2943 Wörter. Rotasu ist ein Oberschüler aus armen Verhältnissen und mit einer einzigartigen Stimme. Der neue Schüler erkennt das Talent und versucht ihn dazu zu bringen, dieses Talent zu nutzen. Inspiriert von dem Bild oben und teils auch ein wenig von dem Anime Given. Viel Spaß beim Lesen!
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Müde öffnete er die Augen. Sein Blick fiel an die Decke, die vor jahrzehnten mal weiß gewesen sein musste. Heute war sie vergilbt und dreckig und bei dieser Erkenntnis, die ihm zum wiederholten Male einholte, musste er lautstark seufzen. Schwerfällig setzte er sich auf und holte seine dünnen Beine unter der dünnen Decke hervor, ehe er vorsichtig aufstand und sich anzog. Er nahm den alten, verranzten Rucksack von dem Holzstuhl an seinem Schreibtisch und ging in das anliegende Wohnzimmer. Ein winzig kleiner Fernseher stand auf einem Regal an der Wand, davor eine uhralte Ledercouch, die seit mindestens fünf Jahren nichts anderes mehr gesehen hat als den Körper seiner Mutter und auch heute war es nicht anders.
Rotasu musterte ihren fast schon leblosen Körper mit einem beinahe monotonen Blick. Schon lange war seine Mutter nicht mehr für Rotasu und seine Schwester da gewesen, er sah keinen Sinn mehr darin für sie da zu sein. Ihr Alltag bestand nur darin zu saufen, zu kiffen und zu schlafen. Ihr Sohn hingegen übernahm die Verantwortung, die ihr zu viel wurde als sie von ihrem Mann verlassen wurde. Rotasu kümmerte sich um seine kleine Schwester Akiko und tat alles, solange es ihr gut ging.
Das kleine Mädchen kam in die Küche als Rotasu den Kühlschrank durchstöberte. Wie so oft war dieser fast gähnend leer, was den Jungen kläglich seufzen ließ. Wieder mal würde nur eines der Kinder etwas zu essen bekommen. Rotasu griff nach dem Becher Joghurt und holte einen Löffel aus der Schublade, beides legte er vor seiner kleinen Schwester auf dem Tisch ab. "Willst du denn nichts essen?", fragte Akiko. Sie sah ihn mit großen, unschuldigen Augen an. Er wollte auf gar keinen Fall dass diese Unschuld aus ihren Augen verschwand.
Aus diesem Grund lächelte er sie sanft an. Es war schwach und müde und er hatte Mühe es aufrecht zu halten, doch er nahm es in Kauf. "Iss ruhig, ich habe keinen Hunger." Lüge, schrie es in seinem Kopf. Er wusste, es war eine Lüge. Er fühlte, es war eine Lüge. Man sah, es war eine Lüge. Rotasus Magen war leer und das schon seit ein paar Tagen. Er war kraftlos und konnte sich in der Schule oft nicht konzentrieren. Seine Arme waren dünn, genauso wie seine Beine, seine Rippen stachen durch seine Haut, seine Wangen waren eingefallen und seine Haut blass.
Schlafmangel und Unterernährung plagten den Jungen. Durch seine unfähige Mutter musste er alles machen. Rotasu ging in die Schule und hatte zwei Nebenjobs um sich und Akiko über Wasser zu halten. Er schaffte es gerade so die Miete zahlen zu können und dabei lebten sie schon in der abgewraktesten Gegend in der man kaum noch Miete verlangte. Nach den Abzügen für die Miete blieb nur noch wenig für den Rest. Doch Rotasu kämpfte sich dort durch. Schon seit sieben Jahren.
Ein wenig Neid lag in seinem Blick, während er seiner kleinen Schwester beim Essen zusah. Doch vor allem war er froh dass es ihr gut ging, weshalb trotz allem immer ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen lag, wenn sie im Raum war. Als die kleine den Löffel in den leeren Becher steckte und ihren Bruder angrinste, grinste er zurück. "Na los, mach dich fertig für die Schule.", sagte er und drückte einen Kuss auf ihren Kopf. Akiko kicherte leise und verschwand im Badezimmer.
Rotasu griff nach dem leeren Becher Joghurt. Er war komplett leer gekratzt, nicht das letzte bisschen war übrig. Akiko musste ebenfalls hungern, wenn sie den Becher so ausführlich auskratzte. Seufzend spülte er den Löffel und schmiss den Becher weg, lehnte sich erschöpft an die mickrige Küchenzeile als sein Magen kläglich zu knurren begann. Während sein Kopf anfing zu schmerzen, wanderte sein Blick durch die kleine, heruntergekommene Wohnung. Alle Wände waren vergilbt, an einigen war sogar ein wenig Schimmel zu finden, und alles war dreckig. Sie hatten einfach kein Geld für Sachen zum sauber machen. Es waren ein paar alte Lappen im Bad, für den Fall dass seine Mutter sich mal wieder erbrach und ein Besen stand neber dem Kühlschrank, doch mehr hatten sie nicht.
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OneShots
Fanfiction'OneShots' ist ein Buch, wo man One Shots findent. Irgendwie klar oder? Naja, jedenfalls ist hier alles mögliche zu finden, wenn ich es mal geschrieben habe. Die One Shots schreibe ich auch auf Anfragen. Mehr bezüglich wie das alles abläuft, gibt es...