Die Nacht

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In dem Moment als ich ihm in seine Augen sah, wusste ich, dass ich jetzt eine Chance hatte, mich jemandem anzuvertrauen. Und obwohl ich ihn nicht kannte wusste ich, er war meine Chance. "Also... das ist alles nicht so einfach" fieng ich an, doch er unterbrach mich " Mir egal ob einfach oder nicht, leg los" uff. Ich hatte mich ihm zugewand, so dass wir gegenüber saßen. "Ok also. Es hat alles vor fünf Jahren angefangen. Meine Mutter verstarb, an den folgen, von schwerem Brustkrebs. Nach ihrem Tod, wurde mein Vater immer agressiver mir gegenüber, was auch mit seiner Alkokolabhängigkeit zusammenhängt." , ich merkte wie er bei dem Wort 'Alkoholabhängigkeit' zusammenzuckte, nur ganz leicht, trozdem bemerkte ich es. Er überspielte es und ich redete weiter "Er schlägt mich oft, wenn ich nicht richtig gekocht hab oder nicht gut geputzt hab." Er studierte meine mimik und ich seine. "Meine Großeltern sind auch beide tot, Freunde hab ich alle verloren, weil ich immer zuhause war, da ich es nicht aushielt irgendwohin raus zu gehen. Ich hatte Angst dass jemand meine Narben sieht. Narben die mein Vater verursacht hat und Narben für die ich selbst verantwortlich bin. Ich hab ehrlich gesagt immernoch Angst davor. Ach und vor zwei Jahren wurde ich vergewaltigt." endete ich. Ich bemerkte erst dass ich wieder Tränen vergossen hatte, als er mir eine Träne von der Wange wischte. Er sah mich an und sagte "Narben sind Tatoos mit Geschichten." Ich wollte in seinen Augen versinken. Unsinn ich kannte nichtmal seinen Namen verdammt. Er war bestimmt schon dreisig. Aber ich blendete den Schwall der Worte in meinem Kopf aus. Er war so... ich weis auch nicht. "Dir ist kalt.", bemerkte er, " Komm mit.". "Wohin?", oh gott, "Ich weis nichtmal wer du bist". Er war bereits aufgestanden und lächelte mich an, "Ich bin Marcel, meine Freunde nennen mich aber Monte. Und keine panik, ich nehm dich mit zu mir. Nach dem was ich gehört hab kannst du in deinem zustand um diese Zeit noch zurück nach Hause. Und du bist?" Okay wo er recht hat hat er recht, ich kann unmögluch nach Hause, mein Vater macht mir die Hölle heiß. "Ich bin Tabea, da ich normalerweise nicht mit Leuten rede hab ich keine Spitznamen. Und du hast recht, ich kann jetzt nicht nach Hause. Aber....aber ich kann auch nicht mit zu dir. Du könntest weis Gott wer sein. Ich bin 16 und du äh.." antwortete ich ihm. "Ich bin dreiunddre- äh vierundzwanzig" ,lachte er, "Und diggah, jetzt mal ehrlich, wenn du angst vor mir hättest, hättest du mir nicht deine ganze Lebensgeschichte erzählt." Fügte er mit einem kurzen lachen hinzu. Shit. "Emm okok ich konnte mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen. Und jetzt mal ernsthaft, was hab ich schon zu verlieren?" sagte ich und schloss zu ihm auf. "Goanix hast du zu verlieren." , und mit einem Schulterblick zu seinem Hund sagte er, "Komm Kylo, es ist spät." wir liefen eine Zeit lang, peinlich schweigend, nebeneinander her, bis es so unerträglich wurde, dass ich fragte "äh du? Wie soll ich eigentlich zur Schule? Nicht dass es mich kümmert ob ich n Verweis bekomme, aber ich soll morgen eine Klassenarbeit abgeben." Ich sah zu ihm auf. " Wenn's dich nicht juckt dass du n Verweis kriegst kannst du morgen auch einfach schwänzen. Du brauchst ne pause. Und schlaf." Schloss er. Uff das war mal ein Typ. "Äh jadann ok." Ich dachte noch eine Weile darüber nach, wie kurios das alles war und warum ich, seit ich in einen fremden über den haufen gerannt hab, mich so lebendig fühlte. Ich machte mir nicht weiter Gedanken über alles, sondern fragte mich wo wir wohl hingiengen, bis er plötzlich vor einem riesigen Haus anhielt, den kurzen weg bis zur Haustüre entlang ging und die Tür aufschloss. Kylo stürmte hinein, Marcel folgte ihm in den Flur und sagte "Komm rein. Schuhe kannst du hier ausziehen. Das Gästezimmer und Bad sind hinte der Tür, die ersten beiden links und rechts. Ich mach dir was zu essen und hol dir was zum anziehen. Das Wohnzimner ist da drüben, da kannst du warten, bis ich komm." Ich war total baff. Was war sein Beruf? Anwalt? Aber als Anwalt Verdient man doch nicht so viel. Und vorallem hat ein Anwalt keine Gesichtstatoos. Oder doch? Marcel war bereits nach oben verschwunden, also machte ich mich auf den weg ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die riesige Couch setzte. Wenig später lief er die Treppe runter, verschwand im Gästebereich, ging in die Küche und kam ins Wohnzimmer. "Hier. Ich hab uns n Sandwitch gemacht und ein Glas Warme Milch. Diggah ich schwöre, beste zum einschlafen."  "Danke" quittierte ich mit einem Lächeln und lief zum Tisch. "Gerne. Und du solltest öfter lächeln. Das steht dir." Er lächelte ebenfalls. Ich könnte schmelzen. Als wir gegessen hatten wünschte er mir eine gute Nacht und ich ihm ebenfalls. Ich ging ins Bad , putzte meine Zähne und machte meine Haare zu einem Dutt. Als ich im Bad fertig war, ging ich in das Gästezimmer. Dort stand ein großes Bett und ein Schreibtisch. Das auffälligste im Zimmer war allerdings ein großes beleuchtetes Schild auf dem stand GetOnMyLvl. Am Fußende des Bettes lagen eine Jogginghose die aussah als währe sie mir drei Meter zu lang und ein Hoodie den ich als Kleid tragen konnte. Beide mit GetOnMyLvl Logo. Vielleicht war er Disigner. Ich zog die Kleider an und wickelte die Beine der Jogginghose nach oben. Dann legte ich mich ins Bett und schlief sofort ein.

Das folgende gehört nicht zur Geschichte:
Leute vielen dank dass ihr bis hierhin gelesen habt. Es macht mir super viel spaß die Geschichte für euch zu schreiben. Keine Sorge es wird noch interresanter als jetzt. Ich schreibe morgen weiter. Ich höffe es gefällt euch. Lg eure Jasmin🥀

Montanablack- zwischen Liebe und GesetzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt