„Das kann doch nicht wahr sein! Nicht ein einziger Parkplatz!", sagt Dad genervt. „Schatz, beruhig dich. Du kannst uns ja schon mal rauslassen und dann in Ruhe einen suchen." Mums sanfter Tonfall beruhigt ihn ein wenig. „Ja. Du hast recht." Als Mum, Ethan und ich das Einkaufszentrum betreten, ist es komplett überfüllt. „Gott sei dank müssen wir nur ein paar Dinge für Eve's Party besorgen." „Wollen wir uns aufteilen?", schlage ich vor. „Ja. Eve, du und dein Bruder holt bitte vier Kisten Cola, vier Kisten Fanta, vier Kisten Sprite und fünf Kisten Wasser." Nickend teilen wir uns auf.
„Und?", fragt Ethan. „Und was?" Hä. „Ja, Alkohol?" „Ach so, euhm, ja. Vodka oder so wird's tun.", sage ich entspannt und er mustert mich komisch. „Dachte du willst keinen Alkohol?" „Ich muss ihn ja nicht trinken. Willst du mir jetzt ernsthaft einen Vortrag über Alkohol halten?" „Kein Grund zickig zu werden du Zwerg.", sagt er kopfschüttelnd. Obwohl meine Eltern mir eigentlich nur Bier erlaubt haben, will ich Mason beweisen, dass ich nicht immer so brav und anständig bin wie er denkt.
Nachdem wir bezahlt haben, rufe ich Dad an. „Dad hat einen Parkplatz in der Nähe vom Ausgang gefunden. Er wartet schon mit Mum."
Mum stockt fast der Atem als sie die ganzen Vodkaflaschen erblickt. Den Teil hatte ich vergessen. „Euh.." „Die sind für meine Partygäste, die über 18 sind. Für die Silvsterparty, von der ich euch erzählt habe.", unterbricht Ethan mich. Erleichtert atme ich auf. Mum nickt ein wenig misstrauisch, aber steigt trotzdem wortlos ins Auto.Zuhause packen mein Bruder und ich die Getränke in die große Kühltruhe unten im Keller. „Sicher dass wir alle Getränke kühlen müssen?", es ist Winter und ich bin mir nicht ganz sicher, was es für einen Zweck haben solide Getränke zu kühlen. „Ne nur den Alkohol." „Seid ihr da unten fertig?", fragt Dad. „Ja, wir kommen!", rufe ich während wir die Treppen hoch gehen.
„Okay meine Lieben. Dad und ich sind dann im Restaurant. Wenn etwas sein sollte, ruft an.", sagt Mum. „Machen wir. Amüsiert euch schön.", sage ich und verschließe die Tür. Die beiden haben zum Glück passend zu ihrem Hochzeitstag, einen Tisch in ihrem Lieblingsrestaurant bekommen.
„Wen hast du eigentlich so alles eingeladen?", fragt Ethan plötzlich. „Die üblichen, wie letztes Jahr. Genau dieselben Leute." Es wundert mich ein wenig, dass sich mein Bruder für meine Gäste interessiert, aber ich denke nicht weiter drüber nach, da ich jetzt die Chance habe, ihn zu fragen wer zu seiner Party kommt. „Und zu deiner?" „Fast mein ganzer Jahrgang. Sogar die Cheerleaders. Euh, kommt.. kommt Grace eigentlich auch?" „Ja, natürlich. Sie ist meine beste Freundin. Warum sollte sie nicht kommen?", frage ich scharf. „Naja, also nach dieser ganzen Sache und so, also was passiert ist." Er ist nervös. „Würde sie nicht kommen wollen, hätte sie es mir gesagt.", sage ich genervt, wobei ich anfange darüber nach zu denken ob Ethan nicht doch recht hat. „Bestell du schon mal Essen. Ich nehme dasselbe wie immer. Muss kurz telefonieren.", sage ich und laufe in mein Zimmer, wobei ich zeitgleich Grace anrufe. „Hi Eve.", begrüßt sie mich strahlend. „Hey Grace. Wie gehts dir?", frage ich sie. „Gut. Danke und dir? Wie war dein Tag?" „Ja, gut. Und deiner?" „Nicht besonders aufregend. Ich habe heute schon angefangen für Italien zu packen." „Ah, cool. Ich wollte mit dir noch kurz reden.", sage ich sanft. „Ja klar. Ist alles okay bei dir?" „Ja. Bei mir, ja. Aber bei dir? Wie geht es dir wirklich? Ist das mit meiner Party okay? Willst du überhaupt noch kommen?" „Eve. Mir geht es gut. Ehrlich. Ich... ich hab, naja, nennen wir es sowas wie einen Therapeuten und der hilft mir dabei, alles zu verarbeiten. Außerdem, ist deine Party genau das, was ich brauche. Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung.", antwortet sie freundlich. „Ach echt? Wie lange machst du das schon, also mit dem Therapeuten?" „Ach, euh, ja seit zwei Wochen. Er hilft mir wirklich sehr.", erzählt sie. „Das freut mich. Wieso hast du nichts erzählt? Dir war es doch nicht peinlich oder?", frage ich besorgt. „Nein, nein, nein. Nur, ich wollte dir nicht noch mehr Sorgen bereiten. Aber du, ich würde noch sehr gerne weiter reden, aber Dad möchte mit uns noch an den See fahren. Wir hören uns die Tage, okay?" „Ja, okay. Wenn was sein sollte, ruf bitte an oder schreib." „Mach ich. Lieb dich. Bye" „Ich dich auch. Bye.", sage ich und lege auf. Sie war anders als sonst am Telefon. Ob es ihr nicht vielleicht doch unangenehm war? Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich, dass Mason geantwortet hat. 'Hi, na du.' Einerseits freue ich mich über seine Antwort und anderseits wünsche ich mir ich hätte ihm doch nicht geschrieben. 'Wie gehts?', schreibe ich schnell bevor ich zu nervös werde. Ich will grad mein Handy weglegen als es erneut vibrieret. Es ist Logan. Logan ist einer meiner besten Freunde, also eigentlich war er das. Er zog vor einem halben Jahr weg und seitdem haben wir nur gelegentlich Kontakt gehabt. Er hat hellgrüne Augen, braune kurze Locken, ist ungefähr so groß wie Mason und ein hübscher, liebenswerter Typ. 'Hey Eve. Ich schaffe es zum Glück rechtzeitig zu deinem Geburtstag. Was wünschst du dir? Bis bald, Logan.' Ohne zwei mal zu überlegen, rufe ich ihn an. Beim dritten Klingeln hebt er ab. „Hi Eve, wie gehts dir?", fragt er fröhlich. „Hey Logan. Gut, danke und dir? Ich freue mich mega das du kommen kannst. Du musst mir kein Geschenk kaufen. Deine Anwesenheit ist schon zu viel verlangt." Er fährt fast drei Stunden mit dem Zug zu mir. 'Erstens, mir gehts auch gut. Zweitens, komme ich gerne, also ist es nicht zu viel verlangt und drittens geht man nicht ohne Geschenk auf einen Geburtstag. Also, spucks aus, was wünschst du dir?" Er ist so nett. „Man Logan. Ich, ich wünsche mir eigentlich nichts besonderes. Lass dir etwas einfallen, ich meine du kennst mich ziemlich gut und weiß was ich mag." Da es so scheint als würde er nicht aufgeben wollen, gebe ich schließlich auf. „Ja, stimmt. Ich finde schon das Richtige. Aber ich sollte mich dann jetzt mal auf den Weg machen, da die Läden sonst zu machen. Ist ja heute nur halber Arbeitstag." „Klar, kein Problem. Sobald du hier bist, ruf mich an oder schreib mir." „Mach ich. Wir sehen uns bald. Ciao." „Bye", sage ich und lege auf. Um ehrlich zu sein, freue ich mich ihn zu sehen, er und ich kennen uns schließlich seit dem Kindergarten. „Eve?", ruft Ethan. „Ja?" „Komm mal kurz.", sagt er. Seufzend gehe ich zu ihm. „Was ist?", frage ich. „Mason fragt ob er auch zu deinem Geburtstag kommen kann" „Wir haben doch schon dich und Phil als Aufsichtspersonen. Einen dritten brauchen wir wirklich nicht." „Nene. Nicht als Aufsichtsperson. Er will als Gast kommen." Wow, warte was?! Mason will mein Gast sein? Gott ja! „Ach so. Ja, warum nicht. Er darf kommen.", sage ich so locker wie ich nur kann. „Okay, ich sage ihm Bescheid." Ich könnte ausflippen vor Freude. Mason will wirklich zu meinem Geburtstag kommen? Irgendjemand sollte mich mal grad kneifen. Ich will grad Grace anrufen, als mir einfällt dass sie ja unterwegs ist, wodurch ich das Gespräch auf morgen verlege. „Hast du schon Essen bestellt?", frage ich meinen Bruder. „Ja, müsste eigentlich jeden Moment da sein." Grad als er aufhört zu reden klingelt es auch schon.
„15,95 bitte.", sagt er. Ich entscheide mich ihm 18 zu geben und er bedankt sich lächelnd. „Endlich. Ich hab so Hunger man.", sagt Ethan als ich rein komme. „Ich auch. Essen wir im Wohnzimmer und gucken nen Film?", frage ich. „Jo, können wir machen." Im Wohnzimmer drehe ich die Heizung auf die höchste Stufe, da es hier drinnen mindesten minus fünf Graf sein müssten. Vielleicht übertreibe ich auch, aber ich bin eine ziemliche Frostbeule. „Die Tische im Wintergarten sind übrigens aufgebaut. Das war so anstrengend.", beschwert er sich ironisch. „Danke. Nicht nur fürs Aufbauen oder Getränke kaufen. Für alles einfach.", sage ich und umarme ihn. Ich kann mich echt immer auf meinen großen Bruder verlassen. „Ach, keine Ursache. Du bist meine kleine Schwester. Das ist selbstverständlich.", sagt er und erwidert die Umarmung. Meine Schuldgefühle kommen hoch, als ich darüber nachdenke, dass wir uns im Regelfall immer alles erzählen. Naja, momentan geht das ja schlecht. Ich kann ihm ja wohl kaum von Mason erzählen. Er kennt ihn seit über zehn Jahren. Ich kann nicht auf den besten Freund meines Bruders stehen und Mason auch nicht auf mich. „Welchen Film schauen wir?", fragt er und löst sich aus meiner Umarmung. „Puh, such du aus. Du weißt ich bin nicht wählerisch." „Wie wärs mit Fast&Furious? Wie könnten locker zwei Teile gucken.", schlägt er vor. „Ja okay.", sage ich und schiebe eine große Menge Nudeln in meinen Mund.Nachdem der zweite Teil zu Ende ist, spüre ich schon die Müdigkeit. Mit Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass es bereits nach zwölf ist. Ich schrecke kurz auf, als ich ein Geräusch aus dem Flur höre. Ethan fängt an zu grinsen. „Es sind nur Mum und Dad du Angsthase." „Ha, ha, ha. Lass mich.", verteidige ich mich und er fängt an zu lachen. Die Tür geht auf und Mum kommt gefolgt von Dad, rein. „Und wie war euer Abend?", fragt Ethan. „Sehr schön. In das Restaurant müssen wir unbedingt mal alle zusammen hin.", antwortet Mum aufgeregt. Ich schenke ihr ein einverstandenes Lächeln. Sie scheint glücklich glücklich zu sein, denn ich habe sie lange nicht mehr so ausgelassen gesehen. „Wollt ihr beiden noch was essen? Wir haben euch nämlich noch was mit gebracht.", sagt Dad und müsst Mum auf die Stirn. „Ne. Für mich nicht. Ich bin immer noch voll von den Nudeln.", antworte ich. „Also ich könnte noch etwas vertragen.", sagt Ethan und wir fangen alle an zu lachen. Denn seine zweite Leidenschaft nach dem Fußball, ist essen. Er liebt es und genießt, dass er dabei nicht zunimmt. Dad reicht ihm die Tüte. „Hehe.", sagt Ethan und verschwindet in der Küche. Dad verabschiedet sich und geht ins Bett. Zurück bleiben Mum und ich, die wie immer aufräumen müssen: ich überlege ob ich ihr von Mason und mir erzählen soll. Doch ich entscheide mich schon im nächsten Moment es sein zu lassen, da ich nicht mal weiß ob er und ich nur Freunde sind, geschweige denn ob wir überhaupt etwas sind. Sie scheint meine gedankliche Abwesenheit bemerkt zu haben, denn sie Muster mich. „Ist alles in Ordnung?", fragt sie schließlich. „Ja, ich bin nur sehr müde. Gute Nacht Mum.", sage ich schnelle und gebe ihr einen Kuss bevor ich nach oben in mein Zimmer gehe und auf meinem Bett augenblicklich einschlafe.
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Not an Easy game
RomanceEve ist ein ganz normales Mädchen wie jedes andere. Doch Mason ist alles andere als normal und gewöhnlich. Warum lässt er keinen außer Eve an sich ran? Ist es richtig einen der besten Freunde des eigenen Bruders zu wollen? Mason verbirgt etwas vor a...