Kapitel 9

499 26 0
                                    

Krylas Sicht

Ich folge Agent Hill durch verschiedene Gänge in das Herz des Gebäudes. Unauffällig lasse ich das Handy von Bruce in meiner Hosentasche verschwinden und schaue mich interessiert um. Die ganze Technik beeindruckt mich zu tiefst. An einigen Stellen kann ich Kameras ausfindig machen und auch die ein oder andere geheime Tür lässt sich leicht finden. Innerlich lege ich mir eine Karte von dem Schiff an und freue mich schon, wenn ich auf Erkundungstour gehen kann. Die Agenten denen wir begegnen, nicken uns nur freundlich zu, ignorieren uns aber ansonsten. Ich vermute sie haben einfach zu viel Respekt vor Agent Hill.

Maria Hill ist eine sehr nette Person, auch wenn sie nicht sehr gesprächig auf mich wirkt. Trotzdem beantwortet sie mir so gut wie jede Frage zu dem Schiff und mit der Zeit schaffe ich es hinter ihre Fassade zu schauen. Sie ist eine ehrgeizige, junge Frau, die ihrem Ziel folgt, egal welche Opfer dafür nötig sind. Für die, die ihr wichtig sind, würde sie alles tun. Wie so oft täuscht das Äußere auch bei ihr, denn so kalt und abweisend wie sie auf dem ersten Blick wirkt, ist sie nicht. Anhand ihrer Körpersprache erkenne ich sehr schnell, dass sie eine gut ausgebildete Kämpferin ist. Zwar kann sie mit Natasha und meinem Vater nicht mithalten, aber sie wird jedem Angreifer ordentlich Feuer unter seinem Hintern machen. Dabei ist ihre Fähigkeit zur Kontrolle ein großer Vorteil.

Plötzlich halten wir vor einer eindrucksvollen, schwarzen Tür an und Agent Hill betätigt einen Schalter, bei dem ihr Augapfel gescannt wird. Danach öffnet sich die Tür und ein großer Raum mit vielen Sofas kommt zum Vorschein. Auf einem dieser Sofas sitzt Nick Fury. Zusammen mit Maria Hill trete ich ein und warte auf Anweisungen von Fury. Er sieht zu Agent Hill und deutet ihr uns alleine zu lassen. Sie salutiert und nickt mir zu, bevor sie den Raum verlässt und mich mit Fury alleine lässt. Interessiert schaue ich mich erneut in dem Raum um. Nicht weit von mir befindet sich ein kleiner Ofen. Irgendwie habe ich mit so etwas Altmodischen hier auf diesem Meisterwerk von Technologie nicht gerechnet und staune deswegen nicht schlecht.

"Kryla, Sie wissen warum Sie hier sind?"

Langsam drehe ich mich zu Fury um.

"Sie wollen vermutlich mehr über mich herausfinden um zu schauen, ob ich in Ihr Team passe. Habe ich recht?"

Fury mustert mich eindringlich, geht aber nicht auf meine Vermutung ein.

"Doktor Banner hat noch nie eine Assistentin benötigt. Was macht Sie so besonders, dass er Sie bei sich haben möchte?"

Er steht auf und kommt langsam auf mich zu. In seinem Gesichtsausdruck ist keinerlei Emotion zu erkennen.

"Ich bin ein normales Mädchen mit einem großen Interesse für die Wissenschaft und der Technologie und mit einer schwierigen Vergangenheit aus der mit Doktor Banner rausgeholfen hat."

Innerlich versuche ich schonmal die richtigen Worte zu finden um Fury so viel Wahres wie möglich über mich zu erzählen, ohne irgendetwas Übernatürliches erwähnen zu müssen. Anscheinend habe ich sein Interesse geweckt, denn er deutet mir mich auf eines der Sofas zu setzen. Ich lasse mich auf einem nicht weit von dem Ofen nieder und Fury tut es mir gleich.

"Erzählen Sie mir von ihrer schwierigen Vergangenheit", fordert er mich auf.

Ich schlucke schwer und sammle mich.

"Ok, also ich habe mein ganzes Leben lang in einem Teil des Waldes nicht weit von Kalkutta entfernt zusammen mit meinen Eltern gelebt. Aus irgendeinem Grund wollten meine Eltern nicht, dass ich den Wald verlasse, doch nach nun jetzt 18 Jahren habe ich es nicht mehr ausgehalten, habe mich ihrem Willen widersetzt und bin aus dem Wald geflohen. Dort haben mich ein Dutzend Männer, die von oben bis unten bewaffnet waren, gefunden und sind mir zu meinen Eltern gefolgt. Sie haben sie vor meinen Augen umgebracht, dann bin ich geflohen, wurde aber von ihnen verfolgt. Was die Männer von meinen Eltern und mir wollen, weiß ich nicht, aber ich habe all meine Verfolger als es zu einer Konfrontation kam umgebracht. Mein Vater hatte mir schon früh das Kämpfen beigebracht und ich bin wirklich gut, doch sie konnten mich trotzdem verletzen. Bruce... ich meine Doktor Banner hat mich dann verwundet gefunden und sich um mich gekümmert. An einem Abend ist dann plötzlich Agent Romanoff aufgetaucht. Ich habe ihr Gespräch mit Doktor Banner belauscht und beschlossen ihnen zu folgen, um Bruce zu unterstützen. Anfangs war er nicht begeistert, doch nachdem er bemerkt hat, wie gut ich mich mit dem Thema auskenne, hat er beschlossen, dass ich als seine Assistentin bei ihm bleiben darf, da ich ihm eine große Hilfe sein kann."

Avengers AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt