5 - treffen mit Nolan

Überraschend schnell rief Nolan mich an. Das Jahr hatte noch nicht mal wirklich angefangen doch er wollte bereits meine Hilfe. So wie ich es ihm angeboten hab half ich ihm natürlich.

Zusammen saßen wir in der Bibliothek. „Okay also wo ist das Problem?" fragte ich den Jungen mit den wirklich strahlend blauen Augen. „Irgendwie überall. Es hat noch nicht mal angefangen aber ich hab jetzt schon das Gefühl nicht mehr mit zu kommen." gab er zu.

Besorgt sah ich ihn an „Kann es sein das das nicht am Unterricht liegt? Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten aber ich achte schon auf die Leute in meiner Umgebung und du bist nicht so oft mit anderen... brauchst du jemanden der für dich da ist? Nicht nur wegen der Schule.." sprach ich aus was ich mir immer wieder dachte.

Laut schluckte er und nickte. „Du warst ja letztes Jahr auch in der Bibliothek als dieser... Wolf... hier war.." er wirkte wirklich nervös. Um ihm zu zeigen das ich ihm zuhörte nickte ich. „Dieser Abend geht mir ständig durch den Kopf und macht mir Angst.. es war kein normaler Wolf.. Vielleicht war es ja nicht mal ein Wolf.." teilte er seine Gedanken mit mir.

Das Biest war auf keinen Fall ein normaler Wolf aber das konnte ich ihm nicht sagen. „Ich glaube dir Nolan.." sagte ich dann ruhig „.. es war wahrscheinlich kein normaler Wolf. Es war etwas schlimmeres.. aber darüber musst du dir keine Sorgen machen. Dieses Ding ist schon seit über einem halben Jahr nicht mehr aufgetaucht. Ich bin mir sicher es ist weg und kommt nicht wieder.". Nachdenklich sah er mich an.

„Was wenn noch mehr wie dieses Monster da draußen sind..?". Er tat mir wirklich so leid.. es schien ihn mehr als nur verstört zu haben was passiert ist. „Weißt du eine Freundin von mir hat mal gesagt nicht alle Monster tuen monströse Dinge.. vielleicht sind diese Monster gar keine Monster.. man sollte ein Buch nie nach dem Einwand beurteilen richtig?" versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Was wenn das nicht so ist? Was wenn da Monster sind die uns alles zerstören und uns verletzten wollen?". „Dann müssen wir stark genug sein. Man kann auch mit Verletzungen weiter leben.. sie heilen irgendwann..".

Ungewollt gingen meine Gedanken zu Alison und Aiden. Es dauerte lange bis ich wieder klar kam nach diesen Verlusten aber ich kam wieder klar. Nicht das ich drüber hinweg bin aber jeder Monat der verstrich machte es leichter damit umzugehen.

„Wenn diese Monster dir irgendwann weh tun wollen kannst du gerne nach mir rufen. Ich habe keine Angst vor ihnen.. wir können uns ihnen zusammen stellen" bot ich ihm an. Dankbar lächelte er mich an. „Dankeschön.". „Das ist kein Problem... ich helfe dir gerne.".

„So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt" meinte er nun viel lockerer zu mir. Es wirkte so als wäre viel Anspannung einfach so von ihm abgefallen dadurch das er merkte das jemand für ihn da ist und sich für seine Gefühle interessiert. „Echt nicht? Wieso das denn?" neugierig sah ich ihn an.
„Naja du bist immer nur mit den coolen Leuten zusammen und ihr seid so unzertrennlich. Ich meine Lydia kennt jeder.. Scott war Teamkapitän und auch Liam ist Kapitän.. Mason ist einer der schlausten Schüler die wir hier haben.." erklärte er mir. „Wir sind alle ganz normale Menschen. Wir haben alle unsere Probleme. Nur weil meine Freunde bekannt sind macht es sie nicht zu anderen Menschen als jedem einzelnen der hier sitzt.".

Wir hatten wirklich alle unsere Probleme. Liam hatte keine Kontrolle, Lydia fühlte sich lange als hätte als Schizophrenie, Stiles hat ADHS, Scott hat seine erste große Liebe verloren, Corey fühlt sich nicht gut genug, Malia gibt sich ständig die Schuld an dem Unfall und ich zweifelte auch ständig an mir.

„Möchtest du noch weiter reden oder lieber versuchen zu lernen? Ich weiß das so viel reden auf einmal wirklich belastend sein kann." fragte ich meinen gegenüber. „Ich würde gerne lernen aber durch meine Angst vor diesem Monster kann ich mich immer so schlecht konzentrieren." erzählte er mir von einem weiteren seiner Probleme. „Wenn ich mich nicht konzentrieren kann schließe ich immer meine Augen und konzentriere mich aufs atmen. Während ich atme sage ich mir im Kopf immer wann ich ein und ausatme solange bis es wieder geht. Ich weiß nicht ob es dir hilft aber du könntest es ja mal versuchen.".

„Deine Freunde haben wirklich Glück mit dir. Selten hab ich jemanden so nettes wie dich gesprochen" machte er mir ein Kompliment. Ich konnte nichts dagegen tun das ich lächeln musste. „Dann hast du jetzt auch wirklich Glück denn ich bin jetzt auch deine Freundin.". Endlich lächelte er auch mal richtig. Sein Lächeln war wirklich niedlich.

Nach dem wir noch eine Weile redeten kamen wir dann zum eigentlichen Grund für das Treffen. Da wir noch nicht wirklich Unterricht hatten konnte ich nicht so viel helfen aber ich konnte ihm Tipps geben wie ich am besten lerne. Vom äußeren Eindruck her schien dieser Tag ihm wirklich zu helfen.

Fear (Teen Wolf ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt