Ich stimmte zu und schon waren wir losgelaufen. Wir unterhielten uns auf dem Weg über die Grafittiszene in Buxtehude, es war schön sich mit jemandem zu unterhalten, jemanden zu haben mit dem man über das reden konnte was man gern hatte, auch wenn man nur über Grafitti redete. Im Park angekommen liefen wir weiter und unterhielten uns über dies und das, Tiere, Umwelt und Vergangenheit. Irgendwann waren wir bei der Bank angekommen. Die Bank von Donnerstagnacht. Die Bank, wo er mich gefunden hatte. Als hätten wir gegenseitig unsere Gedanken gelesen, setzten wir uns nebeneinander auf auf die Bank. Marcel zündete sich eine Zigarette an und zog sich den Blendschutz seiner Kappe ins Gesicht, wahrscheinlich um nicht erkannt zu werden. Wir beobachteten die Menschen die herumliefen und die Kinder die spielten. Es war ungewöhnlich warm, für einen November in Buxtehude. Irgendwann wurde das schweigen unangenehm. Monte schien das zu spüren, denn er sagte "Ich bin gern hier, es ist schön die Leute hier zu sehen, wie sie glücklich sind." Ich musste lächeln. "Stimmt, ich mag es, dass wenigstens hier normales Familienleben ist. " ich zögerte zu fragen, tat es allerdings doch, "Willst du eigentlich Familie?" Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, konnte mir aber nicht vorstellen, später irgendwann verheiratet, mit Kind in einer Wohnung oder einem Haus zu leben. Ich wollte allein alt werden oder allerhöchstens Verheiratet. Kinder wollte ich keine. Marcel antwortete "Nein, ich will keine Familie, vielleicht irgendwann mit einer Frau in meinem Haus leben, die abends im Bett auf mich wartet und wenn ich komme meinen Kopf krault und wir zusammen einschlafen. Tagsüber etwas unternehmen und zusammen zu leben, einander lieben und für einander da zu sein. Kinder will ich keine. Ich will dieses ganze Familienleben nicht." Ich nickte und sagte "Yup, seh ich auch so." Irgendwann stand er auf, zündete sich eine weitere Kippe an und sah mich an. Ich stand ebenfalls auf. Marcel lief los und ich folgte ihm. Wir waren wieder bei ihm zuhause, doch anders als erwartet ging er nicht ins Haus sondern zur Garage und schloss seine weiße S-Klasse auf. "Steig ein." sagte er zu mir, also lief ich zur Beifahrerseite und stieg ein. Marcel fuhr los und das Garagentor schloss den giftgrünen Lamborghini ein. "Du hast n Lambo?" fragte ich ungläubig, "Yup, hat mir Fortnite finanziert" "Gesundheit, bitte was hat dir den Lambo finanziert?" fragte ich nochmal, todernst. Er lachte schallend auf "Fortnite hat mir den finanziert. Ich hab das ne Weile on Stream gezockt und durch die Stream-Donations hatte ich irgendwann so viel verdient dass ich mir meinen Traum verwirklicht hatte." sagte er, immer noch lachend. "Achso.." mir entwich auch ein lacher. Ich fand mich vor einer Currywurst-und-Pommes Bude wieder. "Du bleibst hier, ich hol uns Mittagessen. Hier gibts die beste Currywurst in ganz Deutschland." sagte Marcel und verschwand in dem kleinen Häuschen. Wenig später kam er zurück, zwei Einwegteller mit Currywurst und Pommes in den Händen. Er gab mir einen der Teller und eine Pommes Gabel. Ich bedankte mich bei ihm und gemeinsam aßen wir auf. "OK wow, das ist echt lecker." sagte ich zu Monte, er grinste. "Sag ich doch." Ich brachte unseren Müll weg, dann stieg ich wieder ins Auto und wir fuhren gemeinsam wieder zu Marcel nachhause. Dort angekommen schloss Marcel auf und wir gingen rein. Er holte sich einen Eistee Zitrone aus der Dose und stelle mir auch eine Dose hin, ich saß schon auf der Couch, wohin er mich verwiesen hatte. "Danke." sagte ich. "Gerne." sagte er und setzte sich neben mich. "Öh also was machen wir jetzt?" Er lehnte sich zurück und machte es sich bequem, erst dann antwortete er "Das was jeder andere normale Mensch an einem Samstagnachmittag auch macht." Ich blickte ihn ungläubig an "Ich hab seit ich 11 bin jeden Samstag geputzt, gekocht, eingekauft oder meinen Vater und seine Freunde bedient, die sich volllaufen hatten lassen und Fußball geschaut haben. Ich hab keine Ahnung was normale Menschen an einem Samstagnachmittag machen." Er schien kurz über meine Worte nachzudenken, denn er schwieg. "Also gut. Normale Menschen machen Samstagnachmittags etwas mit Freunden, Chillen, manche zocken, verbringen Zeit mit der Familie, machen Sport oder gehen shoppen oder so. Du kannst aber gerne auch das ganze Haus von oben bis unten komplett durchschrubben, wenn du darauf bock hast. Würde allerdings keinen Sinn machen, da Agatha gestern da war." "Mh alles klar, also, was machen wir jetzt?" fragte ich. "Also, wenn du willst kann ich dich in meine Welt einführen. Ins Gaming." antwortete er. "Klar, zeig mir wie man zockt." "Sicher?" Fragte er nochmal nach, ich antwortete spielerisch provokant "Natürlich, wie lang willst du denn noch rumfragen Opa? Oder hast du schiss dass ich besser bin als du?" "Also, kleine, niemand ist besser als MontanaBlack. Ich bin nicht ohne Grund einer von Deutschlands größten Streamern und Gaming Youtubern. Und ich frag auch nur so lange weil ich beim zocken echt salzig werden kann und dann auch eventuell auch mal der ein oder andere Controler fliegt." Erwiederte er spielerisch diszipliniert und ging ganz entspannt mit seiner Eisteedose richtung Kellertreppentür. Ich schnappte übertrieben nach Luft und eilte ihm, ebenfalls mit Eisteedose in der Hand, hinterher die Treppe runter. Auf halber Strecke hatte ich ihn eingeholt "Ausserdem bin ich nicht klein, ich bin 1,64 groß." sagte ich und machte ein schmollendes Gesicht. Lachend tätschelte er mir den Kopf und sagte "Jooo Tab du bist wirklich sehr groß." Ich grummelte etwas vor mich hin und ging ihm hinterher in sein Zocker-Reich. Er lachte noch etwas, zog mir einen zweiten Stuhl heran und startete eine Konsole und fuhr seine 4 Bildschirme hoch. Wir setzten uns und er gab mir einen Controler. Zuerst spielten wir ein paar Runden Mariokart 8 Deluxe und er wurde ein paar mal ein wenig säuerlich, da er aus seinen Geschenken nur Pilze zog. Als ich schließlich 3 der 5 Cups gewann gab er mir einen kleinen Schubs und wir mussten beide lachen. Irgendwann sagte er dann "Ok jetzt kriegst du die richtige Gamingwelt zu spüren, Warzone oder BlackOps2?" Da ich von beidem keine Ahnung hatte sagte ich "Öh BlackOps2." Monte nickte und sah auf die Uhr, dann murmelte er "Wenn wir glück haben ist Larissa nicht da." Er startete das Game und gab mir eine kleine Einführung. Er ging nochmal zur Toilette bevor wir anfingen. Es war unglaublich, er war in jeder vierten Runde bei Mariokart zur Toilette gegangen. Manchmal hat er sich dann wieder einen Eistee geholt und immer wieder angefangen zu rauchen. Dann fingen wir an richtig zu zocken. Ich schoss zwei Gegner ab, ging beim dritten allerdings elend zu Grunde. Marcel wurde auch irgendwann plattgemacht. Als er sah von wem, unterdrückte er einen Schrei und verfluchte die eben bereits genannte Larissa, mit Worten, die ich noch nie zuvor gehört hatte. In der nächsten Runde gewannen wir. Larissa hatte ich ohne zu wissen, dass es Larissa war, mit einem Headshot niedergestreckt. Ich wusste nicht wer sie war, nur dass Monte sich anscheinend regelmäßig über sie aufregte. Er freute sich dass sie die erste war die in der Runde starb. Wir zockten noch ein wenig, dann hatten wir beide keine Lust mehr und gingen ins Bett. Wobei eher ich schon nach oben ging und Marcel noch eine Weile in seinem Reich blieb, er meinte er wollte noch 'zu Günni auf den Stuhl'. Wahrscheinlich meinte er damit dass er noch ins Online-Casino wollte. Ich machte mich Bettfertig und da mir nach dem zocken so warm war, entschloss ich mich dazu, in Unterhose und einem T-shirt, das mir Agatha hingelegt hatte, ins Bett zu gehen.
Irgendwann, mitten in der Nacht
Ich wachte auf, da ich ein rumpeln oben hörte, dann ein lauteres Geräusch, dass ich nicht deuten konnte. Ich stand auf und rief "Marcel?" nach oben. Keine Reaktion. Ich sah ganz wenig Licht von oben, da ich am Treppenabsatz stand. Es kam erneut ein lautes Geräusch. Dann klang es so, als würde ein Glas umfallen. "Marcel? Alles ok?" Wieder keine Reaktion. Ein wimmern war zu hören, ganz leise und dennoch präsent. Jetzt hielt mich nichts mehr hier unten. Ich rannte die Treppe hoch, dann sah ich ihn da am Boden. Er zitterte und weinte, die Beine an die Brust gezogen. Ich sank auf die Knie, ich wusste was das war, er hatte eine Panikattacke. "Marcel, Marcel. Hey es ist alles gut, ok? Lass es zu. Wenn du es zulässt wird es besser." Ich blieb die ganze Zeit bei ihm, bis es endlich vorbei war. Ich schärte mich einen Dreck darum, dass er nur eine GetOnMyLvl Unterhose. Seinen Rücken streichelnd und seine Hand haltend hockte ich neben ihm. Es interessierte mich nicht dass er seine Hand um meine verkrampfte. Als er aufhörte zu zittern und etwas nachließ zu weinen, strich ich ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Alles wieder gut? Ich weis wie schlimm das ist." Er nickte und wollte aufstehen. "Hast du öfter Panikattacken?" fragte ich ihn. Er nickte und antwortete "Ja...Existenzängste, Verlustängste und so. " Ich sah ihn besorgt an, dann ging ich in seine zweite Küche und füllte das leere Wasserglas auf, das neben ihm auf dem Boden gelegen hatte. Ich schickte ihn zu Bett und stelle das Wasserglas auf seinen Nachttisch. Ich wünschte ihm eine gute Nacht und wollte mich gerade wieder nach unten begeben, da hielt er meinen Arm fest. "Kannst du bei mir bleiben?" fragte er schläfrig. "Klar, was immer du willst." Dann krabbelte ich zu ihm ins Bett und er legte, wie selbstverständlich, den Kopf auf meine Brust und den Arm über meinen Bauch. Ich kraulte seinen Kopf und gemeinsam schliefen wir ein.
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Montanablack- zwischen Liebe und Gesetz
Любовные романыHey leudis es gibt sehr wenig storys über monte desshalb dachte ich mir schreib ich mal ne story weil ich kein bock hab zu warten bis die anderen ihre Storys aktualisieren. Ich hoffe es gefällt euch und seid net sauer wenn schreibfehler drin sind...