𝚜𝚒𝚡𝚒𝚎̀𝚖𝚎 𝚌𝚑𝚊𝚙𝚒𝚝𝚛𝚎

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pov. Élodie

Und ich saß allein, im schreienden Wald,
am liebsten hätte ich es ihm gleich getan, meine Trauer-
meine Wut, den Schmerz rauszuschreien, ohne jeglichen Halt,
doch wahrlich bräche ich damit meine innere Tränen-Mauer.

Ich wollte nicht länger weinen, stark bleiben hieß es nun,
bei unserer nächsten Begegnung ginge ich zu ihr,
das nahm ich mir vor, ehrlich, ich werd' es wirklich tun,
sagte, nein, versprach ich mir- stillheimlich irgendwie auch ihr.

Ich wollte sie nicht verlieren, wer auch immer sie war,
ihr Lächeln, zumindest was ich von Weitem sah,
das Band zwischen uns, ich spürte es glas-klar,
am liebsten wär ich ihr immer, jeden Tag, einfach nur nah.

Mit ihr stundenlange Unterhaltungen führen,
während Hummeln um uns fröhlich tanzten,
würde nicht allein mein Herz zaubrisch berühren,
in welches sich verliebte Gefühle pflanzten.

Meine Vorstellungen wuchsen, ich sah sie wie Visionen,
helles Lachen, strahlende Augen und warme Umarmungen,
die mich spüren ließen die buntesten Schmetterlinge, trillionen,
welche in ihrer Nähe wohl immer hätten Reservierungen.

Glücksgefühle im Bauch, wischte ich die Tränen hinfort,
die in letzter Zeit viel zu oft meine Wangen benetzten,
brachte mich schnell an einen, meinen heimeligeren Ort,
an dem mich hoffentlich nichts mehr könnte verletzen.

In meinem Domizil angekommen,
war mein Herz in ruhiger Dezenz,
ließ mich nieder auf den kalten Boden, benommen,
Gedanken schwirrten im Kopf, wie eines Autors Eloquenz.

Nach Weilen auf dem abgekühlten Abendboden
fand ich die sommerliche Ruhe wieder,
Glühwürmchen sangen heimliche Nachtoden,
während ich mich mit kleinem Liebesroman auf das Bett legte nieder.

Die Zeilen voll Amour, bei kerzlichem Schein,
widersprach meiner antiromantischen Lesemonotonie.
Sie luden mich in fremde Welten ein,
mein Herz in eine trügerische (Liebes-)Fantasie.

Gefangen in Universen, unendlich, fern,
Worte, die einst entsprangen den reinsten Seelen,
strahlten wie am Himmel Mond, ein kleiner Stern,
still-heimlich des Herzschmerzes Tutelen.

Später, als ich das Buch zur Seite legte,
war mein Kopf von einem Schleier umgeben.
In meinem Herzen ein müdes Gefühl regte,
sehnte mich nach Schlaf in meinem Leben.

So löschte ich Licht, verbannte jegliche Störfaktoren,
schloss die Augen und wartete sehnsüchtig
auf die Dunkelheit, da erklang plötzlich in meinen Ohren
eine Melodie, die ich kannte, flüchtig.

Und ich lauschte jenem Klangopus,
verwickelte mich tiefer in die Stricke der Nacht,
träumte von Wunder, gleich Ephesus,
so gleich mit Schleier der Finsternis bedacht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 19, 2022 ⏰

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