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*Jo's Sicht*

Es ist 7:00 Uhr und mein Wecker klingelt. Ich haue mit voller Wucht drauf doch verfehle ihn, sodass ich auf einen umgedrehten Kronkorken schlug.
„AHHH. Verdammte scheiße."

Ich stand auf und schaltete den Wecker aus. Mit Schwung schubse ich die Bierdeckel von meinem kleinen Nachtisch runter. Überall auf dem Boden liegen dreckige Klamotten, leere Bierflaschen und Zigarettenstummel.

Meine Eltern sind noch im Urlaub, da es Sommerferien waren, und kommen in ca. 3 Tagen zurück.

Ich wollte zuhause bleiben, sie vertrauten mir zwar nicht dass das Haus danach noch steht, aber sie hatten eh kein Bock auf mich weshalb sie zustimmten.

Knurrend stand ich auf, kickte mir den Weg von den Flaschen frei und ging in die Küche. Auch hier lagen Flaschen rum.

Mit einem seufzen öffnete ich den Kühlschrank, welcher leer war- was ein Wunder- ich war ja schließlich nie einkaufen. Von dem Geld das meine Eltern mir für essen hier gelassen haben habe ich mir Gras geholt, was leider schon alle ist.

Ich drehte mich also um und auf dem Boden lag noch eine Pizzapackung. Als ich herein blickte lagen da noch zwei kalte Stücken.

Mit dem Motto Augen-zu-und-durch aß ich etwas und zog mich um.

Ich lief schnell zur Busstation und stieg ein. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und spielte meine Playlist ab, welche mit ' eye of the tiger' von Survivor startete.
Ca. 15 Minuten später kam ich and der Schule an. Ich schulterte meinen Rucksack und lief auf das Gebäude zu. Ich hasste die Schule. Heute war ich nur motiviert, da ich meine Freundin, Ella, wieder sehen würde.

Sie verbrachte die ganzen Ferien in Florida am Strand.

Die meisten finden Ella und ich passen nicht zusammen, weil sie so strebsam und ordentlich ist, und ich einfach nur eine faule unordentliche Kifferin bin. Von den Drogen hat Ellen keine Ahnung, sie weiß nur dass ich gerne trinke. Sie weiß nichtmal dass ich ein Alkohol Problem habe.

Als ich durch die Schultore ging spürte ich wieder den Hass zu Schule. Verdammte scheiße ich wollte hier nicht sein. Ein neues Schuljahr hatte begonnen und ich musste die 11. wiederholen. Armselig.

Ich bog ein paar Mal um da sah ich auch schon Ella an ihrem Spind. Freudig lief ich auf sie zu und drehte sie zu mir um sie zu küssen.

Innig küsste ich sie und drückte sie leicht gegen die Spinde als ich merkte dass sie es nicht erwidertet und mich wegdrückte.

„Hey Jo, entspann dich mal, es ist unangebracht mitten auf dem Flur, naja du weißt schon, rumzumachen."

Das Wort 'rummachen' sprach sie leise und verlegen aus, als hätte sie damit ein Problem es zu machen.

„Was meinst du? So haben wir das doch schon öfters gemacht."

Ich war verwirrt, dann setzte sie wieder zu sprechen an.

„Hör zu Josephine,"

Sie sprach meinen vollen Namen aus, das macht nie jemand, nichtmal die Lehrer.

„Hey was ist los,"
Fragte ich belustigt.
„Du klingst so ernst als würdest du mich gleich in einer höflichen Weise abblitzen lassen."
Ich lachte leicht während ich dies sagte.

Sie sah verlegen zu Boden ohne ein Wort zu sagen.

„Warte was?!"
Nun verdunkelte sich auch meine Miene.

„Josephine, es tut mir leid."

„Wieso Ella?"

„Ich glaube einfach ich bin nicht mehr Lesbisch."

„Wie du glaubst du bist nicht mehr lesbisch?"

„Ich glaube das passt einfach nicht zwischen uns,"

„Du hast eine neue!" warf ich ihr nun aufgebracht vor.

„Nicht ganz..."

„Einen,.." sagte ich nun ruhiger.

„Ich habe mich zu ihm körperlich hingezogen gefühlt, aber bei dir, ich spüre nichts körperlich anziehendes,"

Ich sah sie fassungslos an. Das tat weh.

„Aber, wir hatten Sex! Du fandest ihn fantastisch du hattest Spaß daran und du hast mir erzählt wie heiß ich nur sei!"

Ich war aufgebracht und musste mir die Tränen zurück halten.

„Bitte, nicht so laut."

Sprach sie nun leise.

Fassungslos sah ich sie an, den Tränen nahe. Sie starrte still zu Boden.

Plötzlich riss mich eine Stimme aus dem Gedanken.

„Hallo, ihr Lieben Lesbischen Girls!"
Sprach Charlotte erfreut.

So wie sie dieses Lesbisch betonte klang es schon abwertend und ich sah sie abwartend an doch lange musste ich nicht wateten da plapperte sie schon los.

„Ich schmeiße heute eine Party, für alle! Ihr könnt auch kommen, Bier, shots und sowas gibts kostenlos."

Ich konnte Charlotte noch nie leiden, sie ist nett, sozial und will immer allen helfen, sie ist keineswegs eine bitch aber ihre aufgedrehte und dauerhaft fröhliche Art nervt einfach verdammt dolle.

Abwartend grinste sie uns an.

„Klar. Ich komme gerne."
Zischte ich und sah dabei Ella an. Ich ging an Charlotte vorbei und mache mich auf den Weg zur nächsten Klasse.

Charlotte schien nichts gerafft zu habe und hoppelte fröhlich weg, während Ella noch schuldig auf den Boden starrte.

Der Sex PaktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt