Unsanft und mit einem kräftigen Ruck wurde der junge Mann in den Stuhl gedrückt. Selbst ohne ihn zu kennen konnte man an seinen Blick erkennen das dieser Mann gebrochen war. Er leistete keinen Widerstand, er versuchte auch nicht im Geringsten von diesem Ort zu entfliehen an dem ihm nur Grauen widerfuhr.
Seine mittlerweile schulterlangen, braunen Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und seine sonst scheinbar ozeanblaue Augen starrten leer zur gegenüberliegenden Wand.
Einer der Aufpasser, welche jeweils rechts und links von ihm postiert waren hielt ihm das Gummistück entgegen. Es sollte seine Schreie dämpfen.
Anhand der Geräte die neben ihm standen konnte man erkennen wie sein Herzschlag, kaum legten sich die Fesseln zur Fixierung um seine Arme, sich stark erhöhte und auch sein Brustkorb hob und senkte sich in einem hektischen Tempo. Mit einem Surren fuhren die beiden Metallplatten herunter und legten sich, mit elektronischem Blitzen um seinen Kopf. Kurz danach, ja auf Knopfdruck, war er verschwunden. HYDRA hatte ihn seiner Identität ein weiteres mal zu Gänze beraubt und zurück war nur eine Hülle geblieben, ein kalter und präziser Mörder.
„желание (Longing)
ржaвый (Rusted)
Семнадцать (Seventeen)
Рассвет (Daybreak)
Печь (Furnace)
Девять (Nine)
добросердечный (Benign)
возвращение на родину (Homecoming)
Один (One)
грузовой вагон (Freight car)“
Allein diese zehn Wörter brauchte es und man konnte ihn befehligen, ihn seinem Willen beugen. Mit ihm gelang es HYDRA eine menschliche Massenvernichtungswaffe zu schaffen. An ihm kam niemand vorbei. Er war die eiserne Faust HYDRA. Der Winter Soldier.
Der Mann, genauer gesagt Helmut Zemo, trat nun vor. „солдат? (Soldat)“ „готовы соблюдать (erwarte Befehle)“Kilometer um Kilometer entfernt in Sibirien, öffnete jemand die schweren Tore des HYDRA Bunkers. Die sonst leisen Schritte hallten laut durch den Raum und die einzigen Geräusche kamen von den Geräten, welche die lebenserhaltenden Funktionen in Gang hielten. Zielstrebig und ohne zu zögern ging der Mann zu den Eingefrorenen und schoss einen nach dem anderen tot. Kurz bevor er ein letztes Mal den Abzug drückte sah er auf das Schild, mit dem Namen der Person und hielt inne. Sie hatte er gesucht.
„Experiment 104, Avery Adams, geboren 1925, seit 1946 in Kryostase“. Der Mann schluckte, hatte sie wohlmöglich doch keine Kräfte? War sie nur ein Mittel zum Zweck? Warum war sie in Kryostase und warum hatte man ihn dafür ausgewählt sie zu holen?
Fragen über Fragen, jedoch blieben dem Mann nur wenige Stunden um dies herauszufinden.
Kalte, beißende Luft bahnte sich ihren Weg in ihre Lungen als sie keuchend Atem holte. Das erste Mal nach langer Zeit. Zitternd stieß sie die gesamte Luft wieder aus und versuchte ihre Augen zu öffnen während sie ihren dröhnenden Schädel ignorierte. Ein leises Klicken zu ihrer Rechten erweckte ihre Aufmerksamkeit und sobald sie es geschafft hatte, ihre Augen zu öffnen wünschte sie, sie hätte es gelassen.
Das erste was in ihr Blickfeld fiel waren vergitterte Fenster, den Regen der dagegen prasselte hörte sie selbst an ihrem Standpunkt. Kurz danach merkte sie wo sie sich befand. Kaltes Metall im Rücken, die Arme und Beine fixiert und neben ihr viele Geräte, von denen sie nicht wissen wollte um was es sich handelt.
Was war geschehen? Das letzte woran die junge Frau sich erinnern konnte war, wie sie ihn wegbrachten, in einen anderen Raum. Seine Schmerzensschreie hatte sie immer noch im Kopf, als sie ihn ein weiteres Mal seiner Identität beraubt hatten. „…Barnes?“ war der erste Laut den sie seit meinem Aufwachen von sich gab. „Wo ist er?“ Sie hatte Fragen, mehr als genug, jedoch schien keiner der Anwesenden in weißen Kitteln sie ihr beantworten zu wollen, oder können.
„Fangen sie mit der Löschung an, wir brauchen sie einsatzfähig“ Verwirrt blickte sie um sich und ihre Augen konnten noch weitere Männer, diesmal Anzugträger ausmachen. Panik bahnte sich einen Weg durch ihren Körper. „Nein! Stopp, lassen sie mich!“, verzweifelt und wissend das es nichts nützen würde fleht sie die umstehenden Männer an.
Wochen später, die Prozedur war immer dieselbe, war die junge Frau gänzlich in HYDRA’s Gewalt.
Wann war der erste Morgen gewesen, an dem sie mit einer unbeschreiblichen Leere in der Brust aufgewacht war, ohne zu wissen wer sie wirklich war?
Wann war der erste Abend gewesen an dem sie nicht vor dem Einschlafen an ihn gedacht hatte, mit dem Wunsch ihn zu befreien?
Wann war die letzte Nacht gewesen, als sie schreiend aus einem Alptraum aufgewacht war, ohne länger den Grund zu wissen?
Wann hatte der Gedanke an Heimat und Zuhause das letzte Mal Hoffnung bedeutet?
HYDRA war in ihrem Vorhaben präzise und ohne Fehler vorgegangen, die junge Frau, so wie einst den Winter Soldier, sukzessive ihrer Identität zu berauben.
„солдат? (Soldat)“
„готовы соблюдать (erwarte Befehle)“
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A Story of Summer and Winter - Forgotten Memories
FanfictionAvery Adams, Steve Rogers und Bucky waren unzertrennlich. Sie kannten sich schon seit Kindertagen und wenn man einen von ihnen irgendwo in Brooklyn traf, wusste man das die anderen beiden nicht weit waren. Der Tag der Stark Expo war für Avery zu ein...