Hermine pov.
Ich war einfach zu Müde, obwohl ich nicht wirklich etwas gemacht habe. Im Unterricht habe ich mitgearbeitet so wie immer, doch mit meinem Schlafmangel wird es immer schwerer. Deswegen habe ich mir heimlich schlaflos-trank gebraut, um wieder etwas besser zu schlafen oder einfach nur nichts zu Träumen.
Um meine Müdigkeit etwas zu beheben, beschließe ich einfach etwas zu schlafen. Heute ist Freitag und in der Bibliothek ist es menschenleer. Selbst ms. Prince hat heute die Bibliothek nicht betreten, obwohl sie quasi hier lebt. Um mich etwas zu verstecken stapel ich ein paar Bücher um mich herum. Dann lege ich meinen Kopf auf den Tisch, wofür meine Kopfschmerzen sich sehr entspannen. Ich schließe meine Augen und falle auch schon in einen traumlosen Schlaf.
Ein Knarren lässt mich aufwachen und nur langsam wird mein Blick wieder klar, doch als ich sehe, wer mich da geweckt hat schrecke ich auf. „ Malfoy? Was tust du denn hier?". „Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken", antwortet er wirklich bedauernd. ,,Das passt schon. Möchtest du etwas von mir oder warum bist du hier?", möchte ich wissen. Das Malfoy freiwillig so nah bei mir ist, scheint mir etwas unrealistisch. Also entweder er plant etwas oder ich habe dringend etwas verpasst. Was nicht mal so unwahrscheinlich ist, so selten wie ich Mitschüler treffe. „Ich war bei Myrte um mit ihr zu reden. Da habe ich einen kaputten Spiegel gesehen und sie meinte, es war ein Mädchen mit braunen locken und hatte eine Gryffindor uniform an". „Und du denkst, ich war das?", fragte ich etwas nervös. „Mir fällt keine andere Person ein zu der diese Beschreibung passt", sagt er und kratzt sich am Hinterkopf. „Selbst wenn ich das war dann geht es dich nichts an", sagte ich wütend, um ihm klarzumachen, dass er es sein lassen soll. Es ist schon schlimm genug das er anscheinend weiß, dass ich es im Badezimmer war. Doch ich hoffe er weiß nichts von meiner Aktion mit den Glasscherben. „Myrte sagte, du sahst sehr traurig aussahst und es dir anscheinend nicht gut geht". Ich stöhne innerlich auf. Myrte wie sehr ich, die auch mag, umso mehr hasse ich dich dafür das du gerade Malfoy von so etwas erzählst. Leider ist er intelligenter als viele andere Schüler hier und herauszufinden, dass ich das Mädchen bin war für ihn wohl kaum schwer.
,,Hör zu Malfoy. Ich weiß nicht, was du hiermit bezweckst aber lass es. Mir geht es gut und egal was du vielleicht gesehen haben magst. Es ist nichts passiert und ich bin glücklich" versuche ich ihm klarzumachen. „Also falls es dir hilft, kannst du mich jetzt in Ruhe lassen und wieder gehen". Ohne noch auf Malfoy zu achten Sammel ich meine Sachen zusammen und lasse die Bücher in die Regale schweben. Ich schultere meine Tasche und nehme eines meiner Bücher in die Hände. „Schönen Tag noch", sage ich mit einem ironischen Unterton. Dann laufe ich fast fluchtartig aus der Bibliothek, um schnell weit weg von Malfoy zu kommen. Ich hoffe einfach er lässt es gut sein und beschäftigt sich mit seinen eigenen Sachen. In den Turm möchte ich noch nicht gehen, da fühle ich mich zu eingeengt. Deshalb entschließe ich zum See zu gehen. Etwas frische Luft wird mir bestimmt guttun, um meine Gedanken etwas zu ordnen. Gerade laufe ich aus der Tür und schlage den Weg zum See ein da höre ich eine bekannte Stimme.
„Ich verstehe echt nicht was du hier noch willst". Es ist Ginny meine ehemalige beste Freundin. „Was meinst du?", will ich wissen. „Ron und Harry haben mir erzählt wie du mit ihnen gesprochen hast. Findest du es nicht etwas undankbar so mit den Leuten zu sprechen, die dich mehrmals beschützt haben". Mir klappt fast das Kinn runter. „Ich soll undankbar sein? Sie haben mich Schlammblut genannt und meinten, ich soll mich umbringen", erzähle ich ihr fassungslos. „Das ist doch eine Bodenlose lüge. Nie würden die beiden so etwas sagen. Sie sind beide so gute Menschen", sagt sie. „Dann scheinst du sie wohl doch nicht zu kennen. Ohne mich wären die Beiden schon im ersten Jahr gestorben und ich soll undankbar sein? Sie haben mich runtergemacht, weil ich noch immer schrecklich unter den Folgen des Krieges leide. Sie sind schrecklich!" Gerade als ich meine Ansprache fertig gehalten habe spüre ich ihre Flache Hand an meiner rechten Wange. ,,Wag es ja nicht meinen Bruder und meinen Freund zu beleidigen. Ich dachte, du wärst was Besseres doch du bist wirklich so minderwertig wie viele dich nennen". Sie läuft weg in Richtung schloss und lässt mich einfach stehen. Soviel zu mir geht es gut, ich bin glücklich. Ich belüge mich selbst.
Erstmal setzte ich stumm meinen Weg zum See fort. An einem umgefallenen Baumstumpf setzte ich mich auf den Boden. Ich ziehe meine Beine an meinen Körper und fange leise an zu weinen. Gott bin ich schwach geworden. Wie oft habe ich geweint seit ich wieder in Hogwarts bin? Ich weiß es nicht, doch es war deutlich zu oft. Ich bin einfach zu schwach geworden. Mein früheres ich hätte sich wahrscheinlich gegen jeden der mich so niedergemacht hat gewährt doch... Mir fällt einfach die Kraft dafür.
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Verzweiflung
RomanceAlles und jeder hat sie verlassen. Der Krieg ist erst ein halbes Jahr her und doch leidet Hermine enorm unter den Folgen. Doch ihre besten Freunde scheinen nicht zu verstehen wie sie sich fühlt. Hermine möchte ihr 7. Schuljahr nun beenden um wenigs...