Hermine

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Hermine pov.

Die Situation gerade war doch etwas komisch. Ich habe ganz in Ruhe nach einem Buch gesucht und dann höre ich so nah Zabinis Stimme. Fast hätte ich geschrien, weil Malfoy so dicht hinter mir stand. Wie lange war er schon da? Warum hat er mich angesehen? Oder wenn er mich nicht angesehen hat, warum hat er dann nichts gesagt? Die Lösung für diese Fragen werde ich wohl nie erfahren, darum sollte ich es fürs Erste gut sein lassen.

Nachdem ich mir vier neue Bücher gekauft habe verlasse ich den Laden. Kurz schaue ich mich um, weil ich angst habe jemanden zu treffen. Die letzte Woche war schrecklich. Niemand in meinem Haus spricht mit mir und sie reden über mich. Weiß Merlin ist mehr als die Hälfte beleidigend. Darum habe ich die meiste Zeit mit Myrte verbracht. Sie ist zwar manchmal etwas nervig und stürmisch aber sonst ist sie eine gute Freundin. Leider auch meine einzige, wenn man Luna nicht mit zählt. Aber Luna ist so selten zu sehen da musste ich mir jemand anderen suchen.

Zu meinem Glück hat mich niemand auf dem Weg zum Schloss gesehen. Ich gehe durch das große Tor und die angenehme wärme umschließt mich. Zufrieden seufze ich auf. Da ich keine Lust auf das Abendessen habe gehe ich auf den Astronomieturm. Mich würde sowieso niemand vermissen. Das ist leider die traurige Wahrheit. Ich hasse es. Ich hasse es mich stark zu zeigen, obwohl ich eigentlich nur weinen möchte. Etwas unbewusst fasse ich an meinen linken Arm. In der letzten Woche habe ich es noch zweimal gemacht. Ich habe mich wieder verletztet, um mich lebendig zu fühlen, doch es nicht so gut. Meine Wunden am Arm schmerzen und ich habe ehrlich gesagt angst das sie sich vielleicht entzündet haben. Doch zu Pomfrey kann ich nicht gehen, sonst sagt sie es sicher weiter und dann machen sich einige unnötig Sorgen. Obwohl würde es jemanden interessieren? Wenn ich sterben würde, wer würde sie vermissen? Vermutlich würde niemand ihr verschwinden bemerken.

Ich war so in Gedanken das ich nicht gemerkt habe schon längst vor der Treppe zum Astronomieturm zu stehen. Man Hermine pass besser auf! Ich laufe schnell die Treppen hoch und öffne die letzte Tür, die mich vom Ausblick nach draußen trennen. Als ich Tür öffne, wird es schlagartig Kalt. Doch es ist nicht unangenehm, sondern hilft mir meine hitzigen Gedanken abzukühlen. Ich setzte mich auf die Aussichtsplattform und hole eines der Bücher aus meiner Tasche. Ich entscheide mich für ein Buch namens Alita.

Nach einer langen Zeit wird es echt schwer zu lesen da es schon dunkel draußen ist. Aber ich möchte wirklich nicht in den Turm zurück. Warum bin ich nur hergekommen? Langsam rappel ich mich auf. Merlin mein Rücken tut so weh. Morgen sollte ich mir echt ein Kissen oder sowas mitnehmen, statt auf dem harten Boden zu sitzen. Auf leisen Sohlen schleiche ich die Treppen wieder runter und begebe mich zum Gryffindorturm. Ich muss feststellen, das es bereits weit nach Sperrstunde ist, da sich niemand mehr im Gemeinschaftsraum aufhält. Was mein Glück ist. So kann ich ungesehen in mein Zimmer verschwinden, ohne die Blicke im Rücken zu spüren. In meinem Zimmer muss ich feststellen, das hier jemand drin war, denn es liegt ein Brief auf meinem Bett. Ich hebe ihn an um zu sehen, von wem er ist doch es steht nur mein Name drauf. Mit pochendem herzen öffne ich den Brief und fange an zu lesen:


Du wertloses kleines Schlammblut!

Niemand will dich hier haben und es würde jeden freuen, wenn du einfach gehen würdest. Dein wertlose und ekelhafte Erscheinung ist eine Beleidigung für unser stolzes Haus. Du bist keine Gryffindor mehr, sondern eine Missgeburt. Du solltest dich umbringen gehen. Niemand wird dich aufhalten oder vermissen. Du hast keine Freunde oder Familie also warum leben?

Wenn du nicht selber gehst werden wir dafür sorgen!


Erschrocken lege ich den Brief auf mein Bett. Wer würde nur sowas schreiben? Es ist ganz klar das diese Hassrede von einem Gryffindor ist doch wer es genau ist, ist mir ein Rätsel. Eigentlich könnte es jeder gewesen sein, doch wenn ich den Text nochmal lese dann kann es nur einer meiner ehemaligen Freunde gewesen sein. Niemand weiß so genau über meine Familie Bescheid. Aber ich hätte es ihnen irgendwie nie zugetraut, doch da habe ich mich wohl geirrt.

Ich lege den Brief in mein Buch, um ihn zu vergessen...

VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt