend bist, dir bereits innewohnend ist.

Mind of AprilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt