Hochzeit || Lenark

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Lena:

Ich hatte so lange auf diesen Tag, auf diesen Moment hin gefiebert. Eigentlich mein ganzes Leben lang. Heute würde ich die Liebe meines Lebens heiraten. Aber hätte mir vor Jahren jemand gesagt, es würde Mark sein, den ich heirate, ich hätte ihn ausgelacht und das für unmöglich erklärt. Aus heutiger Sicht bin ich froh das sich diese Ansicht geändert hat, sonst hätte ich diese wundervollen Mann niemals für mich entdeckt und könnte ihn heute nicht heiraten. Vielleicht hätte ich einen Idioten geheiratet, der dann eins schlechter Vater für meine Kinder gewesen wäre. Auch deshalb war ich froh Mark zuhaben, denn das wichtigste, was meine Kinder haben sollten, war ein Vater, der sie liebte und sich um sie kümmerte.

Ich erschreckte mich kurz, als meine Mutter die Tür öffnete und rein kam, weil ich so in Gedanken versunken war. Auch wenn ich keinen Vater gehabt hatte der für mich dagewesen war, so hatte und habe ich doch eine Mutter die mich bei allem unterstützt. Auch jetzt. Auf ihre Anweisung hin steige ich in das Hochzeitskleid, welches wir zusammen ausgesucht hatten. Es dauerte eine Weile bis ich es richtig anhatte, da es doch sehr eng war. Doch als ich mich zum zweiten Mal im Leben mit diesem perfekten Kleid sah und mir die Tränen kamen, wusste ich das es sich gelohnt hatte.

Kaum hatte ich mich wieder beruhigt, kam auch schon Phillip rein. Er war über die Jahre ein richtig guter Freund von mir geworden, weshalb es mir auch wichtig war, dass gerade er mich für meine Hochzeit schön machte. Philipp wusste was er tat und so dauerte es nicht lange, bis ich fertig war und zum ersten Mal in den Spiegeln sehen konnte. Ich war überwältigt, das Make-Up und die Frisur machten den Look noch so viel besser. Ich hätte nicht gedacht, das ich jemals so schön aussehen würde. Wie viele Stunden hatte ich mir wohl ausgemalt, wie ich an meiner Hochzeit aussehen würde, aber das hier übertraf alle meine Erwartungen.

Langsam wurde es Zeit und so begleitete mich meine Mutter zur Kirche. Es war eine wunderschöne kleine Kirche am Rande Berlins. Sie war total alt und unbekannt. Als ich meine Freunde einlud, wusste kein einziger, wo diese Kirche lag. Und doch war sie perfekt und ich war froh sie gefunden zu haben. Sie war der letzte Schliff für meine Hochzeit. Kurz darauf kamen wir an der Kirche an. Alles in mir zitterte. Ich wusste nicht wann ich das letzte Mal so aufgeregt gewesen war. Aber ich war zurecht aufgeregt, schließlich war heute der wichtigste Tag meines Lebens.

Langsam betrat ich die Kirche in Begleitung meiner Mutter. Wir schritten den Kirchen Gang entlang und während alle Blicke auf mir lagen, war mein Blick starr nach vorne gerichtet. Da stand Mark, mein Verlobter, bald Ehemann. Er sah unbeschreiblich schön aus. Auch meine Trauzeuginnen trugen märchenhafte Kleider. Generell die ganze Atmosphäre war märchenhaft. So eine Traumhochzeit hätte ich mir als Kind nie träumen lassen. Der Pfarrer begann seine Predigt, welcher ich gebannt lauschte. Er hatte eine Art zu predigen die mir gut gefiel. Seine Ansprache war modern und doch gleichzeitig auf Gott und die Religion bezogen, was mir wichtig war.

Natürlich fieberte auch ich auf die wichtigste Frage am heutigen Tage hin. Durch meine Aufregung zog sich die Predigt des Pfarrers ewig. Endlich kam die Frage.

"Lena Johanna Therese Meyer-Landrut, möchtest du den hier anwesenden Mark Ćwiertnia heiraten und zu ihm stehen bis der Tod euch scheidet, so antworte mit: Ja, ich will"

"Ja, ich will", sprach ich die magischen Worte ganz langsam aus. Ich hatte es wirklich getan. Bevor ich das realisieren konnte ging es schon weiter:

"Mark Ćwiertnia möchtest du die hier anwesenden Lena Johanna Therese Meyer-Landrut heiraten und zu ihr stehen bis der Tod euch scheidet, so antworte mit: Ja, ich will"

"Ja, ich will", antwortete auch Mark. Langsam bewegten sich unsere Lippen aufeinander zu.

Als sich sich trafen löste sich etwas in mir. Wir waren verheiratet. Der Kuss war sicher nicht der längste oder intensivste, aber es war doch der schönste Kuss meines Lebens. Ich blendete die gesamte Kirche aus und konzentrierte mich nur auf Mark. Wir liefen Hand in Hand den Gang aus der Kirche heraus. Vor uns liefen zwei super süße Kinder, die für uns Blumenmädchen spielten. Langsam schritten wir voran, fast schwebten wir aus der Kirche heraus. Vor der Kirche waren wir für einen kurzen Moment alleine, was wir für einen Kuss nutzten. Bevor wir den Kuss intensivieren konnten, kamen auch schon unser Gäste aus der Kirche heraus. Alle bejubelten uns und gratulieren uns. Ich weiß gar nicht wie viele Gratulation, Glückwünsche und kleine Hochzeitsgeschenke ich angenommen habe, aber es waren sehr viele. Auch der Rest des Tages verging wie im Flug.

Das Essen, der Alkohol und die gute Musik hielten uns bei Laune. Ich versuchte zu realisieren, was passierte, aber ich war mir sicher erst Morgen oder Übermorgen festzustellen, wie schön dieser Tag war. Nicht umsonst sagte man, das die Hochzeit der schönste Tag des Lebens war. Ich konnte das bestätigen.

Wir feierten bis spät in die Nacht, bzw. bis zum frühen Morgen. Als wir so gegen halb sechs auch die letzten Gäste verabschiedet hatten, sah ich Mark das erste Mal, nach unserer Trauung so richtig in die Augen. Ich verlor mich in den Augen meines Ehemann, der jetzt meine Hand nahm und mich mit ihm ins Hotelzimmer zog, um die Hochzeitsnacht noch vollens zu genießen.

live and love || OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt