Draco pov.
„Darf ich mich zu dir setzten?", höre ich eine mir bekannte stimme. Ich sehe auf und da steht sie tatsächlich. Hermine Granger. „Klar, setzt dich" Sie nickt mir zu und lässt sich neben mir auf den Boden nieder. „Warum sitzt du hier in der Kälte?", fragt sie mich nach ein paar Minuten. „Ich wollte ein bisschen nachdenken und die Kälte hilft dabei sehr", antworte ich ihr ehrlich. „Verstehe". „Und du? Was treibt dich bei dieser Kälte raus?", frage ich sie. „Genau derselbe Grund", sagt sie und schmunzelt sie leicht. Doch ihr lächeln stirbt schnell wieder. Sie schaut auf den See. „Tut mir leid wegen gestern. Ich wollte nicht so gemein zu dir sein", sagt sie. „Schon gut", antworte ich ihr.
Eine ganze Weile ist es ruhig, doch es ist keine unangenehme Stille. Es ist irgendwie beruhigend zu wissen das jemand da ist und du doch für dich sein kannst. Ich spüre ihre Anwesenheit und auch ihre Aufrichtigkeit ist deutlich zu spüren, doch trotz allem sagt sie nichts. Vermutlich will sie mich nicht zwingen, so wie ich es bei ihr gemacht habe. „Was hast du an deinem Arm gemacht?", stellt sie plötzlich die frage. Ich bin mir sicher sie weiß, was ich gemacht habe. „Als ob du es nicht schon selbst wüsstest", spreche ich meinen Gedanken laut aus. „Stimmt. Ich weiß, was du gemacht hast, doch es wäre nicht angebracht es laut auszusprechen", sagt sie leise. Innerlich muss ich ihr recht geben, schließlich hätte ich selber auch nicht gemacht. „Darf ich es sehen?", fragt sie. „Was?", frage ich, weil ich nicht genau weiß, worauf sie hinaus will. „Das Mal. Ich habe es noch nie gesehen. Aber ich glaube, es war ein Fehler. Tut mir leid ich hätte nicht fragen sollen", sagt sie eilige. „Nein schon gut ich war nur verwirrt", beschwichtige ich sie. Ich drehe mich zu ihr und Krempel meinen Ärmel hoch. Mein Herz schlägt nun tausendfach schneller. Ich wickel den Verband ab und entblöße meine größte Schande. Aus angst wie sie reagiert drehe ich meinen Kopf weg. Nun ist es vorbei. Ich habe meine Schwäche gezeigt. Etwas was bis jetzt nur Blaise gesehen hat.
Ein paar Sekunden passiert nichts und dann spüre ich ihre kalten Finger auf meiner Haut. Sie fährt die Linien des Mals vorsichtig nach. Jeder Teil meines armes, den sie berührt, hat, fängt an zu kribbel. Es kribbelt aber nicht unangenehm, sondern es ist ein angenehmes. „Hat es weh getan. Also als du es bekommen hast?", fragt sie und ich kann hören wie ihre Stimme zittert. „Es hat gebrannt doch, wenn er gerufen hat war es viel schlimmer. Es war, als ob eine Schlange unter deiner Haut sich bewegt. Jedes Mal wen er uns gerufen hat und sich das Mal bewegt hat, wurde mir ganz schwindelig. Es war als würde mein Blut frieren. Dieses eklige gefühlt hörte erst auf als wir in seiner Nähe waren und wenn du nicht schnell genug warst, hat es fürchterlich gebrannt", antworte ich ihr ehrlich. Nachdem sie fertig ist, mit dem Mal streicht sie über einige Wunden an meinem Arm „Es ist nicht das erste Mal das du dich selbst verletzt", sagt sie und es ist ganz deutlich eine Feststellung. „Ich habe damit angefangen als er mich, das erste Mal gerufen hat", sage ich. „hmmm", höre ich sie.
Seit bestimmt 5 Minuten streicht sie nun über meinen Arm und es kam nicht einmal eine negative Bemerkung. Darum entschließe ich meinen Kopf zu ihr zu drehen. Ich sehe sie an. Doch sie sieht mir nicht in die Augen, sondern starrt auf das Mal. Sie weint. „Es tut mir so leid", sagt sie plötzlich. „All die Zeit waren wir so gemein zu dir, obwohl du auch schlechte Zeiten durchgemacht hast. Wir waren verblendet und haben die Realität nicht mehr gesehen. Das goldene Trio. Was ein scheiß", endet sie. „Du musst dir keine Gedanken darüber machen Granger. Es ist nun mal passiert und wir können es nicht mehr ändern. Außerdem wäre uns das alles nicht passiert würden wir hier nicht zusammen sitzen. Die Umstände sind zwar nicht, die schönsten aber es geht um das Prinzip", erkläre ich. „Du hast wohl recht Malfoy", sagt sie doch ich kann hören das sie nicht überzeugt ist...
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Verzweiflung
RomanceAlles und jeder hat sie verlassen. Der Krieg ist erst ein halbes Jahr her und doch leidet Hermine enorm unter den Folgen. Doch ihre besten Freunde scheinen nicht zu verstehen wie sie sich fühlt. Hermine möchte ihr 7. Schuljahr nun beenden um wenigs...