Park

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Es war schon 18 Uhr als ich Zuhause ankam. Die Sportschau lief und mein Vater lag auf der Couch und schnarchte. Es lagen wieder acht leere Flaschen Bier herum und eine halbvolle Flasche Whisky stand auf dem Wohnzimmertisch. Ich räumte den Einkauf ein. Ich drehte mich um und auf einmal prasselte alles auf mich ein: Der Schulstress, der zusammenstoß mit diesem Monte-typ der mir nichtmehr aus dem Kopf ging, mein Alkoholabhängiger Vater, meine verstorbene Mutter, meine verstorbenen Großeltern und beim Gedanken an all das bekam ich keine Luft mehr, ich spürte die Tränen im Hals brennen. Wie von Sinnen riss ich die Tür auf und rannte, ich rannte wohin mich meine Füße trugen. Irgendwann konnte ich nichtmehr. Ich sah mich um und raffte dass ich im Park war. Ich setzte mich auf eine Bank, zog die Knie an und  lies alles über mich strömen. Meine Hände zitterten, ich weinte und weinte. Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als ich seine Stimme hörte "Och Kylo komm jetzt" verdammt nicht der schonwieder dachte ich, doch ich weinte einfach weiter. Er sah mich warscheinlich sowieso nicht.

Montanablack- zwischen Liebe und GesetzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt