Unberechnbar

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Bene beugte sich zu mir nach vorne und starrte mich aus seinen stahlharten blauen Augen an. Meiner Meinung nach sah er echt gut aus. Blonde verwuschelte Haare, sportlich gebaut, leicht muskulös. Ich war mir sicher viele Mädchen schwärmten von ihm. Es hatte sich aber noch niemand getraut, ihn nach einem Date zu fragen. So ist unsere jetzige Jugend nun mal. Immer Angst vor einer Absage oder einem peinlichen Korb.

Für mich käme er trotzdem nie in Frage. Es fehlten ihm schon immer das gewisse Maß an Intelligenz, Höflichkeit, positivem Humor und Respekt, welches man brauchte um einen Platz in meinem Herz zu finden. Sein riesiger Ego machte die Sache auch nicht leichter. Kurz gesagt. Ich hasste ihn. Hatte aber leider größere Sorgen als mich mit einem pubertierenden Teenie rumzuschlagen.

„Also Ävelin... Was sollte das?" „ Tut mir leid ich haben dich mit jemandem verwechselt." peinlich berührt wich ich seinem Blick aus und schaute kurz aus dem Fenster. Mittlerweile hatte es angefangen ordentlich zu regnen. „Ich stand direkt vor dir, hör auf mich anzulügen." „ Nochmal. Das war keine Absicht und wenn du mich so zu Tode erschreckst, was erwartest du dann?" Verzweifelt versuchte ich mich aus der Sache zu bringen. Der Druck von den Jungs brachte mein schon sehr volles Fass immer mehr zum brodeln.„ Jetzt versuchst du noch dich zu rechtfertigen. Wer hat den die blutige Nase?" Demonstrativ fasste er sich ins Gesicht und zeigte mir seine roten Finger. „ Oh Ävelin diesmal kommst du garantiert nicht so gut aus unserem kleinen Streit wie letztes Mal!" Ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht.

„ Könnt ihr euch mal hinsetzen. Wenn nicht, raus!" , ertönte die Stimme des Fahrers. Der Bus setzte sich in Bewegung. Das war meine Chance. Schnell stellte ich meinen Rucksack auf den freien Platz neben mir. Ich wollte einfach nur meine Ruhe. Meine Musik hören und alles vergessen. Eine Sekunde und ich würde schon über eine Regenbogenbrücke tanzen. Doch der heutige Morgen lies mich nicht los. „ Können wir das bitte morgen ausdiskutieren? Ich hab heute echt keine Nerven mehr dafür. Ruf einfach an, meine Nummer hast du ja leider." „ Oh Ävelin!", er stellte meinen Rucksack wieder zurück und setzte sich neben mich: „ Das glaubst du doch jetzt nicht wirklich." Seine Truppe nahm um uns herum Platz. Ich drückte mich so weit wie möglich von ihm weg. Von männlichen, menschlichen Wesen in schwarzen Sachen hatte ich erstmal genug. Verzweifelt versuchte ich meinen Atem zu beruhigen. Eine Panikattacke wäre jetzt echt das Letzte.

„Diesmal machen wir dich fertig!", fauchte er und nickte Richtung seines Gefolges. „Aber keine Sorge. Vielleicht lässt sich da was machen. Du hörst endlich auf so rebellisch gegenüber uns zu sein und meine Eltern werden dich nicht anzeigen." Ich starrte ihn für ein paar Sekunden unsicher an. Für mich hörte sich das mit der Anklage gar nicht mal so schlecht an. Viele Richter an einem Ort. Eventuell auch Polizei. Ich hätte eine sehr gute Möglichkeit zwei Morde zu melden. Bei dem Gedanken daran blinzelte ich mir die Tränen weg. „ Also Ävelin!?", wurde ich von Bene aus meinem Gedankengang geworfen.

Er drückte meine Hand an der gleichen Stelle wie der Lehrer und durchbohrte mich mit dem gleichen Blick. „Fass mich nicht an!", keifte ich und entzog meine bereits sehr schweißnasse Hand aus seinem Griff. Die Berührung hatte mit den Rest gegeben. Mein Fass war explodiert. Ich quetsche mich an meinem Peiniger vorbei und schmiss den Rucksack über die Schulter. Tränen flossen mir über die Wangen. Warum musste so etwas mich treffen?

Energisch drückte ich auf das Stoppzeichen. „Können sie bitte anhalten!" brüllte ich den Busfahrer an. „Miss setzten Sie sich wieder. Wir sind mitten im Wald. Bis zum nächsten Dorf sind es gute 5 Kilometer." „ Nein es ist dringend, bitte!" Ich musste hier raus. „Wenn sie sich unbedingt erkälten wollen." Der Bus fuhr an den Rand und die Türen öffneten sich.

Ich sprang raus in den in den kalten Regen. Statt der Straße zu folgen lief, oder eher stolperte ich zu den Bäumen, die auf der anderen Seite der Wiese lagen, die ich gerade überquerte. Kurz bevor ich sie erreichte wurde ich allerdings zurückgerissen. Ich wirbelte herum und sah leider in das kantige Gesicht von Bene. „Was?" blaffte ich ihn an.

Hey an alle.
Ich werde neue Kapital fürs erste sehr unregelmäßig veröffentlichen. Tut mir wirklich leid, aber meine Zeit hält sich gerade leider in Grenzen.
LG und viel Spaß beim weiterlesen.

Falls euch etwas stört, es Sinnfehler gibt oder euch etwas unklar ist, schreibt mir gerne. Gegen Kritik habe ich nichts.

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