15 - Catch Me If You Can

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Seventeen - Getting Closer

Als der Jäger seine erste Tatze durch die Tür setzte, erstarrten Jimin und ich zur Salzsäule.

Es hatte es hier rein geschafft...

Das Wiesel duckte sich und ging in den Angriffsmodus. Zeitgleich fing mein kleines Herzchen, nachdem es den ersten Schock überwunden hatte, wie wild an zu schlagen.

Ich musste was tun... musste irgendwas machen um den Grauen und mich in Sicherheit zu bringen...

"Jimin! Lauf!", brüllte ich den anderen an und machte einen Satz auf das Wiesel zu, welches mich völlig perplex ansah.

Angriff war bekanntlich die beste Verteidigung~

Durch meinen Schrei aus seiner Starre gerissen, machte Jimin ebenfalls einen großen Satz. Der Jäger war von unserer Reaktion so überrumpelt, dass wir es tatsächlich schafften, an ihm vorbei nach draußen zu kommen - nicht ohne, dass ich ihm ordentlich gegen den Kopf trat. Er war es wohl einfach gewöhnt hinterher zu rennen, nicht das seine geplante Beute auf ihn los ging. Aber ich nahm mir nicht die Zeit, mir sein verdutztes Gesicht länger anzusehen, denn unser Überraschungsangriff würde ihn nur kurz in Schach halten.

Und dann würden ein paar scharfe Krallen und eine Reihe noch schärfere Zähne hinter uns her sein...

Dabei versuchte ich so viel Krach wie möglich zu machen, damit uns die Menschen im Haus hörten. Da es immer noch warm war, stand die Balkontür offen. Für eine Millisekunde dachte ich auch darüber nach, genau dorthin zu flüchten, aber der Weg wäre zu weit für mich.

Und ich konnte meinen Freund auch nicht einfach bei dem Jäger lassen... Unmöglich...

Hakenschlagend rannten wir kreuz und quer durch den Garten. Ich hatte keine wirkliche Hoffnung, dass wir den Jäger damit lange abschütteln konnten, weshalb wir definitiv Hilfe brauchten. Bis dahin, ging es darum, wer den längeren Atem hatte. Immer wenn ich daher an irgendwas vorbei kam, was unsere Menschen draußen hatten stehen lassen, sprang ich kräftig ab und trat mit aller Kraft dagegen, weshalb das eine oder andere scheppernd zu Boden segelte.

Hoffentlich dauerte das nicht mehr lange...

Da wir in alle Richtungen hüpften, hatte ich Jimin schon komplett aus den Augen verloren. Mit einem Mal ertönte hinter mir ein Fauchen und Gerumpel eines offensichtlichen Kampfgetümmels.

Jimin!!!

Gerade wollte ich mich umdrehen und zurück hoppelte, da erblickt ich den Grauen einige Meter vor mir in der Nähe der Büche. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken an den Krach hinter mir zu verlieren, sprintete ich sofort zu ihm.

"Jimin! Alles in Ordnung?", außer Atem blieb ich vor ihm stehen.

"Ja, alles gut, wir müssen uns verstecken, solange er abgelenkt ist!", er drehte sich schon um und hatte schon den ersten Hops gemacht. Da ich ihn nicht nochmal verlieren wollte, folgte ich ihm, sein Puschelschwänzchen immer im Blick.

Immer tiefer krochen wir in die Büsche und versuchten eine möglichst unzugängliche Stelle für uns zu finden - was gar nicht so einfach war. Jedes Mal, wenn wir dachten etwas passendes gefunden zu haben, entschieden wir uns um und suchten weiter. Der Krach den wir immer noch hörten machte es für uns nicht besser. Nicht nur, weil es so furchteinflößend klang, sondern auch weil wir nicht wussten, was da eigentlich vor sich ging.

Hatte sich das Wiesel weh getan und brüllte deshalb so?

War es sauer, dass es uns nicht direkt hatte fressen können?

War es vielleicht was ganz anderes?

Dazu kam noch ein ganz anderes Knurren, von dem wir noch nicht mal wussten, ob das überhaupt zu ihm gehörte.

Es klang einfach nur absolut furchtbar...

Vorsichtig sah der Graue sich genauestens um.

"Hier sieht es gut aus...", dann drehte er sich zu mir. "Versteck dich hier und wenn du nur ansatzweise das Gefühl hast, da könnte was kommen fliehst du sofort", er war leise aber extrem eindringlich.

"Und was ist mit dir?", mit großen Augen sah ich ihn an.

"Ich geh weiter...", sanft stupste er mich an. Kein Ton wollte über meine Lippen.

Das fühlte sich viel zu sehr nach Abschied an...

"Ich bin viel größer als du... du hast also viel bessere Chancen... deshalb sollten wir nicht zusammenbleiben", das war keine Erklärung die ich hören wollte. Allein bei dem Gedanken kamen mir schon die Tränen.

Das konnte er doch nicht machen!

Doch ehe ich auch nur einen Pieps von mir geben konnte, war Jimin schon mit ein paar Hopsern verschwunden. Durch die absolute Dunkelheit hier war er praktisch sofort unsichtbar geworden und ich saß ganz alleine da, während mir dicke Tropfen über die Wangen rannen. Wie in Trance starrte ich auf die Stelle, wo er eben noch gesessen hatte und absolute Einsamkeit ergriff mich. Zu allem Übel herrschte auf einmal eine Totenstille.

Ich war alleine... und Jimin in so großer Gefahr... was sollte ich tun?





POV Wiesel

Auf leisen Pfoten schlich ich durch die Büsche, auf der Suche nach meinem Mitternachtssnack. Nachdem mich der Kleinere beim letzten Mal so verdammt dreist in die Nase gebissen hatte und eben auf mir rumgetrampelt war, wäre er definitiv meine erste Wahl. Nur leider hatten es die beiden aus dem Käfig geschafft, obwohl es da so eng gewesen war.

Ich war wohl zu selbstsicher an das Ganze rangegangen...

Nur weil die beiden eingesperrt waren, hätte ich nicht davon ausgehen dürfen, dass sie leichte Beute sein. Dann wären sie mir auch bestimmt nicht entkommen. Zum Glück hatte ich es zumindest geschafft diesen dämlichen Kater abzuschütteln. Das der hier jetzt auch noch auftauchen musste war mehr als nervig und störend. Für mich hieß das, dass ich deutlich aufmerksamer sein musste, um ihm nicht in die Krallen zu laufen. Langsam pirschte ich mich weiter durch das Gebüsch.

Irgendwann musste ich ja mal einen von ihnen finden...

Leider war es hier so verdammt Dunkel, dass ich kaum einen Schatten von dem anderen Unterscheiden konnte - obwohl ich nachts eigentlich gut sah. Auf meinen Geruchssinn konnte ich leider überhaupt nicht zählen, denn die Häschen waren so wild hin und her gerannt, dass hier einfach alles nach ihnen roch.

Ich musste also wirklich alles so absuchen...

Eine besonders geformte dunkle Figur weckte meine Aufmerksamkeit und unwillkürlich schlich sich ein gehässiges Grinsen auf meine Schnauze. Zwar nicht der Kleine, aber dann fing ich halt mit seinem Freund an~ Jetzt extra leise schlich ich weiter, meine Augen starr auf das etwas vor mir gerichtet, das reglos dasaß.

Hasen - immer so herrlich verängstigt~

Inzwischen war ich so nah dran, dass es eigentlich schon meinen Atem fast im Nacken spüren müsste. Meinen ganzen Körper anspannend machte ich mich bereit und nur einen Atemzug später schnellte ich mit ausgestreckten Krallen auf den Schatten zu.





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Moin~

Was haltet ihr von der Wiesel POV? Fand es irgendwie interessant XD

Und ich habe so Spaß daran wieder so regelmäßig zu updaten^^ Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht~

Jetzt sind wir bei 15 von 18 - 3 to go~

Habt einen schönen Tag ~

Snaccident - VminkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt