Man, war das knapp

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2. Kapitel

Robin's Sicht

Ich schüttelte den Kopf und plötzlich flog etwas schwarzes vor meine Füße. 

Ich kreischte laut auf. Das Ding, welches von meinem Kopf gefallen war, hatte achte Beine und krabbelte auf mich zu. Ich war wie erstarrt, schrie aber immer weiter. Vielleicht hörte mich ja jemand... Das Ungeheuer aus der Hölle kam unaufhörlich immer weiter auf mich zu. Ich hatte mich gedanklich schon vom Leben verabschiedet, denn wenn eine giftige Spinne, die wahrscheinlich tödlich war, auf mich zukam, machte ich das nun mal. Wäre ich doch heute nur im Bett geblieben. Ich hätte Harry Potter  gucken können. Oder irgendwas anderes, wo andere in Gefahr geraten und vermutlich starben. Aber nein, ich musste ja raus gehen. Aber hey, so musste ich wenigstens nicht auf Wohnungssuche gehen.

Es kam mir vor wie Stunden, in Wahrheit waren es bestimmt nur ein paar Sekunden, als ich Schritte hinter mir hörte.

Tom's Sicht

Ich wollte gerade zur Themse abbiegen, als ich einen Schrei hörte. Und er kam ganz aus der Nähe. Als dem ersten Schrei noch ein weiterer folgte, zögerte ich gar nicht erst, sondern sprintete los, in die Richtung, aus welcher ich die Stimme zu hören glaubte. Bobby war zwar überrascht von dem plötzlichem Sprint, folgte mir aber erfreut. Die Menschen um mich herum guckten mich erbost an, als ich so durch die Menge raste, aber ich musste wissen, was da los war. Warum diese Frau geschrien hatte. Als ich an den Seitenstraßen ankam, bot sich mir ein erleichternder Anblick. Ich hatte gedacht, diese Frau würde vielleicht überfallen oder vergewaltigt werden, welches zum Glückbeides nicht der Fall war.

Stattdessen stand die Frau wie erstarrt mitten auf dem Weg und starrte anscheinend auf etwas, was sich kurz vor ihr befand. Ich ging langsam auf sie zu, um sie nicht noch mehr zu erschrecken. Währenddessen fing ich an zureden: „Entschuldigen sie bitte, ich möchte sie nicht erschrecken oder belästigen oder so etwas in der Art, aber sie haben geschrien und ich habe mich gefragt, ob ich ihnen vielleicht helfen könnte?" Ich stand mittlerweile neben ihr und konnte sehen, was sie da so erschreckte. Und der Anblick schockierte und faszinierte mich gleichermaßen. Denn nur wenige Zentimeter vor uns auf dem Boden befand sich eine Sydney - Trichternetzspinne. Eine der gefährlichsten und tödlichsten Arten der Spinnen überhaupt. Kurz überlegte ich, wo sie herkam, denn normalerweise lebte diese Art der Spinnen in Australien. Dann fiel es mir ein. Sie musste aus dieser Ausstellung ausgebrochen sein. Da würde ich dann doch nicht mehr hingehen, wenn diese Tiere da so leicht ausbrechen konnten.

Aber jetzt musste ich uns erst mal in Sicherheit bringen. Die Frau machte keine Anstalten sich zu bewegen, weshalb ich sie vorsichtig an der Schulter berührte, um sie aus dieser Starre zu lösen. Doch das half nichts. Also musste ich sie wohl oder übel an der Taille anfassen, immer darauf bedacht, sie nicht unsittlich zu berühren, sie unter den Knien greifen, wo ich sie leider berühren musste, denn sie trug nur eine kurze Hose, und sie hochhob. Währenddessen sprach ich zu ihr: „Es tut mir Leid, aber ich muss sie jetzt hochheben, wenn sie hier heil wieder raus kommen wollen, was ich einfach mal sehr stark annehme. Das da vor uns ist nämlich eine hochgiftige Spinne, welche sie leicht umbringen könnte. Und da sie keine Anstalten machen, von alleine weg zu laufen, muss ich das für sie übernehmen. Noch einmal: es tut mir furchtbar leid." Als sie in meinen Armen lag, krallte sie sich in meinem Hemd fest und drückte ihren Kopf vor Angst in meine Halsbeuge. Ich ging langsam, aber schnell genug rückwärts los, um der Spinne zu entkommen. Als wir uns ungefähr drei Meter entfernt von der Spinne befanden, drehte ich mich um und joggte auf die Haupt Fußgängerstraße zu. Und hielt kurz an.

Als ich gerade mit ihr in das Gebäude, wo die Spinnenausstellung stattfand gehen wollte, überlegte ich es mir nochmal anders, denn wenn sie vor der Spinne eben nicht weggelaufen war und sich nicht bewegen konnte, hatte sie vermutlich große Angst vor Spinnen. Und dann war es wohl nicht so klug, mit ihr in eine Ausstellung zu gehen, wo es vor diesen Tieren nur so wimmeln musste. Aber ich musste den Betreibern der Ausstellung trotzdem Bescheid sagen, dass eins ihrer Tiere ausgebüxt war. Doch die Frau alleine lassen wollte und konnte ich ja auch nicht. Sie hatte doch bestimmt einen Schock.

Robin's Sicht

Ein Mann war hinter mich getreten und fing an zu sprechen: „Entschuldigen sie bitte, ich möchte sie nicht erschrecken oder belästigen, aber sie haben geschrien und ich habe mich gefragt, ob ich ihnen vielleicht helfen könnte." Dieser Mann hatte eine beruhigende Stimme und wenn es eine andere Situation gewesen wäre hätte sie mich bestimmt auch beruhigt, aber wenn es um Spinnen ging, konnte mich nichts beruhigen. Traurig, aber wahr. 

Der Fremde berührte mich vorsichtig an der Schulter, was mich wahrscheinlich dazu bewegen sollte, mich umzudrehen und weg zu gehen, aber ich konnte mich einfach nicht bewegen. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr und das war ein grauenvolles Gefühl. Man war einfach Handlungsunfähig. So mussten sich gelähmte Menschen fühlen, schoss es mir durch den Kopf. Plötzlich begann der Mann wieder zu reden: „Es tut mir leid, aber ich muss sie jetzt hochheben, wenn sie hier wieder heil rauskommen wollen, was ich einfach mal sehr stark annehme. Das da vor uns ist nämlich eine hochgiftige Spinne, welche sie leicht umbringen könnte. Und da sie keine Anstalten machen zu laufen, muss ich das für sie übernehmen. Noch einmal: es tut mir furchtbar leid." Währender das gesagt hatte, hatte er mich an der Taille und unter den Knien gegriffen und hochgehoben. Als ich dann so in seinen Armen lag und seinen Duft wahrnahm, krallten sich meine Hände automatisch in seinem Hemd fest und ich drückte meinen Kopf in seine Halsbeuge, da ich angst hatte, er könnte mich aus versehen fallen lassen. 

Ich bekam nicht wirklich mit, wie er losging, doch als wir in der Fußgängerzone ankamen, wurde es schlagartig heller und wir hielten kurz an. Dann spürte ich, wie mein 'Retter' losging, stoppte und sich wieder umdrehte. Das war für mich mein Zeichen. Ich ließ sein Hemd los und nahm meinen Kopf aus seiner Halsbeuge, denn zum Glück gehorchte mein Körper mir wieder. Er merkte wohl, dass ich aus meiner Starre 'erwacht' war, denn er setzte mich vorsichtig wieder auf meinen eigenen Füßen ab.

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Hey Leute, hier ist das 2. Kapitel. Ich dachte mir, ich lade es einfach schon mal hoch. Bin gespannt, wie es euch gefällt 😊. Ich mag es selbst nicht, dass ich dieses "der Mann rettet die Frau" Klischee benutzen musste, aber es hat eben gut reingepasst. noch einen schönen Tag 🤗

Was acht Beine alles verändern können - eine Tom Hiddleston FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt