01 - An Enemy?

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BTS - Paradise

Ängstlich sah ich mich um. Ich konnte die Gefahr wittern, sie aber nicht sehen. Nervös zuckte deshalb mein kleines Näschen hin und her, während sich meine Ohren aufmerksam aufstellten, aber kein Geräusch wollte mir verraten ob dort etwas war oder jemand war. Also versuchte ich herauszufinden woher dieser unbekannte Geruch kam. Vorsichtig hoppelte ich Stück für Stück weiter, dabei immer auf meine Umgebung achtend.

Was wenn jetzt ein Fuchs auftauchen würde?

Jimin würde mich für meine Ängstlichkeit bestimmt auslachen. Er war schon immer viel mutiger gewesen als ich, auch wenn ich immer derjenige war, der gerne neue Sachen ausprobieren wollte. Letzten Endes traute ich mich ja eh nie. Während er dann seinen Spaß dabei hatte mich aufzuziehen, verzweifelte ich schon dabei ihm nur zuzusehen.

Wie also bin ich hier gelandet?

Tja, was soll ich sagen. Innerhalb unseres Geheges gab es einfach nichts mehr zu erkunden und das ganze brauchbare Grün hatten wir schon vor längerem aufgefressen. Wir haben uns also prächtig gelangweilt - und das schon seit Tagen.

Zumindest bis ich festgestellt hatte, dass man, wenn man bei uns im Häuschen ganz nach oben kletterte, in den Nachbarsgarten blicken konnte - da war einfach alles was unsere kleinen Kaninchenherzchen begehrten - wirklich alles!

Salat...
Kohl...
Möhrchen...
Tomaten...
Gurken...
ganz zu schweigen von dem Geruch der herüberwehte, wenn der Wind günstig stand. Allein bei dem Gedanken lief mir schon das Wasser im Mund zusammen.

Und alles hing so tief, dass wir es ohne große Probleme würden erreichen können - also perfekte Voraussetzungen!

Eigentlich hätte ich gerne Jimin den Vortritt gegeben...

Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, hatte ich es auch darauf angelegt, dass er das macht - weil es eigentlich immer so war. Aber er hatte meine Neckereien wohl durchschaut und sich einfach strikt geweigert. Dazu hatte er mich dann zu allem Übel auch noch als Angsthase bezeichnet.

Also bitte! Angsthase! Wie konnte er bloß!

Das hat mich dann doch sehr getroffen, immerhin bemühte ich mich doch immer mutig zu sein, obwohl ich der Kleinste unseres Geheges war. Tatsächlich hatte ich deshalb beschlossen, dass ich es ihm zeigen würde. Sobald ich zurück war und ihm erzählte, was ich gemacht hatte, würde er mir doch zustimmen müssen, dass ich kein Angsthase bin.

Zumindest habe ich mir das so vorgestellt...

Meine guten Vorsätze hatten ungefähr so lange gehalten, wie es gedauert hatte mich aus dem selbst gegrabenen Loch zu befreien hatte und das schützende Gitter hinter mir lag - ich also Schutzlos auf dem Rasen hockte. Durch die plötzlich einsetzende Ängstlichkeit hatte ich echt schon überlegt, ob ich einfach wieder zurück schleichen sollte - würde dann ja keiner mitbekommen - in dem Fall hätte ich dem Grauen aber recht geben müssen und das war irgendwie das letzte was ich wollte.

In Windeseile hoppelte ich deshalb los und hielt erst an, als ich es unter die nächstgelegenen Büsche geschafft hatte. Von da aus war der Weg in den anderen Garten auch nicht so weit - vorausgesetzt ich schaffte es irgendwie auf die andere Seite zu kommen. Doch dann wehte mir ein leichter Windstoß einen fremden Geruch in die Nase, weshalb diese nervös hin und her zuckte.

Es roch nach Gefahr... schon wieder...

Mein Puschelschwänzchen hatte schon ganz schlimm zu zittern angefangen, genauso wie der Rest meines Körpers. Daher tapste ich langsam und vorsichtig weiter, arbeitete mich Stück für Stück vor. Aber obwohl mir meine ganze Umgebung eine unerklärliche Nervosität in mir aufsteigen ließ, konnte ich den Grund dafür nicht finden.

Snaccident - VminkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt