𝚌𝚒𝚗𝚚𝚞𝚒𝚎̀𝚖𝚎 𝚌𝚑𝚊𝚙𝚒𝚝𝚛𝚎

61 24 20
                                    

pov. Fleur

Ich war verwundert, verzweifelt; verrückt?
Mein Herz fühlte sich, als wurd' es erdrückt.
Blickte ich wirklich, eben, genau hier,
in die Augen meiner Liebe, meiner Begier?

Hatte ich gerade ehrlich meine Chance verpasst,
kurz bevor ich, ja beinahe, fast,
mit ihr hätte reden können, oder auch nicht,
denn reichte es nicht völlig, zu blicken in ihr Gesicht?

Ihre Stimme hören, Schallwellen erklingen oder jegliche Physik,
läge jetzt wohl in meinem Ohr, wie liebliche Musik,
vielleicht wüsste ich sogar, ob blumig, elegant oder fein
ihr Geruch, ihr Duft, ihr Parfum würde sein.

Wie Wellen, die brachen,
wie Blitze und Donner die Luft stachen,
so zerfiel mein Herz tief in mir,
nasse Tränen, nun meine Wangen zier'.

Durch meine Augen sah ich nur noch schemenhaft,
verlor meine innere Kraft;
und erbaute meinen eigenen Tränen Bypass,
als die Welt vor mir endgültig verblass.

Ich fiel zu Knie, sackte in mich ein,
wurde umtanzt von tiefster Pein.
Schmerzend zog sich immer fester zusammen
mein Herz, es stand in quälenden Flammen.

Unerklärliche Schmerzen durchfuhren meinen Körper,
in meinem Kopf, überfüllt mit Wörter',
erscheinen Bilder jener Person, die mich beraubt meines Verstands,
suchend nach etwas, am Ende jedoch nimmer fand's.

Meine Beine abklopfend, vom Waldboden mich erhebe,
einen klaren Kopf und einen überwundenen Heimweg anstrebe,
versuchte ich schließlich, mit gebündelten Kräften,
meine Gedanken an den Anruf und den Blick an's Positive zu heften.

Denn die Neuigkeit, verkündet vor wenigen Momenten,
über die recht unpatenten
Umstände, in denen meine Großmutter sich befindet,
und doch ihre Lebensenergie nicht schwindet,

lässt zwar mein Herz um einiges entschweren,
doch wird sich der Korb mit Sorgen nicht leeren.
Mit Großmutters hohem Alter, vielen Jahren,
konnte ich breits einiges über das Leben erfahren.

Über Verluste und Schmerzen berichtete sie nicht selten,
doch an die guten Momente, die zusammen bereisten Welten,
zu denken, sich zu erinnern, sei, wie sie es pflegte zu sagen,
das wichtigste nach all den qualvollen, vergangenen Tagen.

Mit immenser positiver Energie und Freude zu allen Zeiten,
lies sie immer gute Stimmung verbreiten.
Nun war es meine Aufgabe, meine liebste Dame zu verzücken,
um ihren Körper schnellstmöglich aus dem Krankenhaus zu rücken.

So stapfte ich, der Natur wegen recht sachte,
trotz Wut und Verzweiflung, woran ich nicht weiter dachte,
den beschmutzen Weg im Walde entlang,
meine Gedanken noch immer von Großmutters Worten gefangen.

l'amour poétiqueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt