PotterWatch

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Die Wochen vergehen nun unbarmherzig und es wird wärmer im Land.

Die Erfolglosigkeit schlägt sich langsam auf Harrys und meine Laune wieder. Inzwischen sind wir etwas anteilslos und scheinen auch etwas verzweifelt zu wirken, da wir langsam überhaupt keine Ideen mehr haben, wo Voldemort die Horkruxe versteckt haben könnte.

Ron jedoch hat noch Hoffnung in sich und schlägt immer wieder irgendwelche Ziele vor, die wir noch besuchen könnten, um sie nach Horkruxen abzusuchen: „Kommt schon", spornt er uns beinahe jeden Tag an, wenn er uns aus den Federn schmeißt „Nur noch drei Horkruxe!"

Es ist also offensichtlich, dass Ron fürs erste die Führung übernommen hat. Harry und ich werden heute wiedermal von seinem üblichen Spruch geweckt und unsanft wird uns die gemeinsame Decke vom Körper gerissen.

„Es gibt Tee und Kekse zum Frühstück!", ruft Ron und verschwindet aus dem Schlafzimmer.

„Morgen", murmelt Harry verschlafen und dreht sich auf den Rücken. „Guten Morgen", murre ich und richte mich auf.

Ich schwinge mich nun aus dem Bett und trotte durch das Wohnzimmer in das Badezimmer.

Wie jeden Morgen werfe ich einen entsetzten Blick in den Spiegel. Meine Wangen sind inzwischen leicht hohl geworden und meine Rippen beginnen sich ein wenig hervorzuheben, auch mein Bauch (Der vorher ja ohnehin schon sehr flach war) ist nun noch flacher geworden. Der ewig lange Hunger hat meiner Figur nicht gutgetan.

Wie jeden Morgen wende ich einige Zauber an, damit meine Wangen voller aussehen und meine Rippen nicht so hervorstechen.

Wenn Harry sieht, was aus mir geworden ist, isst er selbst nichts mehr, damit ich nicht noch mehr abmagere.

Als ich aus dem Bad komme, sitzen die beiden Jungs schon am Esstisch und Ron macht einige Vorschläge, wo wir uns als nächstes hinbegeben könnten.

„Wie wäre es, wenn wir dieses Waisenhaus durchsuchen?", schlägt er vor. „Nein, glaube ich nicht. Er hat das Waisenhaus gehasst und...", Harry wird von meinem knurrenden Magen unterbrochen, der wohl sehr über die trockenen Kekse und den Tee empört ist. „Alles okay?", fragt Harry mich sanft und legt mir einen seiner Kekse auf den Teller.

„Ja, schon gut", murmle ich und nage an meinen Keksen herum. Ich habe festgestellt, dass es besser ist sie langsam zu essen und nicht alle auf einmal.

„Jedenfalls hat er das Waisenhaus gehasst. Er würde nie wollen, dass dort ein Teil seiner Seele liegt", fährt Harry fort, während er sanft über meinen Rücken streicht.

„Hm... Upper Flagley ist noch ein altes Zaubererdorf", sagt Ron schließlich, auch er beobachtet mich nun beim Essen der Kekse „Vielleicht hat er da mal überlegt zu leben."

„Kann ich mir nicht vorstellen", sage ich leise „Irgendwie passt es nicht zu du-weißt-schon-wem, sich in so einem Dorf breit zu machen, was niemand kennt."

Ron nickt zustimmend und rührt trübselig in seinem Tee herum.

„Also wissen wir wieder nicht, was wir machen sollen", seufzt Harry enttäuscht. „Ist doch jeden Morgen so", seufze ich genauso enttäuscht.

Ron funkelt uns wütend an „Wo ist euer anfänglicher Enthusiasmus? Wir haben schon einen Horkrux zerstört verdammt! Es fehlen nur noch drei und ihr beide blast dauernd Trübsal!"

Harry und ich schauen uns kurz an und dann zu Ron.

„So ist das nun mal bei einer Partnerschaft", sage ich. „Wir können uns gegenseitig aufbauen, aber auch gegenseitig runterziehen", sagt Harry.

Hermine Granger und die magische Welt Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt