𝚚𝚞𝚊𝚝𝚛𝚒𝚎̀𝚖𝚎 𝚌𝚑𝚊𝚙𝚒𝚝𝚛𝚎

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pov. Élodie

Weinen, wie ich es hasste,
dann war ich gefangen,
mich nur Wut und Trauer fasste,
konnte nicht an Freude, ein Lachen gelangen.

Aus Verzweiflung fluchte ich,
tausende Schatten über mir,
das Gefühl von Atemlosigkeit mich beschlich,
schwarz vor Augen wurde es schier.

Mit zitternden Beinen, verloren dort stand,
in meiner Brust ein pochendes Herz,
mich an der Schwelle zur Ohnmacht befand,
erfüllt mit psychischen Schmerz.

Doch versuchte ich, nach tiefem Atemzug,
zu sänftigen meine Nerven,
auf die beruhigende Stille zu hören, wäre klug,
meine Sinne statt die Gedanken zu schärfen.

So lauschte ich dem fließenden Nass,
der Eule, die nachts ihre Stimme erhob,
mein Gesicht, im Mondeslicht schien es sicher recht blass,
meine Beine in Richtung Wärme schob.

Meine Augen durchschweiften das dunkle Gischt,
wie ein scheinender Saphir,
zusammenzuckte, als hätte man mich erwischt,
blickte ich direkt in die Augen von ihr.

Da erkannte ich,
so sicher war ich noch nie,
verwunderlich,
den Grund meiner Schlaflosigkeit, meiner Xenophobie.

Unsere Blicke nicht lösend, schritten wir
aufeinander zu und während die Nacht erwachte,
das Rauschen der Bäume klang wie Töne auf dem Klavier,
ein jeder nur an den anderen dachte.

Je näher wir uns kamen; es erschien mir so unwirklich,
fragte mich immer öfter und voller Besorgnis:
geschah dies echt oder halluzinierte ich?
es blieb mir ungewiss.

Denn nach einem weiteren Schritt zu ihr,
durchschnitt ein unbekannter Laut jenen knisternden Moment,
leicht geschockt blickte sie zu mir,
bevor sie sich dem störenden Ding zuwend't.

Die Lippen der Unbekannten bewegten sich,
laut durchschnitt ein Blitz die Luft,
doch ihre Stimme vernahm ich nich',
als stünde sie in einer tiefen Gruft.

Mit einem letzten trauernden Blick
entschwand sie in die Dunkelheit,
ließ mich stehen, mit Tränen wie Samen so dick,
mein verzweifltes Seufzen hallte weit.

l'amour poétiqueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt