2.Kapitel

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Seit mir bitte nicht böse das dass Kapitel nicht al zu lang ist, doch in der Kürze liegt die würze 😂😂

Viel spass euch.

2.Kapitel
(Sicht von Zhongli)

Ich rannte, von Angst angetrieben, einfach los, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich das Kind retten muss. Mein innerer Omega boykottierte meine Handlung, einfach vor meinem Alpha zu flüchten, doch ich konnte dem Verlangen, umzudrehen, widerstehen.

Zu Beginn spendete meine Jacke reichlich Wärme, doch aufgrund der nächtlichen Temperaturen, des Windes und des Schnees hielt dies nicht lange. Ich schlang meine Arme schützend um meinen Bauch, damit das Ungeborene keinen Schaden erleidet, ansonsten wäre all der Aufwand umsonst.

Ich wusste nicht, wohin mich meine Beine trugen, doch bald erreichte ich eine Hafenstadt, die mir völlig unbekannt war, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich nirgends anders als im Palast und im Anwesen aufhalten durfte. Erleichtert, aber auch erschöpft, lächelte ich, besonders da immer noch Betrieb auf den Straßen herrschte. Unten am Hafen waren ebenfalls noch Menschen, die Ware auf Schiffen verluden, damit diese ins Ausland befördert werden konnte.

Die Menschen auf den Straßen blickten mich stutzig an; immerhin ist es ungewöhnlich, dass ein schwangerer Omega jetzt bei solchen Bedingungen draußen ist und das vor allem ohne Alpha. Am liebsten würde ich weinen bei dem Gedanken, nicht wie ein Omega leben zu dürfen, es eigentlich verdient zu haben. Schnell wischte ich die aufkeimenden Tränen mit meinem Handrücken weg und musterte die Geschäfte. Ein Gasthaus hatte noch auf und schien auch Essen und Trinken auszuschenken. Während mein Magen bei dem Gedanken an Essen zu knurren begann, war schließlich das letzte, was ich heute aß, mein Frühstück, das ich mit Ajax teilte.

Mit zitternden Händen ergriff ich den hölzernen Griff der Tür und öffnete sie. Augenblicklich stiegen tausende unterschiedliche Gerüche in meine Nase, weshalb ich diese angewidert rümpfte. Ganz penetrant war dabei der Geruch von anderen Alphas, weshalb ich meinen Schal etwas mehr ins Gesicht zog, an dem immer noch der Geruch von Ajax hing.

Mein Blick schweifte umher, um sicherzugehen, dass niemand hier war, den ich kannte, was zum Glück auch nicht der Fall war. Daher machte ich mich nun etwas sicherer auf den Weg zu einem freien Platz an der Theke, hinter der eine Beta-Frau arbeitete und gerade dabei war, mehrere Tonkrüge mit Bier zu füllen.

Viele Augen waren dabei auf mich gerichtet, weshalb mir ein Schauer über den Rücken lief. Wäre Ajax hier, würde er dies nicht dulden. Auch im Palast durfte keiner der Bediensteten mich ansehen, obwohl im Palast nur Omegas und Betas arbeiteten. So war dies ein völlig neues Gefühl für mich, so angestarrt zu werden, wie die anwesenden Alphas es taten.

Zögernd ließ ich mich auf einen der Holz-Hocker nieder und versuchte, dabei die beiden Betas zwischen denen ich nun saß, nicht zu beachten. Die recht große und schlanke Beta-Frau blickte sofort zu mir, als sie mich erblickte, und ein warmes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

„Was macht ein Omega denn ganz alleine hier?" fragte sie neugierig, als sie zu mir trat und ihre Ellenbogen auf der Theke abstützte.

„Ich benötige etwas zu essen, dann ziehe ich weiter."

Überrascht zog sie eine Braue hoch. „Eine ziemlich tiefe Stimme für einen Omega, aber na gut, ich bringe dir eine warme Brühe." Sie zwinkerte mir zu und verschwand hinter einer Tür, die wahrscheinlich in die Küche führte.

„Und wohin willst du? Normalerweise sollte ein Omega doch nun in den Armen seines Alphas liegen", sprach mich plötzlich der Beta-Mann links neben mir an. Seinem Aussehen nach zu urteilen, ist er ein Seemann, doch ob es stimmt, weiß ich leider auch nicht.

„Ich habe keinen Alpha", log ich. „Und ich bin nur auf der Durchreise", sprach ich eilig und blickte zu der Gasthausbesitzerin, die zusammen mit einer dampfenden Schüssel aus der Küche heraus trat und die Schüssel vor mich stellte. Stutzig blickte ich hinunter zu der dampfenden Brühe, aber essen ist essen, Hauptsache ich habe überhaupt etwas im Magen. So ergriff ich den Löffel und begann zu essen, wollte ich sogleich erleichtert seufzen, als die Flüssigkeit mich von innen etwas zu wärmen begann. Die Kellnerin lächelte und machte sich auf den Weg, wieder die restlichen Kunden zu bedienen.

„So, so, wo geht es denn hin?" ließ der Beta-Mann neben mir nicht locker. Ich muss gestehen, selbst nicht zu wissen, wo ich hin möchte. Bin ich einfach geflohen, ohne einen Plan, weiß ich nur, dass ich nicht in Snezhnaya bleiben möchte. Gedankenabwesend blickte ich in die Schüssel vor mir, bis mir plötzlich mein damaliges Zuhause in den Sinn kam: Liyue. Mama meinte bei meiner Anreise, dass, sollte irgendetwas sein, ich immer wieder zurückkommen kann. Sie wird mir sicherlich helfen. Leicht lächelte ich, bevor ich dem Fremden antworten konnte.

„Ich bin auf dem Weg nach Liyue zu meiner Mutter", antwortete ich schnell, in der Hoffnung, nun endlich wieder in Ruhe essen zu können, um dann weiterzureisen. Hatte ich nun aber ein Ziel vor Augen, spürte ich gleich einen Aufschub an Selbstvertrauen, plagte mich immerhin die ganze Zeit schon das schlechte Gewissen, nicht auf.

„Das passt ja", lachte der Beta von gerade plötzlich, weshalb ich ihn nun verwirrt ansah. Seine Verwirrtheit schien den anderen jedoch nicht zu interessieren, stattdessen sprach er weiter, und ein Lächeln zierte sein Gesicht. „Meine Mannschaft und ich reisen später nach Liyue, um dort Güter abzuladen. Wenn du möchtest, begleite uns, du musst auch nicht dafür bezahlen oder so. Wer wäre ich denn, wenn ich einem Omega nicht helfen würde?"

Ich wusste nicht ganz, ob der Mann das nun ernst meinte oder ob er nur einen Spaß machte, um mich hinters Licht zu führen.

„Meinen Sie das ernst?" riss ich mich schließlich zusammen und sah den Beta neben mir genau an.

„Natürlich! Wenn du gleich fertig bist mit dem Essen, können wir zusammen hingehen." Eine leichte Röte legte sich auf meine Wangen, bin ich solch einen netten Umgang nämlich nicht von Fremden gewohnt. Meistens waren sie nämlich eher distanziert mir gegenüber.

Zustimmend nickte ich. „Vielen lieben Dank, das wäre überaus freundlich von Ihnen."

Schnell aß ich auf und bezahlte die Kellnerin, bevor ich zusammen mit dem Mann hinunter zu den Anlegestellen ging. Auf dem großen Schiff war einiges los, Männer und Frauen eilten über das Schiff und verfrachteten Kisten, sodass man mir wenigstens keine Beachtung schenkte.

Der Mann führte mich in das Schiffsinnere, wo ich schließlich ein Zimmer für mich alleine bekam. Er meinte zwar, dass wir morgen bei guten Bedingungen Liyue bereits erreichen würden, doch als einziger Omega auf dem Schiff sollte ich von den anderen entfernt schlafen.

Du gehörst mir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt