Ginny

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Ginny pov.

„Ginny", ruft mich jemand. „Harry", rufe ich glücklich, doch nachdem ich sein Gesicht gesehen habe verfliegt meine gute Laune. „Was ist denn mit dir los? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen". Harry sieht echt nicht gut aus. Ich mache mir Sorgen um ihn. Sein Gesicht ist blass und seine Augen sehen leer aus. „Harry was ist denn nur los mit dir?", frage ich erneut, weil er mir nicht geantwortet hat. Harry sieht mich nicht an, sondern setzt sich nur auf den Stuhl mir gegenüber.

Still setzte ich mich wieder auf die Couch und warte bis er mir endlich antwortet. Doch mit jeder Sekunde, in der er nichts sagt, bekomme ich ein schlechteres Gefühl. Mag er mich vielleicht nicht mehr und will sich von mir trennen? Oder ist etwas mit Ron passiert beim Training. „Komm schon Harry, sag endlich etwas", zeige ich ihm meine Ungeduld.

„Hermine hat sich umgebracht", beichtet er nach einer weiteren Zeit des Schweigens. „Was hat sie?", frage ich sicherheitshalber nach, nicht das ich mich verhört habe. „Also sie hat probiert sich umzubringen doch Malfoy hat ihr das Leben gerettet und nun ist sie im Krankenflügel", erklärt er mir. Ich verstehe die Welt nicht mehr. „Warum interessiert es dich so? Wir haben seit sie sich von Ron getrennt hat eigentlich nie mit ihr gesprochen und wenn dann nur gemeines? Sie hat dein Mitleid doch gar nicht verdient Harry". „Doch Ginny hat sie! Es ist alles Ron's schuld", ruft er, „und unsere, weil wir auf Ron gehört haben". „Was hat den Ron damit zu tun?". Ich verstehe ihn echt nicht? Wir hatten uns doch darauf geeinigt sie aus unserem Leben zu streichen. Alles nur um Ron mit seinem Trennungsschmerz zu helfen. „Er hat Hermine das ganze Jahr über schlimme Briefe geschickt, in denen er ihr den Tod wünscht und hat ihr ganzes Leben zerstört. Doch warum er das getan hat ist schrecklich", Harry macht eine kleine Pause, um einmal durchzuatmen. „Er kam mit Hermines trauer nicht klar und hat sie nur verstoßen, weil er nicht die meiste Aufmerksamkeit bekommen hat und sein ach so tolles leben zu Ende war", erklärt er mir. „Warte Warte! Also ist Ron nur eifersüchtig gewesen?", frage ich nur geschockt heraus. Das kann doch nicht wahr sein? „Im Prinzip ja", antwortet mir Harry. „Ich kann es nicht fassen", flüstere ich. „Was machen wir denn jetzt Harry?", will ich von ihm wissen. Wir müssen dieses Chaos unbedingt wieder in Ordnung bringen und uns bei ihr entschuldigen. „Wir müssen unbedingt mit ihr sprechen und die Sache mit ihr klären", erklärt Harry und stimmt meinen Gedanken damit zu. „Aber glaubst du wirklich, dass sie uns verzeihen würde? Ich meine wir haben alle Gryffindors auf sie gehetzt und sie schlimm verletzt", gebe ich zu. „Hermine hat ein großes Herz und mit etwas Glück könnte sie uns bestimmt verzeihen. Ich finde wir sollten sofort losgehen, um mit ihr zu reden", erklärt Harry. Ich nicke ihm zu und zusammen machen wir uns auf dem Weg zu Hermine. Harrys Worte haben mich zwar am Anfang motiviert aber je näher wir dem Krankenflügel kommen, desto schlimmer fühle ich mich. Sie hat zwar ein Gutes-Herz aber sie wird uns niemals verzeihen, was wir getan haben. Dafür war das was wir getan haben einfach zu schrecklich. „Du Harry?". „Was ist denn Ginny?", Harry dreht sich zu mir um. „Ich glaube nicht das Hermine uns verzeihen wird. Sie wird uns verhexen, wenn wir ihr zu nahe kommen", spreche ich meine Sorge aus. „Ginny. Hermine wird uns sicherlich nicht verhexen aber, wenn wir sie nicht fragen werden wir nie wissen, ob sie uns verzeiht". Irgendwie hat Harry schon recht aber ich bezweifle es sehr stark. Harry mag zwar ihr bester Freund sein aber er hat sie nie erlebt, wenn es um sowas ging. Hermine versteckt meistens ihre wahren Gefühle und lässt sie nur sehr selten raus. Wenn sie es mal herausgelassen hat dann nur alleine. „Wenn du meinst Harry", antworte ich ihm, weil er weiterhin auf eine Antwort von mir gewartet hat. Zusammen gehen wir weiter in Richtung Krankenflügel. Nach einer gefühlten Ewigkeit stehen wir vor der Tür und überlegen, ob wir es wirklich machen sollen. „Bereit?", fragt Harry leise. Wieder kann ich ihm nicht antworten, sondern nicke einfach nur. Zusammen gehen wir rein und laufen zum letzten Bett, in dem wir Hermine vermuten. Am Bett angekommen ziehen wir ganz vorsichtig den Vorhang vorbei um zu schauen, ob sie dort wirklich liegt.

Doch was wir da sehen lässt uns den Atem anhalten...

VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt