Todoroki x Reader

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"Sie ist eigentlich ganz nett und nicht streng. Sei bitte nur nicht laut, sie ist nicht an sowas gewohnt. Und-"

Ich schalte aus und starre dir Glastür vor mir an. Todoroki rattert weiter was runter, bis er tief ein und ausatmet und sich durch die Haare fährt.

"Tut mir leid. Du bist wahrscheinlich eh schon aufgeregt und ich stelle dir noch Regeln auf. Vergiss alles, was ich gesagt habe. Sei einfach du selber, sie wird dich lieben. Ich sollte mich beruhigen-"

"Shoto."

Ich fasse seine kalte Hand und schaue ihm in die Augen. Auch wenn ich aufgeregt bin, zumindest soll Shoto entspannt sein und eine schöne Zeit mit seiner Mutter verbringen können. Ich lächle gequält und fahre ihm über den Handrücken. 

"Es ist alles gut. Lass uns reingehen, sie wartet schon bestimmt auf dich."

Er nickt nach einem Zögern und verschränkt unsere Finger, wonach er die andere Hand in die Hosentasche steckt und wir beide durch die sich automatisch öffnende Glastür gehen. Wir gehen zur Rezeption. Todoroki wird von den Frau an der Theke breit lächelnd begrüßt, er ist also ziemlich oft hier. Was denke ich da, natürlich ist er oft hier, es ist ja schließlich seine Mutter! Er begrüßt sie auch und fragt irgendwas. Ich schaue mich in der Zeit in der Eingangshalle um. Sie ist hell eingerichtet, alle sehen nett aus. Verdammt, ich bin so nervös.

Ohne Vorwarnung zieht er mich weiter zu den Aufzügen. Drinnen fährt er sich nochmal durch die Haare. Ich umarme ihn und vergrabe mein Gesicht in seinem T-Shirt. Er legt mir eine Hand auf den Kopf und starrt nach vorne. Sein Herz pocht laut und schnell, man bemerkt deutlich den Unterschied der Temperaturen zwischen seinen Körperhälften. Es ist immer so, wenn er aufgeregt und nervös ist. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Shoto seufzt und legt seinen Kopf auf meinen. Nachdem wir angekommen sind, führt er mich zur richtigen Tür. Wir bleiben davor stehen.

"Bist du bereit?", fragt er mich und richtet seine Bauchtasche, welche er um die Schulter trägt.

Ich drücke die Tüte mit Obst, welche wir mitgebracht haben, näher an mich ran und nicke entschlossen, auch wenn ich im inneren gerade komplett am ausrasten bin. 

Todoroki schließt für einen kurzen Moment die Augen und klopft an die Tür. Nach einem kurzen Moment Stille, hört man ein leises 'Herein'. Mein Freund öffnet die Tür und geht durch, ich folge ihm. Ich glaube, er weiß, dass ich mehr als einfach nur nervös bin und gerne erstmal etwas im Hintergrund wäre, denn eigentlich hält er mir immer die Tür offen und lässt mich als erstes durch. Mir wird warm, bei dem Gedanken, dass sogar in solchen Situationen Todoroki genau weiß, was ich will und brauche. 

"Hallo, Mutter."

"Hey, Shoto."

Ich schaue hinter seiner Schulter hervor und erblicke seine Mutter, welche auf einem Stuhl vor dem offenen Fenster sitzt. Ihre weißen Haare sind offen, die grauen Augen klar, das Lächeln aufrichtig. Shoto hat mir erzählt, dass bei seinem ersten Besuch seine Mutter zwar erfreut war, aber erschöpft und bedrückt aussah. Nun sieht sie glücklich aus, auf dem besten Weg zur Besserung. Glücksgefühle erfüllen mich. Shoto braucht seine Mutter, und dies nicht in einer Psychiatrie, sondern zu Hause, als Teil der Familie. Wenn Shoto glücklich ist, bin ich auch glücklich.

"Oh? Und wer bist du denn?"

Sie lächelt, als ich aus meinen Gedanken gerissen mich schnell wieder hinter Todoroki verstecke.

"Mutter, das ist (Y/N), meine Freundin."

Er geht einen Schritt zur Seite, damit sie mich erblicke kann. Ich verbeuge mich schnell und strecke die Tüte vor.

"Guten Tag, schön sie kennenzulernen, Todoroki-san! Ich bin (L/N) (Y/N)! Sie können mich (Y/N) nennen!"

Ich höre ihr perlendes Lachen. 

"Alles gut, nenne mich Rei.", sagt sie und zeigt mit der Hand auf zwei Stühle, welche neben ihr am Tisch stehen.

Schnell richte ich mich wieder auf und nicke hektisch. Danach setzen wir uns beide hin und ich lege die Tüte auf den Tisch.

"Wir haben Ihnen- äh ich meine dir- was mitgebracht.", sage ich.

Mit roten Wangen lächele ich schüchtern, als Todoroki meine Hand drückt. Jetzt sieht er lockerer aus, als wäre er in seinem Territorium. Auch ich versuche, mich zu beruhigen, und atme tief ein und aus.

"Vielen Dank."

Sie hat schneeweiße Zähne, die perfekt zu ihren Haaren passen. 

Rei fragt uns nach der Schule aus, wie die letzten Prüfungen abgelaufen sind, was Todoroki's Geschwister so machen, ob ich auch welche habe und sonstige Dinge, um mich besser kennenzulernen.

"Was ist eigentlich deine Quirk? Shoto hat gesagt, du gehst nicht auf die U.A.? ", fragt sie mich lächelnd und streicht sich eine Strähne zurück.

"Ja, ich gehe auf eine Musikschule. Ich kann auf meinem Körper verschiedene Instrumente bilden. Außerdem können sie sich selber spielen, ich muss nur wissen welche Noten.", antworte ich. 

Meine Quirk ist nicht besonders, nicht so toll wie die von Shoto, weswegen es mir etwas peinlich ist.

"Außerdem kann sie mega gut singen.", sagt der Junge neben mir.

Ich schaue ich erschrocken an. Ein paar Mal habe ich ihm schon vorgesungen, er hat auch immer gesagt, dass es ziemlich gut, doch dass er es einfach so raushaut-

"Oh, wie schön! Könntest du vielleicht was vorsingen?", grinst Rei.

Total überfordert fange ich an, was zu stottert, sowas wie 'Es ist nicht so gut' und 'Es ist gar nichts besonderes', als Todoroki sich zu meinem Ohr runterbeugt.

"Arcade.", flüstert er. 

Ich nicke kaum merklich und schließe meine Augen. Auf meinem rechten Oberschenkel erscheint die Miniversion eines Pianos, welche gleich anfängt, die ersten Noten zu spielen. Rei weitet erstaunt die Augen, als sie sich zur Seite beugt, um das Piano zu betrachten, welches sich einen Weg durch die Hose, die ich anhabe, gemacht hat.

Die ganze Zeit über, wo ich singe, sagt keiner was, weswegen ich schon Angst bekomme, dass es richtig schlecht ist. Doch ich halte mich tapfer und singe zu Ende. Etwas außer Atem schließe ich die Augen und drücke Todoroki's Hand, als er mir einen sanften Kuss auf die Wange gibt.

"Du warst gut, (Y/N), wie immer.", flüstert er und schaut zu seiner Mutter, welche aus dem Fenster blickt.

Ängstlich blicke ich zu ihr, als sie sich zu uns dreht und mich mit wässrigen Augen anblickt. Erschrocken weite ich meine Augen. 

"Alles gut? Gott, es tut mir leid, ich-"

"Es war perfekt.", flüstert sie und wischt sich eine Träne weg, wonach sie mich anlächelt. "Ich will bei deinem ersten Konzert anwesend sein. Versprich mir, dass du mich einlädst."

Erleichtert nicke ich und lächle zurück. 

"Versprochen."


Wir waren noch lange Zeit bei seiner Mutter, bis zum Abend. Sie hat sich mit einer Umarmung verabschiedet und mich gebeten, sie öfter zu besuchen. Ich habe nur genickt und gelächelt. Die nächsten Male hatte ich nicht mehr so viel Angst, Rei und ich verstanden uns gut und wurden sogar Freunde. Am Abend unseres ersten Besuches übernachtete ich bei Shoto, da ich etwas weiter weg wohnte. Als wir beide im Bett lagen, nahm er mich fest in den Arm und sagte mir, dass er stolz auf mich sei. Er war glücklich, da seine Mutter es war. Und ich freute mich auch.



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