Ist schließlich deren Job oder?

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Tom's Sicht

Ich schlich vorsichtig die Seitengasse entlang, auf der Suche nach der Spinne. Wenn man mal überlegte, dass besagte "nur" 3-4 Zentimeter groß war, war es ganz schön schwer, sie im Schatten der Häuser zu entdecken. Aber hey! Ich würde das schon schaffen... Ich blickte mich aufmerksam um. Irgendwo hier musste sie sein. Da! Sie hatte sich im Schatten der Häuser an eine Hauswand gedrückt und stand still. Wahrscheinlich hatte sie sich erschrocken, als sie die Erschütterungen meiner Schritte wahrgenommen hatte. Sie musste völlig verängstigt sein! 'Tom! Jetzt ist einer der schlechtesten Zeitpunkte, um Mitleid mit ihr zu haben, auch wenn sie es verdient hat. Dieses Tier kann dich töten! ' schollt ich mich selbst. Ichmusste gut aufpassen, das sie mir nicht weg krabbelte... Den Hut in Angriffsposition haltend, trat ich langsam näher an die Spinne heran. Sie bewegte sich immer noch nicht. Jetzt musste ich sie aber irgendwie von der Wand weg kriegen, sonst würde der Hut nicht über sie passen. Aber wie machte ich das am besten? Ich durfte sie unter gar keinen Umständen berühren. Das würde sie noch mehr verschrecken und sie würde mich mit hoher Wahrscheinlichkeit beißen. Ich ließ meinen Blick umherschweifen, um einen passenden Gegenstand zu finden, mit dem ich sie gezielt aufscheuchen konnte. Aber natürlich lag hier weit und breit kein Stock oder irgend so etwas herum. 'Natürlich. Wieso sollte hier an einem Baumlosen Ort auch ein Stock liegen? Denk doch mal nach!' Vielleicht könnte ich sie dazu bringen, sich zu bewegen, wenn ich in ihrer Nähe lauf herumstampfte? Ich konnte es ja mal versuchen. Also tat ich es einfachmal. 'Man, wenn mich jetzt hier jemand hier so sieht muss der auch denken, ich wäre völlig übergeschnappt...' Hoffentlich hatte Robin mehr Glück und die Leute der Ausstellung hörten ihr zu.'


Robin's Sicht

Als Tom los joggte, holte ich sofort mein Handy raus, um die Veranstalter anzurufen. Zum Glück stand die Telefonnummer auf dem Plakat, welches vor mir hing. Während ich die Nummer eingab, überlegte ich, was ich sagen sollte. Ich konnte ja schlecht sagen: ja hallo, entschuldigen sie die Störung, aber ich wollte sie informieren, dass eine ihrer Spinnenvermutlich auf Wanderschaft losgezogen ist. Die würden mich für einen Jugendlichen mit zu viel Langeweile halten und sofort wieder auflegen. Ich musste sie dazu bringen, zu mir nach draußen zukommen, damit ich es ihnen von Angesicht zu Angesicht erklären konnte.

Ich hielt mein Handy ans Ohr und konnte das vertraute Tuten wahrnehmen, wenn das Gespräch noch nicht angenommen wurde. Ich hoffte, dass jemand in der Nähe des Telefons war und es klingeln hörte. Dann ertönte auf einmal ein Knacken in der Leitung und eine weibliche Stimme meldete sich mit: „Spinnenausstellung London, was kann ich für sie tun?" Erleichtert seufzte ich: „Ja hallo, Robin Jones hier. Ich würde gerne mit den Betreibern der Ausstellung sprechen." „Das tun sie bereits. Lucy Stinson mein Name." „Achso ok, tschuldigung. Hätten sie etwas dagegen einzuwenden, wenn sie einmal kurzrauskommen würden? Ich stehe hier vor dem Ausstellungseingang und würde ihnen gerne etwas persönlich sagen. Es ist wichtig." Ichwartete gespannt auf das, was sie antworten würde. „Warum kommen sie nicht einfach zu mir herein in mein Büro und wir besprechen die Sache hier?" „Eigentlich gerne, aber da gibt es ein kleines Problem: Ich habe angst vor Spinnen und ich würde dementsprechend nicht so gerne einen Raum voll von diesen Tieren betreten. Das verstehen sie sicherlich oder?" „Dann kann es ja nicht so wichtig sein, wenn sie sich nicht ihren Ängsten stellen wollen", erwiderte sie. Ich nahm einen tiefen Atemzug, um mich zu beruhigen und nicht direkt auszuflippen. Manchmal redete man nur am Telefon mit manchen Leuten und kannte sie nicht mal persönlich, aber man wusste direkt: Nope, dich kann ich nicht leiden. Lucy Stinson war so ein Mensch für mich. Jetzt auszuflippen wäre aber wahrscheinlich nicht gerade hilfreich, also beschloss ich, doch einfach mit der Tür ins Haus zu fallen: „Nun gut, dann eben am Telefon. Ich habe Grund zur Annahme, dass eine ihrer Spinnen sich vom Acker gemacht hat und jetzt in London herumstreunt. Deswegen würde ich sie bitten, doch einmalnachzuschauen, ob sie eines ihrer Tiere vermissen. Ich nehme nämlich mal an, dass es sie nicht erfreuen dürfte, wenn eine ihrer giftige Spinne frei herumläuft und wahllos Menschen auf den Kopf fällt." Am anderen Ende war es erst mal still. Das musste sie wohl erst malverdauen. Als es still blieb, fing ich an mir Sorgen über diese Frau zu machen: „Hallo? Ist alles ok bei ihnen?" Es raschelte in der Leitung, dann hörte ich Frau Stinsons Stimme wieder: „Sie wollen sich wohl über mich lustig machen? Danke, dass sie meine Zeitverschwendet haben. Ich lege jetzt auf." Ich hörte noch ein belustigtes Schnauben, dann nur noch ein Piepen, welches mir signalisierte, dass sie tatsächlich aufgelegt hatte. 'Frechheit. Aber was soll ich jetzt machen? Ok, erst mal ruhig bleiben, dir wird schon was einfallen.' ich starrte noch immer ungläubig auf mein Handy, als mir eine andere Idee durch den Kopf schoss und zum Glück auch da blieb und nicht sofort wieder verschwand. 'Wieso haben wir nicht gleich die Feuerwehr oder die Polizei gerufen? Das ist doch das naheliegendste.' Innerlich gab ich mir selbst ein Facepalm. 'So doof konnte auch nur ich sein. Also Handy wieder anschalten, der Bildschirm war zwischenzeitlich wieder schwarz geworden, und die Feuerwehr anrufen. Die sollten mir ja wohl zuhören oder nicht? War schließlich deren Job auch mal Katzen von Bäumen zu holen, da war eine Spinne doch eine nette Abwechslung...'

Also wählte ich die 999,hielt mir mein Handy wieder ans Ohr und hörte das vertraute Tuten. Nach dem dritten nahm einer ab: „Feuerwehr London, Taylor am Apparat, wo brennt es denn?" „Ja hallo, Robin Jones hier. Es brennt nirgends, aber wir haben ein anderes Problem. In der Innenstadt ist eine Spinnenausstellung mit giftigen Spinnen und wir befürchten, einen von denen ist ausgebrochen. Die ist mir nämlich auf den Kopf gefallen und Tom versucht gerade sie erst mal untereinem Hut einzusperren. Die Betreiberin hat mir nicht zugehört, also hab ich sie angerufen, können sie da irgendwas machen?", ratterte ich atemlos runter.



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Moin! Hier ist ein neues Kapitel.

Was meint ihr? Wie wird die Feuerwehr auf Robin's Anruf reagieren? Werden sie sofort wieder auflegen? Und wird Tom mit seiner Taktik Erfolg haben? Das alles wird geklärt - beim nächsten mal. 🤗

Was acht Beine alles verändern können - eine Tom Hiddleston FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt