Not an Easy game

Kapitel 1

Hey ich bin Evelyn Adams und 17 Jahre alt. Man nennt mich auch Eve. Ich glaube ich beschreibe mich als erstes mal ein bisschen. Stellt euch ein braunhaariges Mädchen mit smaragdgrünen Augen, einem süßen runden Gesicht, etwas größeren Lippen und einer süßen Nase vor. So in etwa sehe ich aus.
In meiner Klasse bin ich weder beliebt, noch die Außenseiterin, ich bin zu jedem nett und eine gute Schülerin. Ein besonderes Liebesleben habe ich  nicht, obwohl ich aber schon meinen ersten Kuss hatte. Mein älterer Bruder Ethan hingegen ist zwar knapp zwei Jahre älter, hat aber schon viel mehr Erfahrung, welche das sind kann man sich glaub ich denken. Aber auch er ist ein guter Schüler und sehr beliebt. Da wir auf dieselbe Schule gehen bin ich wegen ihm ziemlich 'bekannt'. Gemeinsam mit unseren Eltern leben wir in Bristol, hier sind wir geboren und aufgewachsen. Mir und meinem Bruder fehlt es an nichts, wir bekommen alles was wir wollen, zwar selten sofort, aber wir bekommen es. Wir haben unsere Freiheiten, das aber auch nur weil wir im Gegenzug im Haushalt helfen, gute Noten nach Hause bringen und uns gut benehmen. Wir sind eine glückliche Familie, zwar nicht perfekt aber glücklich. Und dafür bin ich dankbar.

Hätte ich jedoch gewusst, dass mein Leben sich nach dieser einen Person so ändern wird, hätte ich mir gewünscht sie niemals kennengelernt zu haben.

........

Es ist relativ früh am Morgen als ich aufstehe. Zwei Tage. 'Noch zwei Tage und dann sind endlich Weihnachtsferien.', denke ich als mein Bruder verschlafen und übermüdet in die Küche stolpert. Die Vorfreude vergeht mit zwar für einen kurzen Moment, aber dieser Anblick ist relativ amüsant. Tja, wer erst um halb drei Uhr morgens betrunken nach Hause kommt und um sieben aufstehen muss, kann dann auch die Konsequenzen tragen. „Hast du... hast du Mum erzählt, dass ich so spät nach Hause gekommen bin?", fragt er nervös. So viel zum Thema 'Benehmen'. Seine Augen schreien förmlich nach Schlaf und als ich ihm ein Glas Wasser voll mache antworte ich ihm. „Ne. Sie ist schon früh aus dem Haus gewesen. Dad auch." Er zuckt. „Keine Sorge, ich hatte nicht vor dich zu verpetzen.", beruhige ich ihn und er atmet erleichtert auf. „Vorerst.", grinse ich. Er äfft mich nach und zersaust mir die Haare.
„Hast du schon Pläne für die Woche?", fragt er bevor er einen Schluck nimmt. Ich schüttle den Kopf. „Ne, eigentlich. Vielleicht besorge ich noch ein paar Dinge für meine Geburtstagsfeier oder gehe mit Grace        shoppen." Ethan nickt einverstanden. „Okay. Dad meinte nämlich, dass falls du in die Stadt musst ich gezwungen bin dich mitzunehmen. Ich muss nämlich auch noch die ein oder anderen Sachen für meine Party besorgen und eventuell noch irgendein Geschenk für dich.", erklärt er und verdreht dabei ironisch die Augen. Erneut schüttle ich lachend den Kopf.

Nach dem Frühstück holt uns Phil, der Beste Freund meines Bruders ab und wir machen uns auf den Weg  zur Schule. Während der Fahrt sprechen beide über die Party die Ethan nächstes Wochenende schmeißen wird. Dabei frage ich mich ob beide vergessen haben, dass heute der 21.12. ist und in bereits 4 Tagen Weihnachten ist. Die Party soll am 31.12. stattfinden, eine komische Tradition zwischen ihm und seinen Freunden. Die Silvesterparty wird nämlich jedes Jahr von jemand anderem organisiert und dieses Jahr hat es meinen Bruder Ethan getroffen. „Ey Evelyn bist du auf der Party dabei?", fragt Phil. „Ja. Falls du es vergessen hast, ich wohne schließlich in dem Haus.", antworte ich schlicht. Er hebt eine Augenbraue und grinst. „Da wird sich Mason aber gewaltig freuen.", lacht er und Ethan verpasst ihm eine. „Spaßt." Phil lacht und Ethan guckt mich kurz ernst an und entspannt sich wieder.
Ich spüre wie meine Wangen sich bei dem Gedanken das sich jemand wie Mason auf meine Anwesenheit freuen würde, leicht röten. Mason ist fast drei Jahre älter als ich und verdammt gut aussehend. Also, nicht dieser typische gut aussehende Typ aus der High-School, den niemand haben kann, sondern der, den kein Mädchen anspricht, weil er eben so gut aussieht. Er hat dunkel braune Haare und helle braune Augen. Ist fast zwei Köpfe größer als ich und gut gebaut. Und es kann ja auch sein, das ich ihn des Öfteren gerne mal länger anschaue als ich es eigentlich sollte. Aber sein Aussehen ist einfach unbeschreiblich.
Ich bin ihm schon oft begegnet, aber wirklich miteinander geredet haben wir noch nie. Zwar gibt er mir oft Komplimente, da ich für mein Alter relativ gut weiblich gebaut bin, aber diese nehme ich immer mit knallroten Wangen und einem unsicherem Lächeln entgegen.
Ich verstehe nicht einmal warum er versucht sich ausgerechnet an mich ran zu machen : die fast drei Jahre jüngere Schwester seines Kumpels. Mich stört der Gedanke zwar nicht, dass jemand wie Mason möglicherweise ein Auge auf mich geworfen hat, aber wahrscheinlich würde er nur das eine wollen, von dem mein Bruder mir abgeraten hat bis ich 30 bin. Typische Bruder-Komplexe eben. Phil unterbricht jedoch meinen Gedankengang als er anhält und ruft : „Wir sind da."